Könnt ihr mir mal erklären, warum ihr das Modell neu verdrahtet? Was ist mit der Werkseitig verbauten Beleuchtung das Problem?
Zu dem Thema kann ich nur für mich sprechen, was Andere bewegt weiß ich nicht. Ich schrieb dazu schon in meinem Beitrag #1198 warum, kurz gesagt:
Meine Lok lief anfangs ca. 10 Minuten völlig makellos, dann Kurzschluss und „Rauchzeichen“. Nach öffnen der Lok blankes Entsetzen wie es drin aussieht.
Reklamieren wollt ich nicht, da meine Lok keine wesentlichen optischen Mängel aufweist und wie bereits beschrieben tadellos lief, wer weiß wie die Lok von der Reklamation zurückkommt und auch wann.
Da der Linearregler sich verabschiedet hatte habe ich mich dafür entschieden drei oder vier Vorwiderstände anstelle des „Schnick-schnack“ und eine Staco einzubauen.
Neuverkablung deshalb, weil bei meiner Lok Kabelüberlängen als Knäuel in die Lok gestopft waren und weil einige Kabel schon Beschädigungen aufwiesen.
Ich würde das nicht zu hoch hängen wollen, wer weis, wie es in der BR41 von Beckmann/Fischer aussieht. Die würde ich dann bestimmt auch neu verkabeln wollen. Aber das wäre dann ein anderes Thema.
Was an der Beleuchtung zu bemängeln ist?
Da gibt es nicht viel:
- die sichtbaren Kupferlackdrähte kann man mit wenig Farbe kaschieren,
- die hohe Helligkeit kann man dimmen.
Zu meinen Posts, in denen ich die Mängel meiner Lok beschrieben habe möchte ich nur noch folgendes hinzufügen: Nach dem Umbau hatte ich tatsächlich wieder einen Kurzschluss: Vertraut nicht den Kabelfarben. Im Tender ist zwar alles wie erwartet, beide rote Kabel führen zum rechten Gleiskontakt; beide schwarze zum linken. In meiner Lok ist das aber anders, Das rote Kabel führt zum linken Gleiskontakt, das schwarze zum rechten! Also besser alles ausklingeln.
Zum Umbau in Kürze: Ich habe die Decoderleiterplatte, die Leiterplatte mit dem Mäuseklavier und die Mikro-/Motorkabel zwischen Tender und Lok ausgebaut.
Die Kabel der Gleisanschlüsse habe ich von der Kontaktleiterplatte vorn im Kessel abgelötet und durch die Deichsel in den Tender geführt.
Weiter habe ich vier neue Mikrokabel 0,014mm² für die Lichtfunktionen durch die Deichsel von der Lok in den Tender geführt.
Im Tender auf der Abdeckung der KKK der Deichsel habe ich eine STACO2a aufgeklebt und die Motorkabel ebenfalls durch die Deichsel zum Motor geführt. Die vier Mikrokabel habe ich an die Staco direkt angelötet.
Auf der Unterseite der Kontaktleiterplatte für die Lokbeleuchtung befinden sich die SMD-Vorwiderstände. Eine Seite des Widerstands ist direkt auf die Lötfläche für das Kabel gelötet und an das andere Ende habe ich das jeweilige Mikrokabel gelötet
Für die Loklaternen ergibt sich bei daran abfallenden 8,7 Volt und einem gemessenen gemeinsamen Strom von 240µA ein Vorwiderstand vom 36,25 kOhm (gemessen hatte ich einmal 36 und einmal 37 kOhm). Ich habe dafür einen Widerstand von 47 kOhm gewählt, weil das Licht schon im originalen Zustand zu hell war und weil am Decoderausgang tendenziell eine etwas höhere Spannung als die angenommenen 12 Volt zu erwarten sind.
Jetzt fließen ca 70µA durch jede Laterne, ist mir aber für eine Dampflok noch zu hell, werde da also noch dimmem.
In die Leitung der Führerstands- und der Fahrwerksbeleuchtung habe ich je 150 kOhm eingefügt. Kann so bleiben.
Die Goldcaps der STACO befinden sich hinten im Tender, hinter den Befestigungssäulen der Original-Decoderleiterplatte.
Die Platine fürs Feuerbüchsenflackern habe ich nicht wieder eingebaut. Wer das tun will muss eben ein Mikrokabel mehr einziehen und auf den FA3 anlöten der gemeinsamen Plus ist ja schon in der Lok auf der Kontaktleiterplatte vorhanden.
Die Tenderbeleuchtung/Loklaternen habe ich noch nicht angeschlossen. Das ist davon abhängig, ob ich Sound einbaue oder nicht. Momentan reicht dafür das Budget nicht.
Wenn Sound, dann warte ich mal ab, ob es von Rene Köppe eine andere Lösung für die Schallkapsel gibt, z.Bsp. analog zur Arnold BR58.
Wer es genauer wissen will, wie ich vorgegangen bin, wie z. Bsp. Loktom, der kann die angehängte PDF lesen. Wer Fragen dazu hat, bitte gern per PN; ich werde aber zum dort Beschriebenen im Forum keine Stellung beziehen, ich habe meine Lok so umgebaut, sie funktioniert zu meiner Zufriedenheit und ferdsch.
Eine Digitalkupplung werde ich nicht einbauen, wer das will muss einen Verstärker an den FA4 anschließen. Die originale Leiterplatte hat auch einen Verstärker drauf.
Mein Fazit: Mechanisch und in vielen Detail auch optisch eine gut gemachte Lok. Darüber, das andere die Räder filigraner können, kann ich hinwegsehen, meine Lok soll ordentliche Züge (mit ca. 1,7-2,0 Meter Länge) über die Rampen mit bis zu 20 Promille Steigung ziehen. Für die Vitrine ist meine Lok nicht vorgesehen.
Allerdings hätte ich mir von einem "Alterungsspezialisten" gewünscht, das die durchscheinenden Plasteteile etwas Farbe abbekommen hätten.
Unverständlich ist mir, das kein Glockenankermotor verbaut wurde. Der schräg genutete Motor läuft nicht schlecht, aber der wird im normalen Anlagenbetrieb auch sein Lebensende erreichen. Dann wäre ein auch in der Zukunft verfügbarer Standardmotor nicht schlecht.
Die Elektrik ist gut gedacht, aber schlecht gemacht. Warum nicht eine saubere Verkabelung der Decoder ohne zusätzliche Elektronik? Das ist zwar kein Saxonia- Alleinstellungsmerkmal, aber hier hätte man sich wohltuend von Tillig und Co. absetzten können.
Insbesondere die interne Verkabelung ist grottenschlecht, obwohl es in der Lok ordentliche Kabelwege gibt:
- Kabel müssen bei der Montage nicht eingeklemmt werden,
- Kabel können auch richtig abgelängt werden, es ist nicht hilfreich, wenn man die Überlängen dann in eine vorhandene Kabelführung hinein stopft.
Den Vergleich mit der BR41 von Beckmann/Fischer braucht sie nicht zu scheuen, weder in der Detaillierung, noch in der Leistung.
Die Zugkraft deutlich besser als bei der BR 41, sie zieht deutlich mehr Last über die Rampe als die BR41. Den im Bild zu sehenden Kesselwagenzug mit ca. 1,5 Metern Länge fährt sie in der Steigung mit 20 Promille sicher an. Da ist noch mehr Anhängelast möglich.
Im Gegensatz dazu kommt meine BR 41 schon bei der halben zu sehenden Zuglänge in dieser Steigung zum Schleudern.