• Hallo TT-Modellbahner, schön, dass du zu uns gefunden hast.
    Um alle Funktionen nutzen zu können, empfehlen wir dir, dich anzumelden. Denn vieles, was das Board zu bieten hat, ist ausschließlich angemeldeten Nutzern vorbehalten. Du benötigst nur eine gültige E-Mail-Adresse und schon kannst du dich registrieren.
    Deine Mailadresse wird für nichts Anderes verwendet als zur Kommunikation zwischen uns.
    Die Crew des TT-Boardes

PIKO Neuheiten 2022

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Ich weis gar nicht warum dieses Design oft als hässlich beschrieben wird. Für mich ist es das schönste Design, dass je eine in Serie gebaute Lok hatte. Ikonisch wie die DB V200 möchte ich sagen. Die Reichsbahn war wohl für solche Sachen einfach zu preußisch geprägt. Die GFK-V180, na ja, schön ist anders. Die E 18 könnte man vielleicht noch zu den "schönen" Loks zählen. Auch im PKW Bereich waren die CSSR-Fahrzeuge immer von interessantem Design geprägt (Tatra 603, MB1000, S100) etc. Also mir gefällt das Ding!

Gruß vom Schwarzfahrer
Schönheit liegt eben immer im Auge des Betrachters. Aber ich gebe Dir Recht. Man kann schon im Allgemeinen sagen, dass die Gestaltung von Fahrzeugen, seien es nun Lokomotiven oder auch Autos, im deutschen Sprachraum eher nüchtern und funktional geprägt war und irgendwie immer noch ist - wobei ein gewisses Nord-Süd-Gefälle festzustellen ist. Badische und auch bayerische Schnellzuglokomotiven hatten immer eine gewisse Eleganz, während die preußischen Schwestern ihre Komissköpfigkeit nie leugnen konnten. Und Wagners Einheitsdampfer glänzten auch eher weniger durch gewagte Formen als vielmehr durch Rationalität. Die "Laminatka" ist dabei eine herausstechende Vertreterin dafür, dass man gestalterische Wagnisse auch später eher jenseits des deutschen Zungenschlages einging. Die GFK-V-180 ist dagegen ein hässliches Entlein: kantig, fantasielos und wirklich rein der Funktion untergeordnet. Preußisch eben. Ich meine mal gelesen zu haben, dass bei der Entwicklung neuer Lokomotiven die Gestaltung einer Direktive unterworfen ist, nämlich die, dass der jeweilige Zeitgeschmack sich nicht allzu sehr niederschlagen darf. Eine Lok oder ein Triebfahrzeug muss auch zwanzig Jahre später noch "ansehnlich" sein - also eher zeitlos. Diese Zeitlosigkeit hat jedoch auch ihre Anmut. Aber eine "deutsche Laminatka" wird es wohl nie geben. Da greifen wir eben um so freudiger zum kontrastreichen Wilfer'schen Spitzenmodell.
 
Die GFK-118er fand ich auch immer häßlich. Habe aber trotzdem eine im Bestand - gehört halt einfach dazu.
Von daher ist es wurscht, ob mir ein Fahrzeug opitsch gefällt. Wenn es zu meinem Anlagenthema passt, kommt es auf die Schienen.
 
...so unterschiedlich können die Empfindungen sein.
Mir gefiel der "Starfighter" (Gfk) immer. Auch die E211 fand ich futuristisch.
Die "dicke Babelsbergerin" wirkt auf mich eher altbacken - eine V200 (DB) mit flacheren Schnauzen.
Da war die Kopfform der 119 (U-Boot, Kramermütze) fast schon revolutionär... ;)
 
...so unterschiedlich können die Empfindungen sein.
Mir gefiel der "Starfighter" (Gfk) immer. Auch die E211 fand ich futuristisch.
Die "dicke Babelsbergerin" wirkt auf mich eher altbacken - eine V200 (DB) mit flacheren Schnauzen.
Da war die Kopfform der 119 (U-Boot, Kramermütze) fast schon revolutionär... ;)
De gustibus non est disputandum. Was den rumänischen Karpatenschreck anbelangt, so fand ich die Gestaltung auch immer sehr gelungen, wobei ich eher zur Variante mit dem tiefer sitzenden Spitzenlicht tendiere.
 
So toll das Design der Laminatka auch ausgesehen haben mag, auch die Tschechen wurden bei der Nachfolgeserie S499.2/spätere 242 von der Realität eingeholt und versahen diese wieder mit einem herkömmlichen stählernen Lokomotivkasten.

Wirtschaftliche und fertigungstechnische Zwänge gibt es überall. Ob man es bis zum Anschlag ausreizen muss, sei dahingestellt.
Selbst beim recht nüchternen Design der deutschen Drehstromelektroloks sehe ich da zwischen der 127 und der 101 noch deutliche Unterschiede.

MfG
 
So toll das Design der Laminatka auch ausgesehen haben mag, auch die Tschechen wurden bei der Nachfolgeserie S499.2/spätere 242 von der Realität eingeholt und versahen diese wieder mit einem herkömmlichen stählernen Lokomotivkasten.

Wirtschaftliche und fertigungstechnische Zwänge gibt es überall. Ob man es bis zum Anschlag ausreizen muss, sei dahingestellt.
Selbst beim recht nüchternen Design der deutschen Drehstromelektroloks sehe ich da zwischen der 127 und der 101 noch deutliche Unterschiede.

MfG
Dass diesen extravaganten Formen selten ein brauchbarer Erfolg beschieden war, bewies nicht zuletzt die GFK-V-180. Immerhin hielt sich die Kopfform der S489 über die gesamte Serie hinweg.

Eine nüchterne Gestaltung ist ja per se nichts schlechtes. Letztendlich kommt es bei einem reinen Nutzgerät wie einer Lokomotive, die von der breiten Masse sowieso kaum bis gar nicht wahrgenommen wird (im Gegensatz zum PKW) rein auf Technik, Wirtschaftlichkeit und Zuverlässigkeit an. Und da stinkt die hübsch anzusehende 119 doch eindeutig ab, während die eher bräsig daherkommende V 180 dem rumänischen Totaldesaster davonfährt. Und auch die vereinheitlichte und wartungsfreundliche Wagner-Schnellzuglok hat bei den spitzen Bleistiften der Betriebsökonomen mehr Freude bereitet als die elegante aber doch komplizierte S3/6. Unterm Strich muss Inhalt vor Form gehen. Und es gibt wahrlich hässlicheres als eine deutsche Lokomotive.
 
Die "Laminatka" ist dabei eine herausstechende Vertreterin dafür, dass man gestalterische Wagnisse auch später eher jenseits des deutschen Zungenschlages einging. Die GFK-V-180 ist dagegen ein hässliches Entlein: kantig, fantasielos und wirklich rein der Funktion untergeordnet. Preußisch eben. Ich meine mal gelesen zu haben, dass bei der Entwicklung neuer Lokomotiven die Gestaltung einer Direktive unterworfen ist, nämlich die, dass der jeweilige Zeitgeschmack sich nicht allzu sehr niederschlagen darf. Eine Lok oder ein Triebfahrzeug muss auch zwanzig Jahre später noch "ansehnlich" sein - also eher zeitlos. Diese Zeitlosigkeit hat jedoch auch ihre Anmut. Aber eine "deutsche Laminatka" wird es wohl nie geben. Da greifen wir eben um so freudiger zum kontrastreichen Wilfer'schen Spitzenmodell.
Die äußere Form der V180, V 100 und der DEIII wurde von einen der ersten Formgestalter mit Ausbildung in Wismar und Berlin-Weißensee entworfen. Die "neue" V200 (V180) sollte eine Kopfform aus GfK erhalten. Eine Übertragung der bisherigen Form der V180 in GfK war aus statischen Gründen nicht möglich, deshalb wurden aus 7 Gipsmodelle (als Varianten) eine optimale Kopfformen entwickelt, die man für die Fertigung aus GfK vorsah.

Die Kopfform war eine Entscheidung für das Material. Wahrscheinlich war die Fertigung mit GfK auswändiger als gedacht. Ich nehme an, die gewölbten Frontscheiben waren ein Importartikel welches mit Valuta zu bezahlen war. Die Reichsbahn war schon bei Erscheinen der V200 1001 nicht sehr begeistert. Die Scheibenneigung war Zeitgeschmack, es gab bei der DB eine Lok mit dieser Scheibenneigung wie es auch Straßenbahnen damit gab.

Die Formgestaltung muss auch etwas im Kontext mit der Zeit gesehen werden. Feinblech war kostbar, die Ablösung durch vielleicht billiges "Plaste" war nicht von der Hand zu weisen. Außerdem gab es auch noch eine gewisse Ersparnis am Gewicht und weniger Probleme mit der Korrosion. Es war die Zeit des Aufbruchs im Bau von Großdiesellokomotiven...abgesehen was davon dann übrig blieb.

In der Formgestaltung gab es damals keine Direktive, es gab eher viele Ideen..die mangels Investitionen und Moneten gescheitert sind. Die erste Entwurf für die zukünftige BR250 gab es schon Ende der 60ziger.

Johannes
 
Moin,
hab mal gelesen, daß gewölbte und nach vorn geneigte Scheiben den Spiegeleffekt für den Gegenverkehr minimieren sollen. Ob das bei der Eisenbahn wichtig ist... keine Ahnung.
Im Straßenverkehr gibt es kaum Fahrzeuge, wo die Frontscheibe nicht gewölbt wäre.
Mir fällt nur der Kraz und die S4000 / H3a ein, die fahren hier aber nur noch selten.

Grüße Ralf
 
Die nach innen geneigte Scheibe bei der V200 war für die blendfreie Erkennbarkeit bei Gegenlicht. Unter gewölbten Scheiben verstehe ich die Rundungen an den Kanten-wie auch beim Leichttriebwagen VT 2.09 bei der ersten Serie aus Bautzen oder dem 4.12.

Johannes
 
Die äußere Form der V180, V 100 und der DEIII wurde von einen der ersten Formgestalter mit Ausbildung in Wismar und Berlin-Weißensee entworfen. Die "neue" V200 (V180) sollte eine Kopfform aus GfK erhalten. Eine Übertragung der bisherigen Form der V180 in GfK war aus statischen Gründen nicht möglich, deshalb wurden aus 7 Gipsmodelle (als Varianten) eine optimale Kopfformen entwickelt, die man für die Fertigung aus GfK vorsah.

Die Kopfform war eine Entscheidung für das Material. Wahrscheinlich war die Fertigung mit GfK auswändiger als gedacht. Ich nehme an, die gewölbten Frontscheiben waren ein Importartikel welches mit Valuta zu bezahlen war. Die Reichsbahn war schon bei Erscheinen der V200 1001 nicht sehr begeistert. Die Scheibenneigung war Zeitgeschmack, es gab bei der DB eine Lok mit dieser Scheibenneigung wie es auch Straßenbahnen damit gab.

Die Formgestaltung muss auch etwas im Kontext mit der Zeit gesehen werden. Feinblech war kostbar, die Ablösung durch vielleicht billiges "Plaste" war nicht von der Hand zu weisen. Außerdem gab es auch noch eine gewisse Ersparnis am Gewicht und weniger Probleme mit der Korrosion. Es war die Zeit des Aufbruchs im Bau von Großdiesellokomotiven...abgesehen was davon dann übrig blieb.

In der Formgestaltung gab es damals keine Direktive, es gab eher viele Ideen..die mangels Investitionen und Moneten gescheitert sind. Die erste Entwurf für die zukünftige BR250 gab es schon Ende der 60ziger.

Johannes
Vielen Dank für diesen interessanten Einblick.
Ich meine übrigens in diesem Zusammenhang gelesen zu haben, dass die Dichtigkeit der GFK-Kanzel zu wünschen übrig ließ und es im Führerstand wohl sehr zügig gewesen sein soll.
 
Hm, auch bei PIKO geht's dann wohl nicht ganz so schnell - der Termin für die Laminatka wurde jetzt auf Ende 03/2022 korrigiert.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben