Hallo
@Ralf,
ja, das mit der Profilhöhe ist auch für mich nicht der wesentlich Grund, diese Gleise zu nutzen - aber irgendwie finde ich den Gesamtanblick der Gleisanlagen (siehe mein letzter Bauabschnitt) schon irgendwie stimmiger. Aber was meinst Du mit der Frage, wie ich das montiere, ohne Bruch zu erzeugen?
Zunächst mal: Filigran-Weichen kaufe ich nur vormontiert. Die dazu nötige Präzision bei der Montage ist nicht so mein Ding, da zahle ich lieber mehr. Bei den normalen Gleisen ist es etwas fummelig aber machbar. Erst recht, mit zunehmender Übung.
Mein Hauptproblem dabei: Das (einseitige) Lösen der Kleineisen vom Spritzling. Da bricht mindestens jedes zehnte Kleineisen.
Beim Eindrücken in die Löcher und lösen der zweiten Seite vom Spritzling gibt es auch wieder etwas Bruch, nochmal 10 Prozent. Mag sein, dass man das verringern kann, wenn man super-sanft und langsam arbeitet. Aber ich will ja doch fertig werden. Heisst: 20 bis maximal 25 Prozent der Kleineisen brechen während der Montage. Aber das kostet kaum Zeit und dafür habe ich schlicht Nachschub/Ersatz bestellt und bekommen. Das kümmert mich nicht wirklich. (Wobei: seit ich zum Abknicken der zu lösenden Seite jetzt ein Alu-Lineal nutze, konnte ich den Ausschuss an Kleineisen bei diesem Arbeitsschritt echt minimieren, siehe ganz unten)
Beim Einfädeln der Profile in die Kleineisen habe ich auch überlegt, mir eine der bereits von anderen Forikern beschriebenen Montage-Lehren zu basteln, ich hab ja doch (bei jeweils 60 Zentimeter) 13 Beton- 2,5 Holz- und 2 Holz/Kunststoff-Flexgleise zu montieren. Aber als ich dann mal angefangen hatte - ohne Lehre - habe ich festgestellt, dass es auch ohne geht. Ich feile die Spitzen der Gleisprofile mit einer kleinen Diamantfeile in die empfohlene Form, das dauert keine 2 Minuten .... und dann flutscht das eigentlich relativ gut. Die linke Hand hält den Schwellenrost, die rechte Hand schiebt (mit leichtem Druck des Zeigefingers auf die Spitze) das Profil voran, Zentimeter für Zentimeter... Manchmal wird auch das Profil nur 'gehalten' und das Schwellenband geschoben. Wobei ich die 20 Zentimeter-langen Schwellenbänder meist noch mal halbiere und bei den letzten Enden eines Gleises teilweise sogar auf 5 Zentimeter kürze. Dann ist das einfädeln händisch ohne Lehre durchaus machbar, finde ich. Das Holzschwellengleis war gestern nach 5 Minuten gebeizt, (plus kurze Trocknungszeit) nach 25 Minuten mit Kleineisen versehen, nach weiteren 10 Minuten eingefädelt und dann nach weiteren 10 Minuten 'gerostet'.... Gesamtarbeitszeit deutlich unter einer Stunde und (ausser einigen Kleineisen) gibt es da bei mir keinen Bruch
Und 'unter vielen Schmerze'? Nun ja, wenn mein rechter Zeigefinger in einem Rutsch die Kleineisen für 60 Zentimeter in die Löcher gedrückt hat, dann spüre ich das in der Fingerkuppe - aber noch habe ich dort keine Hornhaut
Und klar, das Einfädeln erfordert etwas sanfte Gewalt und Geschick, aber dafür sitzen die Profile dann auch so stramm, dass man das Gleis in jeden gewünschte Bogen-Form legen kann und es bleibt exakt so liegen. Kein hin- und her-gerutsche wie bei Tillig- oder Kühn- Flexgleis und damit dann auch deutlich einfachere Verlegeung.....
lg
Michael
Nochmal zum Thema Profilhöhe: Nein, ich sehe nicht auf Anhieb, dass die Gleisprofile hier gut 1/4 niedriger sind als bei Tillig Gleisen..... aber irgendwie sieht es doch 'stimmiger' aus, oder ? Das war mein erster Versuch mit 'Filigran' vor gut einem Jahr: Die ersten drei Meter der 'hinter dem Fotografen' liegenden (5 Meter langen) Paradestrecke mit dem 'Gegenstück' zur hier zu sehenden Weichenstraße stehen aktuell auf dem Plan.
Und als kleinen Tipp für andere, die ähnliche Probleme bei der Montage haben:
So konnte ich kürzlich (nach einigem Lehrgeld) die Kleineisen deutlich einfacher und ohne Bruch vom Spritzling lösen
P.P.S.: Gerade habe ich entdeckt: ich hatte ja wegen häufig brechender Kleineisen bei Filigran Ersatz bestellt - zusammen mit den noch fehlenden Weichen. Dabei hatte ich Herrn König von meinem Kleineisen-Bruch-Problem erzählt (noch bevor ich obige Lösung mit dem Lineal fand). Als ich gerade neben meiner Home-Office-Arbeit mit der Montage eines weiteren Gleises beginnen wollte, stellte ich fest. Bei der Nachlieferung von Kleineisen hat er offensichtlich die inneren Stege vor Lieferung abgetrennt, Nun brauch ich nicht mal mehr das Lineal. Super-Service !
Die verbleibenden Spritzlingsleiste nimmt man halt in die Hand, setzt das jeweils erste Kleineisen an die Löcher im Schwellenband - und drückt, wenn es sitzt, kann man den Spritzling abknicken... und dann das nächste Kleineisen....
Ich frage mich nur (und vergaß Sven König zu fragen) warum die Kleineisen am Spritzling weniger Abstand haben, als an den Schwellen. Wenn die Maße dort identisch wären (stelle ich mir vor) könnte man viel einfacher zielen, eindrücken und dann den in einem Rutsch vom Spritzling lösen. .... Das würde etwas mehr Kunststoff für den Spritzling erfordern, aber das sollte doch eigentlich nicht so relevant sein. Mal sehen, beim nächsten Gespräch frage ich ihn mal.
Und wer sich Sorgen um meine Arbeitsleistung macht (von wegen, Basteln und Forum-Posten während der Arbeitszeit) dafür sitze ich am Ende doch auch 10 Stunden im HomeOffice ;-)