• Hallo TT-Modellbahner, schön, dass du zu uns gefunden hast.
    Um alle Funktionen nutzen zu können, empfehlen wir dir, dich anzumelden. Denn vieles, was das Board zu bieten hat, ist ausschließlich angemeldeten Nutzern vorbehalten. Du benötigst nur eine gültige E-Mail-Adresse und schon kannst du dich registrieren.
    Deine Mailadresse wird für nichts Anderes verwendet als zur Kommunikation zwischen uns.
    Die Crew des TT-Boardes

Mein(!) Katalog der "Berliner TT Bahnen"

Können die Motive aus dem "nichtsozialistischen Wirtschaftsgebiet" nicht einfach der Absicht geschuldet sein, die Zeuke-Produkte auch dort zu verkaufen?

Dass um 1960 noch nicht "Modellbahn" betrieben worden sein soll, glaube ich auch nicht so ganz. Das wra zwar vor meiner Zeit, aber Veröffentlichungen von damals zeigen, dass man durchaus schon ernsthaft modellbahnert hat. Ebenso gibt es heute Leute, die mit der Modellbahn eher "nur spielen". Ja und? Vielleicht haben sich die Verhältnisse etwas verschoben. Aber spielen wir nicht auch auf unseren mehr oder minder ausgefeilten Anlagen?

Jedenfalls danke an den Urheber dieser Diskussion für seine tolle Idee! Für die Grafiken aus den 1960ern und 1970ern habe ich auch irgendwie 'ne Schwäche ...

Martin
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich Drucklegung usw. rechne, stammen Bild und Katalog noch von vor der Grenzschließung. Entsprechend waren die Spielregeln auch noch andere.
Dem stimme ich zu, zumal in der Ära Ulbricht Deutschland noch als einheitliche Nation betrachtet und in der Propaganda hervorgehoben wurde.


@jmh67: Das war definitiv so gewesen - nicht umsonst war die V 200 der Deutschen Bundesbahn neben der BR 23.10 eines der ersten Modelle von Zeuke. Hinzu kamen die Nohab. Der Westexport war ganz sicher eine Motivation und letztendlich auch eine Tatsache (bis 1990) gewesen, die sich auch in der Modellpolitik niederschlug.

Zum Thema Modellbahn vs. Spielzeugbahn: Die "elektrische Eisenbahn" war von Anbeginn an eher ein Spielzeug für Kinder gewesen. Auch in der Nachkriegsära richtete sich das Angebot weniger an Erwachsene als an Kinder. Das bezeugen schon allein die Kataloge und auch die Werbung jener Jahre - ob Märklin oder Zeuke, das war einerlei. Die Modellbahnindustrie "entdeckte" den Erwachsenen erst in den Jahren, als sich der sogenannte Pillen-Knick (geburtenschwache Jahrgänge) durchschlug und die Verkaufszahlen langsam zurückgingen. Da rückte das MODELL an sich mehr in den Fokus, und aus der Spielzeugeisenbahn wurde mehr und mehr eine Modelleisenbahn. Bei der Firma Märklin ist das ziemlich augenscheinlich gewesen, die dann mit ihren neuen Marken wie Primex oder später Märklin-Hobby eher das Kind oder den jugendlichen Einsteiger im Visier hatten, während die Hausmarke durch immer bessere Detaillierung oder in den 1980er mit der Einführung der Digitaltechnik mehr den aus dem Kindesalter entwachsenen Mann ansprach. Es mag sein, dass man heutzutage diese Unterscheidung vielleicht nicht mehr so im Fokus hat - aber ein Blick auf den Altersdurchschnitt nicht nur hierzuforum bezeugt, dass die "elektrische Eisenbahn" schon lange kein Spielzeug mehr ist - auch wenn wir alle gern mit der Modellbahn spielen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Selbstverständlich ist Modellbahn Spielzeug
Ja, per gesetzlicher Definition ein Kinderspielzeug, an das entspr. gesetzliche Bestimmungen gekoppelt sind, das ein Kind damit
Spielen darf. So eben spezielle Trafos/Netzgeräte/Stromversorgungsgeräte, die für Kinderspielzeuge aus Sicherheitsgründen
geeignet sind. Also eben das spezielle E- Loksymbol tragen.

Viele Grüße Wolfgang
 
nicht umsonst war die V 200 der Deutschen Bundesbahn neben der BR 23.10 eines der ersten Modelle von Zeuke.
Noch dazu waren deren Vorbilder damals noch richtig neu auf den Gleisen. Mit den Modellen holte man sich also sozusagen den Stand der Technik in die Wohnung, auch wenn letztere vielleicht noch nicht "alle modernen Bequemlichkeiten" aufwies.
 
1957 gab es aber auch noch keine V180, die man als Modell einer Großdiesellok hätte bringen können.
Die NoHAB war dann 1966 durch die MAV-Loks keine "rein westliche" Baureihe, die sich aber auch für westliche Länder eignete.
Dort sehe ich mehr "Kalkül" als bei der V200.

MfG
 
1957… war ich evtl in Planung. Offenbar war das Zeuke-Projekt als exportorientiert (V200; 81er) angelegt, was ja nicht unklug ist.
Als DDR-Kind konnte ich die Strategie dahinter nicht begreifen …
Aus der 81er hätte man ja auch damals schon 'ne 80er machen können - aber offenbar liefen die Geschäfte auch so gut.
Na und BTTB … war kein Fortschritt. Die Verstaatlichung Anfang der 70erJahre waren sicher ein „Sargnagel“ der DDR - die haben Lenin (die „große Initiative“) nicht weiterentwickeln können. Das übliche Probleme der Regierenden aller Farben: die größte Angst ist, die Kontrolle zu verlieren …

Schade.

Grüße Ralf
 
Zuletzt bearbeitet:
1957 gab es aber auch noch keine V180, die man als Modell einer Großdiesellok hätte bringen können.
Die NoHAB war dann 1966 durch die MAV-Loks keine "rein westliche" Baureihe, die sich aber auch für westliche Länder eignete.
Dort sehe ich mehr "Kalkül" als bei der V200.

MfG
Ein Blick in die Zeuke- und BTTB-Kataloge bezeugt das Gegenteil: Die Nohab wurde als Belgische, Dänische und Ungarische Variante angeboten.
 
In der 80er hätte man wohl Probleme gehabt, den ungekürzten Standardmotor zu verbauen. Und ob drei Radsätze, recht kurzer Achsstand und Hohlprofilgleis das ideale Trio gewesen wären?
Bezüglich der 81er als "Westzugpferd" habe ich so meine Zweifel. Ob die zehn Stück in Oldenburg bundesweit bekannt waren?
Ich denke eher, es war eine Mischung von Loks für alle Zugarten, einer gewissen Moderne (V200DB, 23.10) und der technischen Machbarkeit.

@ Adler: Ich meinte, gerade weil die NoHAB als M61 auch im "Osten" fuhr, hatte man für hier und auch für den westlichen Markt eine geeignete Baureihe gefunden. Es wären damals schon neben den belgischen und dänischen Loks weitere westliche (mit Kompromissen) Loks machbar gewesen.

Wenn man von der "Überarbeitung" des Gehäuses der V200.0 DB zur V200.1/221 DB absieht, gab es danach keine rein westliche Formneuheit mehr, nur mehr oder weniger vorbildliche Dekorationen von DR-Fahrzeugen.
Zeitlich dürfte das mit der Verstaatlichung 1972 zusammen fallen.

MfG
 
Zuletzt bearbeitet:
@WolfgangTT: Es ging ja auch mehr um die Frage, ob man gemeinhin die Modelleisenbahn noch als reines Spielzeug betrachtet oder eher als Hobby. Sicher mag das eine das andere nicht ausschließen, aber wir sind uns alle einig darin, dass ein 200-500 Euro teures Modell nichts in Kinderhänden zu suchen hat. Dem Spielzeugzeitalter ist die elektrische Eisenbahn längst entwachsen. Mittlerweile hat ja fast jeder große Anbieter eine extra Sparte explizit für Kinder, z.B. Märklin "My World".
 
Adler 1835, Du hast vom Preis her natürlich recht. Ich meine aber doch, das die Kinder selbst beim zusehen
die Gleise berühren können. Und deshalb wegen der Sicherheit der Kinder die Definition Kinderspielzeug
und die dafür geltenden erhöhten Sicherheitsvorschriften.

Viele Grüße Wolfgang
 
Bezüglich der 81er als "Westzugpferd" habe ich so meine Zweifel. Ob die zehn Stück in Oldenburg bundesweit bekannt waren?
Bei meiner steht Goslar drauf - ist also quasi ein Epoche-2-Modell. In Epoche 3 waren wohl auch welche in Paderborn gelandet, nicht alle in Oldenburg.

Ich wundere mich auch schon seit gut 40 Jahren, warum so eine "Splittergattung" wie die 81 von mehreren Modellbahnherstellern als Einsteigermodell gewählt wurde. Vielleicht liegt es daran, dass sie sozusagen "praktisch" ist: keine Laufachsen, also leicht aufs Gleis zu setzen, relativ kompakt, aber genug Platz für den Motor, und mit 4 Achsen lang genug, um über Weichen mit schlechtem Kontakt zu kommen. Mit ihrer gedrungenen Bauweise ist die 81 ja irgendwie auch knuffig.
 
Zur Baureihe 81 mal folgende Information: Das hatte nichts mit Ost / West oder DR / DB zu tun. Es ging einfach darum, ein 4-achsiges Fahrwerk für 2 Loks zu schaffen, in dem Fall die 81 und die 92. Dieses Baukasten – Prinzip hat sich durchgängig gehalten: V 180 + V 200, Nohab + Ludmilla, LVT + Start E-Loks + Transitus ff, Wagen mit einheitlich langen Fahrgestellen usw. Zeuke saß hier in der Zwickmühle. Einerseits musste man „Menge“ bei wenig Eigenkapital und möglichst wenig Einsatz von (nicht oder nur in geringen Mengen vorhandenen) Edelmetallen herstellen, andererseits wolle man vieles in einer Super Detailierung bringen. Schaut euch z.B. mal die 2-achsigen offenen Güterwagen mit den Holzwänden an. Diese feine Detailierung innen und außen, nachgebildete Ösen usw. hat es in HO erst Jahrzehnte später gegeben……

Das Thema West – Exporte wird da auch ein wenig überschätzt. Maßstab war ab Mitte der 1970 er Jahre der Export in die UdSSR, denn dafür gab es auf Verrechnungsbasis Erdöl und andere Rohstoffe. Zudem war es da völlig egal was produziert wurde, Hauptsache „Menge“. Die West – Exporte z.B. die ganze Verramschung von hochwertigen DDR Produkten über Quelle, Neckermann, Otto, Karstadt usw. ab etwa 1983 gehört da zwar auch mit zum Thema, aber das hatte ganz andere Hintergründe und die lagen bei politischen Anordnungen….
 
Der Radaubruder Harry hatte in einen seiner Videos ebenfalls mal von einem Erlebnis berichtet, wie er während seiner Armee-Zeit in voller Montur in einen Modellbahnladen aufkreuzte, weil es irgendein Lok-Modell gerade gab.

Warum kommt mir das so bekannt vor? :gruebel: Ach ja, in meiner Armeezeit konnte ich auch sehr viel Rollmaterial kaufen und damit meinen "Fuhrpark" stetig vergößern. :ja:
 
Es ging einfach darum, ein 4-achsiges Fahrwerk für 2 Loks zu schaffen, ...
Kann man das so sagen, oder ist die Idee, den "Hut" der 92.65 auf das 81er Fahrwerk zu setzen, erst nachträglich (wenn auch relativ früh) gekommen? Das Modell ist ja ein Kompromiss von Raddurchmesser und Achsstand her. Mein Eindruck - der täuschen kann - ist, dass sich in der DDR-Modellbahnszene ein starker Thüringer Einfluss geltend machte, vielleicht hat der auch auf die Modellauswahl durchgeschlagen.

Von den kleinen Dampfloks gab es zudem auch mehrere Varianten, die sind 1968 umkonstruiert worden, dazu gab es die zwei- und dreiachsigen Start-Versionen ... ich glaube, das ist nicht so einfach. Das Baukastenprinzip, wie oben beschrieben, war wohl eher aus der Not (und vielleicht der Eile) geboren als geplant - die V 180 der DR kam ein paar Jahre nach der V 200 der DB auf die Gleise, aber natürlich wollte man auch von dieser modernen Lok ein Modell herstellen; ditto für die 130 der DR. Immerhin hat man auf diese Weise zwar nicht maßstabsgerechte, aber doch plausible Nachbildungen geschaffen, und nun sind sie Klassiker ...
 
Das mit dem „Baukasten“ ist keine spätere Idee, das war von Anfang an so geplant. Die Konstruktion der Zeuke Modelle dauerte vom ersten Federstrich bis zur Lieferung mehrere Jahre. Hierzu muss man folgendes berücksichtigen: Da fast alles im eigenen Haus bez. ausgelagerten Betriebsstätten und sogar in Heimarbeit gefertigt wurde, mussten alle wichtigen Baugruppen gleich so konstruiert werden das man diese in möglichst vielen Fahrzeugen verwenden konnte. Bei den Güterwagen war das z.B. die einheitliche Länge mit einer kurzen und langen LÜP. Darauf wurden dann die Gehäuse angepasst. Bei den Loks war das in erster Linie der im eigenen Haus hergestellte Motor mit einer oder zwei Wellenanschlüssen. Bei der Konstruktion der 81 hatte man die 92 schon auf der Agenda, allerdings sollte es noch eine Zeit dauern bis die erscheinen sollte. Dessen ungeachtet gab es auch die diversen Überarbeitungen vom Metallfahrwerk zum schwarzen, dann später roten Kunststofffahrwerk. Auch das Gehäuse der 81 wurde ja mehrfach überarbeitet, weil die Form deutliche Verschleißerscheinungen zeigte. Der VEB BTTB hat das ja dann mit der 56 / 86 auch noch einmal so weitergeführt.
 
Von der 56 zur 86?
- andere Zylinder,
- teilweise andere Steuerung,
- anderes Ballastgewicht,
- hintere Pufferbohle statt Rahmenende

Die letzten "Synergieeffekte" wurden dann mit dem Fahrwerk der 250 und 119 erzielt, die bis auf die Drehgestellblenden, die Schleifer und die Radsätze identisch sind. Und die Schnecke für den inneren Radsatz sitzt bei der 119 ein paar mm weiter außen.

MfG
 
Zurück
Oben