So... Lange ist es her, dass es hier etwas zu berichten gab. Viele Dienstreisen und schwer zu beschaffendes Gleismaterial sorgen für Verzögerungen auf der Baustelle ganz wie beim Vorbild
Ich habe inzwischen mal einen neuen Entwurf für den "Hauptbahnhof" gemacht und dabei ein wenig mehr Fantasie einfließen lassen als vorher.
Ich habe im Kopf die Geschichte der Eisenbahn im Raum Dresden/Elbtal/Böhmen etwas umgeschrieben. Als grobes geografisches Vorbild dient mir die kleine Stadt Heidenau vor den Toren von Dresden. Sie liegt an der Hauptstrecke Dresden-Prag und von hier zweigt die Müglitztalbahn nach Altenberg ab. Es gab beim Bau dieser Strecke die Idee, sie bis über den Kamm nach Böhmen zu verlängern. Aufgrund der geografischen Gegebenheiten und dem mangelnden Bedarf wurde diese Option niemals verwirklicht. Und hier kommen wir zum ersten "was-wäre-wenn"...
Auf meiner Anlage soll die Müglitztalbahn tatsächlich die Verbindung nach Böhmen herstellen (vermutlich wird als Ziel am ehesten Teplice in Frage kommen). Das zweite "was-wäre-wenn" betrifft die ebenfalls nie realisierte Elektrifizierung der Strecke. Aufgrund meines heimischen Fuhrparkes, der unter anderem die Laminatka von Piko und die E251 beinhaltet habe ich mich entschieden, der Strecke ähnlich der Rübelandbahn eine separate Einspeisung aus einem örtlichen Kraftwerk zu geben, die von der Reichsbahn in Absprache mit der CSD fiktiv realisiert wurde. Ich weiß, dass der nördliche Teil des heutigen Tschechiens eigentlich 3kV Gleichspannung fährt aber das ist künstlerische Freiheit. Ich habe die Trennlinie etwas gedreht
All diese Faktoren führten mich zu dem Gedanken, dass der Bahnhof von "was-wäre-wenn-Heidenau" jetzt ein klein wenig anders aussieht als der echte. Ich möchte dem Bahnhof gerne einen etwas "organischen" Flair verpassen. Es soll so aussehen, als wäre der Bahnhof immer weiter gewachsen und ständig umgebaut worden, ohne jedoch irgendwann mal aufgeräumt zu werden.
Am Anfang war das Nichts... Und dann erschuf Desirofreak die Hauptstrecke Dresden-Prag... Ursprünglich nur eine einfache zweigleisige Transitstrecke.. Jahre später wurde die Müglitztalbahn gebaut. Beim ersten Versuch nur als Schmalspurbahn, daher ohne Gleisverbindung zur Hauptstrecke. Mit steigender Auslastung und diversen Überflutungen wurden die Stimmen lauter, die Strecke auf Normalspur umzubauen und zu elektrifizieren. Und zu guter Letzt kam in der Neuzeit noch der zusätzliche Bedarf an einer separaten S-Bahn Strecke parallel zur Hauptstrecke auf.
Die zusätzliche Verbindung nach Böhmen über die Müglitztalbahn, sorgte dafür, dass Heidenau sich zu einem Umsteige- und Güterknotenpunkt entwickelte. Wo in der Realität so mancher Lokwechsel an Fern- und Güterzügen bereits in Bad Schandau stattfindet hat sich dieser Aspekt eher nach Heidenau verschoben. (Ja ich weiß, Dresden ist gleich um die Ecke, das macht wenig Sinn; Künstlerische Freiheit!)
So mussten also ausreichende Bahnsteige für Fernzüge eingerichtet werden, die zum Lokwechsel hier halt machen und die entsprechenden Abstellkapazitäten für die Loks mussten her.
Wie äußert sich das nun in meinem Gleisplan? Der blaue und grüne Bahnsteig gehört zur Hauptstrecke. dazwischen habe ich ein beidseitig befahrbahres Gleis für Güterzüge eingerichtet, um bei Bedarf einen länger stehenden Fernzug passieren zu können.
Der gelbe Bahnsteig ist am rechten Ende schon sehr alt. Das ist der übriggebliebene Teil des alten Bahnhofsgeländes der Schmalspurbahn und wurde mit dem Umbau auf Normalspur angepasst. Als dann neue Bahnanlagen die Verbindung der beiden Strecken herstellten wurde der gelbe Bahnsteig verlängert. Die beiden oberen Gleise stellen auch gleichzeitig die Trennung der Stromsysteme dar. Das Gleis am gelben Bahnsteig hat eine 25kV Leitung und das Gleis am grünen Bahnsteig die übliche 15kV Leitung. Elektrische Mehrsystemloks können abgebügelt über die doppelte Gleisverbindung rollen und damit das Netz wechseln. Flügelzüge mit Dieseltriebwagen können hier ebenfalls dargestellt werden.
Die Bahnsteige der Hauptstrecke sind lang genug für einen 7-Wagen zu wie beispielsweise eine Railjet-Garnitur. Aus Richtung Teplice kommend wird die Laminatka zukünftig zwei tschechische Doppelstockwagen ziehen und an der Ausweichstelle am rechten Ende des gelben Bahnsteiges umsetzen und zurück fahren. Den selben Prozess wird die E251 mit einer Garnitur Altenberger Wagen machen (ich weiß die sind sich nie begegnet aber sie passen optisch so schön zusammen). Damit ist der Verkehr auf der neuen Müglitztalbahn auch schön dargestellt...
Der orange Bahnsteig ist dann für die S-Bahn gedacht und bietet Wendemöglichkeiten in beide Richtungen für kürzere Züge mit 2-3 Doppelstockwagen.
Was haltet ihr von dieser Geschichte und dem daraus entstandenen Bahnhofsentwurf. Ich habe es gegenüber den ersten Entwürfen deutlich vereinfacht und dafür die Bahnsteiglängen erweitert, um schönere, längere Züge unterzubringen.