20 Jahre Jahre ist der Traditionsverein Kleinbahn des Kreises Jerichow 1 e.V. (kurz KJ-1) dieses Jahr geworden. Heute war Herbstfahrtag. Also kurz mal den Diesel angeschmissen und für einen Tagesausflug gen Magdeburgerforth gedüst.
Vor der Fahrzeughalle stand eine ehemalige Vorpommerin. Die V10C hat ihre ersten 8 Jahre bei der Zuckerfabrik in Jarmen verbracht. Dort fuhr sie auf 600 mm Gleisen. Vor dort wechselte die nach Zehdenick und wurde auf 630 mm umgespurt. Von 1976 bis 2003 fuhr sie auf 750 mm Spur im Kaolinwerk Kemmlitz. Von dort erwarb der Verein die Lok und setzte die Lok ab 2011 auf der Museumbahn ein. Aktuell wartet sie auf eine neue HU.
Die Beförderung der Museumszüge übernimmt ihre Schwester. Nach Aufarbeitung wurde sie erst im Juni abgenommen. Übernommen hatte man die Lok aus Mügeln, wo man schon mit der Aufarbeitung begonnen hatte. Vorher lief sie ihr ganzes Arbeitsleben in der Ziegelei Lichterfeld.
In der Fahrzeughalle wartet der zukünftige Star von Magdeburgerforth auf seine Wiedergeburt. Emma oder 99 4721 (II) soll irgendwann mal wieder dampfen. Die Lok wurde 1935 bei Henschel gebaut. Bis 1966 gehörte sie der Baufirma Leonhard Moll. Die nächsten Jahre verbrachte sie auf einem Spielplatz in München. Von 1995 bis 2006 stand sie als Denkmal in Österreich. Ein gewisser Herr Schöntag hat sie dann erworben und wollte sie auf Rügen als 99 4603 (II) einsetzen. Dazu wurde sie in Rumänien aufgebaut. Zu einem Einsatz kam es nicht. Sie stand sich die Radreifen in Putbus platt. Zuletzt stand sie auf dem s.g. Millionengleis. 2014 übernahm die EBB Pressnitztalbahn die Lok. Die Lok wurde kurz beim Pollo "geparkt" und 2015 der KJ-1 zum Kauf angeboten. Aktuell befindet sich der Kessel in Marienberg.
So habe ich die Lok beim Pollo angetroffen. Wer Emma zukünftig dampfen sehen möchte, kann sich an der Spendenaktion beteiligen:
https://www.kj-1.de/emma-soll-wieder-dampfen/
Zwei Leihfahrzeuge bei der KJ-1. Die LKM Ns3 gehört dem Sächsischen Schmalspurbahnmuseum in Rittersgrün. Es handelt um die älteste erhaltene Lok dieses Typs und dazu stammt sie noch aus einer Vorserie. Ihr Berufsleben verbrachte sie von 1952 bis Anfang 1990er Jahre bei der Maxhütte in Unterwellborn. Der Schotterwagen gehört der Museumbahn in Schönheide. In Magdeburgerforth will man noch viele Gleise verlegen. Geplant ist eine 5,3 km lange Museumsbahn vom Lumpenbahnhof (ehemalige Übergabestelle Rohpappefabrik) nach Altengrabow. Z.Zt. baut man weiter bis zum Haltepunkt Magdeburgerforth Mitte.
Für die Bauarbeiten stehen den Museumsbahnern auch zwei T174 zur Verfügung. Der blaue ist erst 2020 zu dem Verein gekommen.
Am Bahnhofsgebäude steht eine weitere LKM Ns3.
Zwei
Güterwagen die eine Verbindung zur alten KJI haben. Der 3achsige stammt aus einer Serie von 23 1944 in Bautzen gebauten offenen Waggons. 13 gingen nach Österreich (760 mm Spurweite) und 10 kamen zur KJI. Dort liefen sie bis 1964/1966. Zwei baute die DR zu Drehschemelwaggons um. 1964 gelangten 4 Stück auf die Insel Rügen. Zwei existieren heute noch bei der RüBB als Schneepflüge. Die Magdeburgforther Museumsbahner konnten einen Waggon in Österreich erwerben.
Der untere Waggon wurde 1905 in Ammendorf für die Schlawer Kleinbahn gebaut. 1935 kaufte ihn die KJI. 1965 wurde er auf die Insel Rügen umgesetzt. Dort diente er zuletzt als Schlackewagen in Putbus. Seit 2011 ist er wieder in Mageburgerforth.
Und hier der aktuelle Museumszug, der heute von Magdeburgerforth zum Haltepunkt Lindenstraße und Lumpenbahnhof gependet ist. Hinter der V10C hängt auch ein Österreicher. Dieser kam über das Öchsle und Rügen zur KJ-1.
Für mich der schönste Lokschuppen von 750 mm Schmalspurbahnen.
Passend zum Lokschuppen hat man eine neue Fahrzeughalle gebaut.
Nächster Fahrtag: 5. Dezember (Nikolausfahrten)