@Ralf_2: Hier ist das Thema besser aufgehoben, deshalb antworte ich von hier aus auf Deinen letzen Post im Thread zu den Modellen des Jahres 2022.
Du übertreibst ein wenig in Deiner Argumentation und gehst dabei leider wenig wortgetreu auf die tatsächlich gemachten und zum Ausdruck gebrachten Gedanken ein - und ich fühle mich dabei direkt angesprochen. Niemand, auch ich nicht, hat behauptet, mit Hornbys Einstieg in die Spur TT begönne nun (sinngemäß) ein goldenes Zeitalter für unsere Spur, und schon gar nicht verstieg sich jemand zu der Behauptung, Hornby sei "der Erlöser allen Übels". Ich bitte Dich, sachlich zu bleiben.
Dass die bisher verfügbaren und ersten(!) Modelle von Hornby nicht zu 100% der erwarteten Qualität entsprechen, hat niemand bestritten bzw. das Gegenteil behauptet. Aber die Fairness gebietet es, dass auch so manch deutscher Hersteller uns das eine oder andere Mal mit Modellen "beglückte", die technisch nicht unbedingt das Gelbe vom Ei waren oder gar sind - und das zudem zu ungleich höheren Preisen. Deshalb darf man auch Hornby guten Gewissens die Chance geben, einerseits Fehler zu machen, andererseits aus selbigen zu lernen, und nicht gleich die große Keule der Verdammnis zu schwingen. Gerade in diesem Zusammenhang sei mal der Aktualität wegen an Rocos Fauxpas mit seiner "überarbeiteten" (sic) V100 Ost erinnert - und die konstruieren nicht erst seit gestern TT-Modelle.
Was die Vertriebsphilosophie Hornbys anbelangt, argumentierst Du immer wieder, dass selbige den außerbritischen Markt ausschließen, ignorierst dabei jedoch, dass die Bedingungen derselben auch für die Briten selbst gelten. Nimm das doch bitte mal zur Kenntnis. Dass man über diese Philosophie streiten kann und sollte, steht außer Frage. Die Zeit wird darüber entscheiden, ob das der Weisheit letzter Schluss war oder ist.
Wenn ein traditionsreicher Hersteller von Modelleisenbahnen quasi mit einem Vollsortiment die Bühne des Marktes betritt, zumal in einer Spurweite, die selbst in Deutschland, gemessen am Marktanteil, nur ein Schattendasein führt, dann ist dieses unternehmerische Risiko zunächst einmal zu würdigen und kann sich so oder so nur positiv auswirken, besteht doch potenziell die Möglichkeit, die Akzeptanz und Aufmerksamkeit für diese "Osssi-Spur" zu erhöhen. Und dabei spielt es keine Rolle, ob die britischen Modelle nun jedermans Geschmack sind oder Interesse finden. Was Hornby nun daraus macht, wird sich zeigen. Aber grundsätzlich ist das eine gute Nachricht. Und jeder von uns kann Hornby dabei nur Erfolg wünschen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Und nimm es mir nicht übel, wenn ich Deine gewiss berechtigten Bedenken hinsichtlich offensichtlicher Mängel nicht zum Anlass nehme, daraus dieselbe Schlussfolgerung zu ziehen und dem Projekt gleichsam ein Scheitern zu prophezeien. Gewiss kann man über diese Mängel diskutieren, aber es ist viel zu früh, daraus ein grundsätzliches Qualitätsproblem abzuleiten.
Ich bin weit davon entfernt, in ein allgemeines Hosianna einzustimmen und die Ankunft eines Messias in Gestalt von Hornby zu feiern. Aber ich teile in voller Überzeugung die nicht geringe Freude darüber, dass das Angebotsspektrum in unserer Spur sich deutlich zu erweitern scheint, und zwar zudem mit exotischen Modellen, die ein willkommenden Farbtupfer auf unsere Anlagen zaubert. Gönne uns doch diese Freude. Und wenn's schiefgeht, bleibt Dir ja die tiefe Genugtuung, es von Anfang an gewusst zu haben.