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Mein(!) Katalog der "Berliner TT Bahnen"

Ob die neuen Weichen jetzt ein Fortschritt waren, wird unterschiedlich bewertet.
Aber neben dem geschrumpften Konsum von Ostprodukten war ja oben genannte Schwemme von Lagerware ein Problem für den Produzenten.
 
Irgendwas gab es schon meistens. Das war irgendwie auch spannend.
Volle Vitrinen gab es nicht. Gab es überhaupt Vitrinen oder nur Regale mit Schachteln? Wenn Vitrine dann maximal gefüllt wie Spielemax TT 2022.
 
@iwii: Ich habe mal den Kaufkraftrechner bemüht: Bei 179 DM im Jahre 1990/1991 wären das heute 310 Euro. Aber selbst damals war das enorm viel Geld. Zu viel Geld offenbar.

Edit: Offenbar den falschen "Kaufkraftrechner" bemüht. @RAL schrieb da was anderes. Also falscher Wert meinerseits. Mea culpa.
 
Zuletzt bearbeitet:
Man hätte auch für 1,-DM an die Treuhand verkaufen können dann wäre mit TT in der BRD Ruhe gewesen. Bedankt euch bei den Herren Zeuke,
Parisel und Tillig, das es hier weiterging.
Das will ich ja damit zum Ausdruck bringen. Die genannten Herren bemühten sich redlich, aber mit dem veralteten Maschinenpark und den leider nicht mehr marktfähigen Produkten aus den -seien wir ehrlich- 1960/1970er Jahren konnten Zeuke und Parisel nicht reüssieren. Herr Tillig kaufte die Konkursmasse. Gott sei Dank! Schuld allein war die ruinöse Planwirtschaft der DDR.

Langsam artet es aus.
Finde ich nicht. Was kostet denn heute die BR 52 von Tillig? Keine 310 Euro. Will sagen, selbst 179 DM für die Zeuke-01 waren 1991 zu viel Geld. Das konnte nicht gut gehen.
 
Bei 179 DM im Jahre 1990/1991 wären das heute 310 Euro. Aber selbst damals war das enorm viel Geld.
Du darfst nicht vergessen, wo die Leute her kamen, die das kaufen sollten. Im Westen gab es keinen Markt für TT und die Leute im Osten hatten ganz andere Sorgen - selbst verglichen mit heute. Ein einfaches Hochrechnen greift da zu kurz. Die 01 war damals das Ende meiner ersten Modellbahnzeit.
 
Das wollte nach der Wende keiner mehr kaufen.
Das ist Käse, weil:
Wer wollte noch eine Trabi kaufen?
Wer hat noch Spee gekauft?
Oder einen TV-Colotron?
Gilt für alles aus dem Osten.
Die Menschen hatten ganz andere Dinge im Kopf als die blöde Modellbahn.

Und wenn Ihr schon rechnet:
Was hätte das eigentlich in deutschen Taler gekostet?
 
Und nicht vergessen, wie nach der Wende die Firma Märklin bei den Händlern im Osten bzgl. TT agierte. Mein Händler in Erfurt hat den Märklin-Vertreter abblitzen lassen. Er sagte ihm, dass er mit TT-Artikeln mehr umsetzt, als mit Produkten von Märklin. :cool:
 
Danke @Adler1835 für die Zeitreise!

Bei mir ging es mit TT los, als ich von meinen Eltern zu Weihnachten 1979 mein erstes Material bekam. Mit dabei der blaue Katalog und das Heft "Ins richtige Gleis". beides habe ich noch und gerade nach einigem Suchen wiedergefunden. Die Hefte sind allerdings schon ganz schön zerfleddert:
kataloge-tt.jpg

Los ging's mit folgender Hobbypackung:
hobby-set.jpg

Außerdem gab's den Bahnhof Moorbach sowie den Tatra Autotransporter, den Tatra Kranwagen sowie ein paar Lada Kombi, Wolga und Skoda 110R Coupé. (Von der Existenz des W50 und des Wartburg 311 erfuhr ich erst wesentlich später) Im ersten Jahr habe ich damit noch dem Namen gemäß table top gespielt, dann hat mein Vater eine erste Platte gebaut (Ich durfte ein bisschen mitbauen), die hatte eine Größe von 1,60m x 0,90m. Das war im Wesentlichen ein Oval mit einem Bahnhof und zwei Abstellgleisen. Später kam dann noch ein Stück dran, die Strecke wurde zweigleisig, man wusste immer, was man sich zu Weihnachten oder zum Geburtstag wünschen kann, Loks und Wagen wurden mehr, man hat Gebäude und Landschaft gebaut. Bauen und Spielen hat immer Spaß gemacht, und die gemeinsam mit dem Vater verbrachte Zeit zählte doppelt. Und zur oben geführten Diskussion: Es war absolut kein Widerspruch, mit der Bahn viel Spaß zu haben und trotzdem wahrzunehmen, was alles fehlt. Im blauen Katalog ist die 110 zwar schon drin, aber es hat mindestens 5 Jahre gedauert, bis mein Vater tatsächlich eine auftreiben konnte. Relativ schnell war auch klar, dass es keine der im echten Leben anzutreffenden Rangierloks gab, also musste es eine rote 103er tun. Die 130er mit den großen Seitenfenstern entsprach auch nicht dem, was man überwiegend draußen sehen konnte. Also habe ich versucht, die Seitenfenster mit Papier so abzukleben, dass sie den späteren Ausführungen entsprach. Das Ergebnis sah furchtbar aus! Die 120er habe ich auch vermisst, am meisten hat mich aber gewurmt, dass es kaum Straßenfahrzeuge gab. Aber ich wiederhole: Spaß hat es dennoch gemacht. Erwähnt werden muss vielleicht noch, dass das Ganze eine in jeder Hinsicht völlig vorbildfreie Spielbahn war. Eine 130er zog einen Vier-Wagen-D-Zug (Winter war auf der Anlage eh nie), während ihr eine andere 130er mit genau der gleichen Nummer mit einem Güterzug entgegenkam. Im Bahnhof Moorbach rangierten wahlweise eine 103er oder eine 107er, auf den angebauten 40 Zentimetern gab es einen völlig sinnfreien Tunnel, obendrauf die Ausflugsgaststätte Pöhlberg, zu der dann auch noch eine Rampe gebaut wurde, über die die 81er ein paar Donnerbüchsen zog.

Nach der Wende habe ich dann noch eine Reichsbahn-Lok gekauft (Endlich eine Rangierlok!) - die Kö von PMT. Dann hat mich Moba nicht mehr interessiert, und dann fand ich die Eisenbahn im Hier und Jetzt spannender, und meine erste moderne Lok wurde die gelbe Taurus-Dispolok von Piko. Dann habe ich ewig nur gelegentlich ohne tiefere Absicht Loks und Wagen gekauft, und erst seit 2017 beschäftige ich mich wieder intensiver mit dem Hobby. Nur zu gern habe ich mich auch am Gemeckere beteiligt, dass noch diese oder jene Lok fehlt oder dieser oder jener Wagen. Aber wenn man aus Anlaß von @Adler1835 s Katalog zurückblickt, dann ist doch heute alles Sahne. Es ist ja doch zumindest jede Kategorie in jeder Epoche vertreten. Jetzt sind Diesel-Rangierloks plötzlich kein Problem mehr, und zu jedem beliebigen Zeitpunkt sind mehr Modelle grundsätzlich verfügbar, die ich gern haben würde, als ich bezahlen kann.

In diesem Sinne beschließe ich das Wort zum Sonntag mal schon am Mittwoch und wünsche allen eine schöne Vorweihnachtszeit.

Beste Grüße
Jörg

PS: Es gibt immer noch schöne Startpackungen von Tillig. Die mit dem Diesel-Traxx habe ich jetzt sogar schon zweimal.
 
@Passivbahner: Vielen Dank für den Einblick in Deine TT-Geschichte. So etwas lese ich sehr gerne - der Start in die TT-Welt verlief offenbar häufig ähnlich.

"Ins richtige Gleis" ist natürlich auch so ein "Standardwerk", das wir alle gelesen haben und "Peters erste Hobbyfreude" teilten. Man muss auch sagen, dass diese Hefte richtig gut gemacht und geschrieben waren. Die "Originalhefte" von damals habe ich auch noch - sowohl den "blauen" Katalog als auch "Ins richtige Gleis". Allerdings habe ich mir über die "Bucht" (fast) alle Zeuke- und BTTB-Kataloge für die Sammlung nachgekauft. Das sind Schätze, die ich hüte. Und es macht immer wieder großen Spaß, in ihnen zu blättern. Und es ist stets eine doppelte Freude: einerseits in Erinnerung zu schwelgen, anderseits sich darüber zu erfreuen, welch riesiges Sortiment es heute gibt in einer nahezu perfekten Qualität.

Beste Grüße
Matthias
 
Na kommt, welcher H0-Bahner hatte schon eine 23.10/35, 103, 107, 250, 254 oder einen LVT? ;)
Meine "Erstausstattung" waren eine DB 221, zwei Nirosta-Wagen und ein roter Speisewagen. Mit dem heutigen Wissen war der Zug völlig vorbildfrei, aber farblich stimmig.

@ Passivbahner: Selbst schuld, wenn Du keine V75/107 zu Gesicht bekommen hast, im Leipziger Hbf und später in Eilenburg gab es welche zu sehen. ;)
 
Der Katalog von @Adler1835 ist doch hübsch und kreativ gestaltet. Ähnliches werden wir vom ersten Buch erwarten können, welches die Firma TILLIG gerade verfasst und im kommenden Frühjahr herausgeben wird.
Diese schönen Grafiken der alten Kataloge wiederzusehen, es macht Freude.

Ja, zum allgemeinen Tenor, möchte ich mich der Meinung von Jörg anschließen.

Früher haben wir mit dem gespielt, was verfügbar war. Zur Situation im Handel füge ich hinzu, meine V100 kaufte ich in der bulgarischen Hauptstadt Sofia in einem Spielwarengeschäft. Wir kamen da, 1982, im Urlaub eher zufällig vorbei. Ich weiß nicht mehr, ob da Modellbahnerzeugnisse im Schaufenster ausgestellt waren. Aber irgendwie bin ich da in das Geschäft rein und traute meinen Augen nicht. "Gefühlt" das komplette Sortiment u.a. von BTTB war da zu haben, die V100 kam 23 Leva.

1987 fuhren ich mit einem weiteren Mitglied meines Feldbahnvereines auf den Fahrrädern durch die Bezirke Schwerin, Rostock und Neubrandenburg, um interessantes Feldbahnmaterial aufzuspüren. Da wir ja auch regelmäßig auf "Nahrungssuche" waren, oder unterwegs auch mal Fahrradersatzteile benötigten, führten uns die Wege auch in Landkaufhäuser und BHGs. Und siehe da, die Fahrradtaschen und Rucksäcke füllten sich auch mit rollendem Material für die heimische Modellbahn.

In Dresden war Modelleisenbahn immer Glückssache und Bückware...

Helge

Edit: Da hatte sich ein Satzbaufehler eingeschlichen, jetzt passt es.
 
Zuletzt bearbeitet:
@hm-tt: Eine schöne Geschichte. Vielen Dank fürs Niederschreiben. Ich denke, dass es für viele hierzuforum interessant ist zu erfahren, wir ein jeder von uns zur TT-Bahn gekommen ist bzw. welche Erlebnisse wir mit ihr hatten - vor allem wenn es um die Beschaffung von Rollmaterial geht.

Der Radaubruder Harry hatte in einen seiner Videos ebenfalls mal von einem Erlebnis berichtet, wie er während seiner Armee-Zeit in voller Montur in einen Modellbahnladen aufkreuzte, weil es irgendein Lok-Modell gerade gab. Klar, das machte das alles natürlich um so wertvoller, wenn man schon Glück haben musste, ein Wunschmodell zu ergattern. Da haben wir den Märklinisten bestimmt vieles voraus, und vielleicht ist die Verbundenheit und Treue zu unserer TT-Bahn deshalb auch so groß wie sonst nur bei den Puko-Küssern. Die kann ja bekanntlich auch nichts erschüttern. ;)

Beste Grüße
Matthias

PS: Falls Du Interesse an den Foto-Dateien von den Grafiken aus den Katalogen hast, kurze PN nebst E-Mail-Adresse an mich und ich sende sie Dir gern zur freien Verfügung zu.

Diese Grafik hier mit der Karlsbrücke und dem Hradschin im Hintergrund finde ich persönlich die schönste von allen. Das ist schon echte Kunst!
(Aus dem Katalog von 1979)

P017 EE K 15082021.jpg
 
Wenn ich mir den Katalog und die Storys so ansehe, werde ich etwas wehmütig. Der Katalog ist dennoch toll.

Meine erste Bahn war war ein Startset mit grünen Start 92 und einem LVT, dazu gab es eine Gusaganlage. Wie es so ist wollte der Lütte mehr und ich bekam eine damals richtig große zweigleißige Hauptbahn mit kleinem BW und Abzweigender Nebenbahn inkl. Großem ansteckbaren Rangierbahnhof. Nein Papa hat es damals möglich gemacht, meine Erzeugerind war dagegen.

Als Ersatz gab es die verschlungene 8 nach Art der Gisag, allerdings modifiziert.

Ich ärgere mich gerade tierisch meine 35 1047-6 verkauft zu haben. Die habe ich bisher so nicht mehr gesehen, sonst wäre wieder eine hier...
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann mich nur der Sache anschließen: Super Idee für einen solchen Katalog, der Original 79' war auch mein Favorit. Und den hab ich noch! Meine Liebe war die 242, die hab ich solange zerlegt und wieder zusammengebaut bis alles so ausgelutscht war, das es kaum noch zusammengehalten hat. Die Originale gibt's nicht mehr, aber ich habe mittlerweile alle Gützold/BTTB Varianten in der Vitrine, fahrbereit und ohne jegliche Zerlegungsorgie.
 
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