Die Roco BR 132 146-2 (Artikel-Nr. 7380004) und die Tillig BR 132 044-9 (Artikel-Nr. 05770) liegen gerade beide, in analoger Version, vor mir. Auf den ersten Blick nehmen sie sich nicht viel. Die Tillig-Lok kommt mit mehr angebrachten Zurüstteilen daher als die Roco-Lok. Bei Roco muss oder darf man selbst Hand anlegen. Farblich sind sie fast identisch. Die Roco hat ein ganz leicht dunkleres Rot als die Tillig. Die Bauchbinde ist bei Roco ebenfalls dunkler, eher elfenbeinfarben; bei Tillig geht sie schon fast ins Weiße. Auch die Drehgestelle sind bei der Roco dunkler. Dadurch, so scheint mir, kommen die Details besser zum Vorschein. Sieht man aber alles nur, wenn beide Loks direkt neben einander stehen bzw. liegen. Im Großen und Ganzen sind beide Versionen wirklich gut geraten und detailliert. Jede der Loks hat hier und da ein paar Schwachen und Starken im äußeren Erscheinungsbild. Das ist aber ganz klar “Lamentieren auf hohem Niveau“.
Stellt man sie aufs Gleis und lässt beide ein paar Runden drehen, dann muss man (oder besser gesagt Ich; ist alles nur meine Ansicht) feststellen, dass sich beide Hersteller bei der Auswahl der Motoren nicht gerade mit Ruhm bekleckert haben. Sind beide Kandidatinnen eher langsam unterwegs (erstes Viertel der Skala des Drehreglers), so sind die Motoren beider Modelle recht ruhig. Man hört sie, aber vollkommen ok. Je schneller man fährt (ab 2. Viertel), umso lauter werden beide Motoren (klar, logisch). Bei Tilligs BR 132 ist eine eher höhere Frequenz wahrzunehmen als bei dem Roco-Modell. Der Motor bei Roco wirkt hier eher etwas dumpfer im Klang. Stehen beide Modelle gleichzeitig auf dem Gleis, so ist der Tillig-Motor durch seine hohe Frequenz mehr zu hören und für mich nerviger. Die hohe Frequenz überlagert das Dumpfe des Roco-Motors. Extrem wird es aber, wenn man in den Bereich ab dem 3. Viertel des aufgedrehten Fahrreglers geht. Die hohe Frequenz des Tillig-Motors wirkt nun für meine Ohren eher störend. Aber auch Rocos Motor hat nun eine Lautstärke und einen Ton erreicht, der sehr unangenehm wirkt. Alles in Allem ist das eher unbefriedigend. Man muss aber auch fairer Weise sagen, dass man auf einer Modellbahnanlage wohl kaum die Loks mit voller Geschwindigkeit über die Anlage brettern lässt.
Wie sich die Motoren im Digitalbetrieb verhalten, kann ich aktuell aus Ermangelung an Decodern in meinem Fundus nicht sagen.
Interessant wird die Digitalisierung. Hier hat Tillig erstmal die Nase vorn, da der Decoder schnell eingesteckt ist. Bei Roco muss erst die Platine gelöst werden, da der Decoder von unten eingesteckt wird. Tja, und Besounden, wenn man nicht auf die Lautsprecher der Hersteller setzen möchte, wird die Platzierung des LS spannend.
Mal noch eine Frage zur Tillig-Lok; wofür sind die beiden Kondensatoren neben der Next18-Schnittstelle? Hab da bislang keine Infos gefunden. Pufferspeicher?