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Grobplanung eines Betriebsmittelpunktes

Grobplanung einer Paradestrecke

Guten Tag,

Die Grobplanung des angedachten Betriebsmittelpunktes für meine Modelleisenbahn-Anlage habe ich bereits präsentiert. Hier soll nach definierten Regeln "Betrieb" gemacht werden. Entsprechende Überlegungen zu betrieblichen Abläufen wurden ebenfalls genannt. Dieser Betriebsmittelpunkt wird "Ebene 2" einnehmen. Er soll ausschließlich von Lokomotiven und Wagen angefahren werden, die auf einer eingleisigen Nebenbahn mit entsprechenden Gewichtsbeschränkungen vorstellbar sind.

Doch soll meine künftige Modelleisenbahn-Anlage weitere Aufgaben erfüllen. Aufgaben, die nicht unbedingt im betrieblichen Bereich anzusiedeln sind. So möchte ich eine Paradestrecke, einen Streckenabschnitt, auf dem sich die Züge der Nebenbahn in ihrer ganzen Länge in ansprechender Landschaft präsentieren können. Ich möchte eine Paradestrecke, auf der ich auch Lok- und Wagenmaterial einsetzen kann, die auf einer verträumten Nebenbahn nichts zu suchen haben. Und ich möchte nach anstrengendem Tagwerk nach Hause kommen, mich an die Anlage setzen und einfach nur einem Zug hinterher schauen, ohne Gedanken an betriebliche Reglementierungen berücksichtigen zu müssen. Und - sofern ich diesen Wunsch verspüre - darf dieser Zug "kreisen" und wieder und wieder und wieder die gleiche Strecke benutzen.

Option 1
proxy.php

(größere Version: http://tt.goetterheimat.de/pictures/lauscha/lauscha_ebene_2_1.png )

Die erste Idee war die Darstellung einer eingleisigen Hauptbahn mit abzweigender eingleisigen Nebenbahn auf einer Anlagen-Ebene "1", die etwa 40 bis 50 Zentimeter unter der Ebene "2" mit dem Betriebsmittelpunkt angesiedelt ist. Die im Bild dargestellte linke Gleiswendel führt entgegen dem Uhrzeigersinn von Ebene "2" auf Ebene "1" und weiter gen Ebene "0"; die rechte Gleiswendel führt im Uhrzeigersinn von Ebene "1" zu Ebene "0". Die vordere Strecke stellt die aus dem Spitzkehren-Bahnhof führende bergführende Strecke dar, welche in eine eingleisige Hauptbahn einmündet. Die benötigten Weichen werden möglichst schlank sein, um eine elegante Gleisführung zu ermöglichen. Selbstbauweichen von TT-Filigran sind sicherlich eine Alternative.

Diese Überlegung erfüllt alle genannten Erfordernisse. Und doch stellt sie mich nicht zufrieden: Die eingleisige Hauptbahn liegt zu sehr im Hintergrund; sie genießt nicht die Priorität, die ihr zustehen sollte. Der Abzweig selbst ist - so meine Überzeugung - nicht wirklich gut modelliert. Vor allem aber stören mich die beiden Weichen und die Signalanlagen, an die ich noch gar nicht gedacht habe und je nach "Betriebs"-Modus zu bedienen sind.

Option 2
proxy.php

(größere Version: http://tt.goetterheimat.de/pictures/lauscha/lauscha_ebene_2_2.png )

Um die Kritikpunkte zu eliminieren, habe ich die Gleisführung angepasst (siehe auch die zweite Skizze). Die Nebenbahn-Strecke kommt aus dem verdeckten Gleiswendelabschnitt, passiert ein Viadukt und führt in einem langen, leicht gebogenen Streckenabschnitt zum nächsten verdeckten Gleiswendelabschnitt auf der anderen Anlagenseite. Hierbei nähert sich die Strecke dem Höhen-Niveau der Hauptstrecke an, die, von rechts kommend den verdeckten Gleiswendelabschnitt verlässt, in sanftem Bogen die Anlagenvorderseite dominiert, unter dem Viadukt hindurch in den verdeckten Gleiswendelabschnitt führt und dabei auch an "Höhe" verliert.

Was ermöglicht mir dieses Konzept?
  • Paradestrecke der eingleisigen Nebenbahn (bergführende Strecke) ausschließlich für Nebenbahn-geeignete Fahrzeuge
  • Paradestrecke der eingleisigen Hauptbahn, geeignet für alles, was auf Schienen, außerhalb von Bahnhöfen und ohne Oberleitung fahren kann
  • Aufsteigendes Gelände: vorn flach, Bahndamm der Hauptbahn, ansteigend bis zur Strecke der Nebenbahn und abschließend ansteigend zum hinteren Anlagenrand
  • Priorisierung der Hauptbahn, durch Streckenführung im vorderen Anlagenteil und die der Nebenbahn im hinteren, zum Teil erhöhten Anlagenteil
  • Unabhängigkeit der beiden Strecken (keine Weichen und sonstige Ablenkungen) auf dieser Ebene
  • Lange durchgehende Strecken im sichtbaren Abschnitt
  • Lange Züge auf der eingleisigen Hauptbahn (1,5 - 2,0 Meter)
  • Möglichkeit gleichzeitiger Streckennutzung

So empfinde ich die zweite Option als die bessere. Mich interessieren eure Einschätzungen sehr!

Dhyani
 
Hallo Dhyani,

ich finde es ganz toll, wie detailiert du deine Überlegungen hier vorstellst. Einiges geistert mir so oder ähnlich auch durch den Kopf, obwohl ich aktuell keine konkrete Planung verfolge. Aber ich sammle, und da gibt es bei dir sehr viel zu holen.

Die Idee mit dem ansteigenden Gelände ist sehr plausibel, was sicher ein Vorteil deiner 2. Option ist. Hattest du schon die Maße deiner Anlage erwähnt? Ich schätze nach den Skizzen auf 6m x 1m, kommt das hin? Mit dem riesigen Radius auf der Hauptstrecke kannst du dann auch Züge mit hohen Geschwindigkeiten fahren, prima. Bei der Nebenstrecke würde ich etwas mehr Bewegung in den Streckenverlauf bringen. Das wäre mir etwas zu glatt (Option 2).

Möchtest du den reistlichen Teil der Anlage im Vordergrund komplett mit Landschaft füllen, oder hätte die Eisenbahn dort auch noch Spielraum?

Da du offensichtlich eingleisig planst, was ich gut finde, hätte ich trotzdem noch eine Idee. Bis jetzt fahren deine Züge auf der Hauptstrecke nur durch. Mit dem Szenario einer ehemals zweigleisigen Strecke, die in Folge von Reparationsleistungen nach dem Krieg rückgebaut wurde, könntest du einen kurzen zweigleisigen Abschnitt einplanen, der sich für Zugkreuzungen eignet und wo du auch mal einen langen Zug stehend betrachten kannst. Das abgebaute zweite Gleis könnte durch die entsprechende Trassenbreite angedeutet werden, wie z.B. an einer Brücke, und brauchte auch nicht die ganze Länge deiner Paradestrecke einnehmen.

Wie hoch planst du eigentlich den Niveauunterschied zwischen Haupt- und Nebenstrecke, jeweils links und rechts?
 
ICH tendiere da eher zu Plan 2.
Ein Viadukt oder Überführung ist immer ein reizvolles Thema.
Die Gleisführung ist schlüssiger.

Dennoch stört mich jetzt ein Aspekt. Wie ist die Anbindung an deinen "Betriebsmittelpunkt" vorgesehen?
Soll die obere Strecke hinter dem BMP laufen?Die untere davor?
Oder soll das modular daneben gelagert werden.

Ich habe da so garnicht keine bildliche Vorstellung.Könntest du da noch Nachhilfe leisten? :)

MFG Jean

PS:Es ist auch blöd immer zum Post #1 zu wechseln und zu guggen.
 
Guten Abend


Dennoch stört mich jetzt ein Aspekt. Wie ist die Anbindung an deinen "Betriebsmittelpunkt" vorgesehen?

Hier ist noch einmal die verkleinerte Skizze aus dem ersten Post:

proxy.php


Die beiden Streckenäste (bergführende Strecke ist die hintere, talführende die vordere) werden im Verdeckten als zweigleisige Gleiswendel von Ebene 2 "in die Tiefe" zu den Ebenen 1 und 0 geführt. Ebene 1 nimmt hierbei die Paradestrecke(n) auf, Ebene 0 den Schattenbahnhof. Da es mir vollkommen genügt, eine Strecke mit einem sichtbaren Abschnitt auszustatten, erscheint es mir sinnvoll, die im Gleiswendelbereich außen liegende - die "bergführende" - Strecke zu verwenden. Die andere Strecke wird zunächst weiter hinab in den Schattenbahnhof geführt.

Hattest du schon die Maße deiner Anlage erwähnt? Ich schätze nach den Skizzen auf 6m x 1m, kommt das hin?

Ich bin noch in einem Stadium, um die Dimensionen mit "so groß wie nötig, so klein wie möglich" zu beschreiben. Jedoch ist deine Schätzung sehr gut; momentan bin ich bei einer Länge von etwa 5,80 Metern und einer Tiefe von maximal einem Meter im Gleiswendelbereich angekommen. Auf diese Dimensionen mag ich mich derweil noch nicht festlegen.

Möchtest du den reistlichen Teil der Anlage im Vordergrund komplett mit Landschaft füllen, oder hätte die Eisenbahn dort auch noch Spielraum?

Im Augenblick tendiere ich sehr stark zur reinen Landschaft, um mit dem zur Verfügung stehenden Raum möglichst viel "Weite" zu erreichen. Von Haltepunkten, Ausweichmöglichkeiten und Anschließern möchte ich absehen, da sich das Betriebliche auf den Spitzkehrenbahnhof konzentrieren soll.
Über das Szenario mit dem (teilabgebauten) zweiten Gleis habe ich bereits gebrütet, tatsächlich habe ich es lange Zeit favorisiert. Letzten Endes habe ich der "einfachen" Strecke den Vorzug gegeben, der Darstellung einer völlig "normalen" Strecke ohne Besonderheiten. Vielleicht gelingt es mir, durch die Gesamtheit und Schlichtheit des Ensembles etwas Besonderes zu schaffen?

Bei der Nebenstrecke würde ich etwas mehr Bewegung in den Streckenverlauf bringen. Das wäre mir etwas zu glatt

Das ist ein interessanter Gedanke. Eventuell ist es sinnvoll, ein optisches Trenn-Element in Form eines kurzen Tunnels oder eines Einschnittes einzufügen?

Wie hoch planst du eigentlich den Niveauunterschied zwischen Haupt- und Nebenstrecke, jeweils links und rechts?

Das Viadukt muss sich "lohnen". Der Höhenunterschied muss so gewählt sein, dass die eingleisige Hauptbahn zusammen mit dem zweiten, vom Betriebsmittelpunkt durchgeschleiften Gleis (talführende Strecke) eine weitere Ebene hinab geführt werden kann. Eine genaue Höhenangabe wird wohl erst mit Abschluss einer detaillierteren Planung möglich sein. Auf der rechten Seite, etwa mit Eintritt in den nicht sichtbaren Bereich sollten beide Strecken niveaugleich sein, um gemeinsam mit Hilfe der zweigleisigen Gleiswendel hinab zur Ebene "0" geführt werden zu können. Auch hier gilt es natürlich, machbare Abmessungen im Zuge der Detailplanung zu ermitteln.

Dhyani
 
Mal ein paar Bemerkungen zur geplanten Gleiswendel:

Wenn die äußere Strecke 'bergführend' werden soll, muß die Wendel außen eine Etage mehr bekommen, als innen. Dann kann das innere Wendelgleis aber nicht kreuzungsfrei erreicht werden, es sei denn, die Wendel ist so groß, daß zwischen den Etagen genügend Raum vorhanden ist. Bei einer kreisrunden Wendel mit einem Durchmesser von max. einem Meter ist das aber nicht gegeben, oder es werden Steigungen über 6% erreicht!

Günstiger wäre es daher, die innere Strecke 'bergführend' auszuführen um diesem Problem aus dem Weg zu gehen. Das selbe trifft für die Ausfädelung des 'talführenden' Gleises zum Zwecke einer Paradestrecke im Anlagenvordergrund zu.

Weiteres dazu bei Bedarf gerne am Telefon (Nummer bitte per PN anfordern).
 
Guten Abend,

Wenn die äußere Strecke 'bergführend' werden soll, muß die Wendel außen eine Etage mehr bekommen, als innen. Dann kann das innere Wendelgleis aber nicht kreuzungsfrei erreicht werden, es sei denn, die Wendel ist so groß, daß zwischen den Etagen genügend Raum vorhanden ist. Bei einer kreisrunden Wendel mit einem Durchmesser von max. einem Meter ist das aber nicht gegeben, oder es werden Steigungen über 6% erreicht!

Ich muss gestehen, dass Du mich gerade abgehängt hast.
Die äußere Strecke im Wendelbereich ist die "bergführende" und wird auf Ebene "1" (mittlere Ebene) in die Paradestrecke überführt.
Die innere Strecke im Wendelbereich ist die "talführende" und führt weiter hinunter auf Ebene "0".
Eine Verbindung zwischen beiden Strecken im Wendelbereich besteht nicht.
Wo habe ich hier eine Kreuzungsmöglichkeit einzuordnen?


Grob überschlagen beträgt die Länge der äußeren Wendelstrecke je Umdrehung etwa 2,40 Meter, die der inneren Strecke etwa 2,20 Meter. So gehe ich davon aus, dass je Drehung ein Höhenunterschied zwischen 7,5 und 8,0 Zentimeter überbrückt werden kann. Ist dies soweit korrekt?

Dhyani
 
Stardampf meint mit "bergführend" wahrscheinlich, dass diese auch aus dem Bahnhof kommend nach oben weggeht und dann mit der ersten Umdrehung heftig Höhe verlieren muss, um unter der talführenden Strecke durch zu gehen. Abwärts wäre das denkbar, aber nicht bei Fahrten die Wendel hoch. Du geht's eher davon aus, dass die Strecken nur steigend oder fallend "angelegt" sind, aber eigentlich auf gleichem Niveau wegführen.

Gruß MECler
 
...gehe ich davon aus, dass je Drehung ein Höhenunterschied zwischen 7,5 und 8,0 Zentimeter überbrückt werden kann. Ist dies soweit korrekt?
Isses.

Ich gehe davon aus, daß die Neigungen der beiden Strecken kurz hinter der Bahnhofsausfahrt beginnen, so daß man 'bergwärts' und 'talwärts' führende Strecken auch als solche erkennen kann. Dadurch ergibt sich an der Einmündung in die Gleiswendel ein beträchtlicher Höhenunterschied, den ich Pi mal Daumen auf 50 bis 60 mm schätze.
Sicher sieht man mehr vom Zug, wenn das hintere (später äußere) Gleis ansteigt und das vordere abfällt, technisch ist das aber in diesem Falle irgendwo zwischen nicht sinnvoll und nicht möglich.

Es gilt:
Bei zwei oder mehr ineinanderliegenden Wendeln (egal, ob auf eigenen oder gemeinsamer Trasse(n)) wo die Einfahrthöhen am Wendelende nicht auf demselben Niveau liegen, muß immer die weiter innen liegende Wendel in der Höhe mindestens ein Niveau (bei TT ca. 60 mm) weiter führen, als die äußere.

Gleiswendeln werden oft als Allheilmittel zur Überwindung größerer Höhenunterschiede angesehen. Wer auf kleinem Raum hoch hinaus will, wird auch kaum um sie herumkommen. Bei näherer Betrachtung hat das Thema aber durchaus seine Tücken.
Je kleiner, un so enger ist der Spielraum...
 
... je Umdrehung etwa 2,40 Meter, die der inneren Strecke etwa 2,20 Meter. So gehe ich davon aus, dass je Drehung ein Höhenunterschied zwischen 7,5 und 8,0 Zentimeter überbrückt werden kann. Ist dies soweit korrekt?

Das hängt von deinen gewählten Radien ab. Mit deinen Werten komme ich auf 33, 33 ‰ für die äußere und 36, 36 ‰ für die innere Strecke bei 80 mm Höhenunterschied pro Umdrehung. Das passt nicht zur Großzügigkeit der restlichen (Grob)Planung.

Vielleicht hilft es dir, wenn du die geplanten Höhen an die Strecken schreibst, dann siehst du, was Stardampf meint. Ich musste auch erstmal überlegen, aber konstruktiv scheint die Wendel so nicht umsetzbar.
 
Guten Abend,

Ich gehe davon aus, daß die Neigungen der beiden Strecken kurz hinter der Bahnhofsausfahrt beginnen, so daß man 'bergwärts' und 'talwärts' führende Strecken auch als solche erkennen kann. Dadurch ergibt sich an der Einmündung in die Gleiswendel ein beträchtlicher Höhenunterschied, den ich Pi mal Daumen auf 50 bis 60 mm schätze.

Vielen herzlichen Dank für die Erklärung; jetzt habe ich es verstanden. Deine Vermutung ist absolut korrekt, die beschriebene Streckenneigungen strebe ich an. Jedoch bin ich von einem Niveau-Unterschied von 0,5 Zentimetern je Strecke (insgesamt also ein erreichter Niveau-Unterschied von ca. einem Zentimeter) ausgegangen, wobei die Landschaft diesen Effekt durch geeignete Modellierung verstärken soll. Meine weitere Hoffnung war, diesen Unterschied während der ersten Wendeldrehung wieder eliminieren zu können.
Es stellt sich tatsächlich die Frage, ob dies ausreichend ist (zumal mindestens ein Meter sichtbare Strecke vorhanden ist). So empfinde ich den Hinweis auf eine mögliche extra Wendeldrehung für die bergführende Strecke als außerordentlich brauchbaren Hinweis. Hierfür möchte ich mich bedanken und habe somit meine Wochenend-Beschäftigung gefunden.

Gleiswendeln werden oft als Allheilmittel zur Überwindung größerer Höhenunterschiede angesehen. Wer auf kleinem Raum hoch hinaus will, wird auch kaum um sie herumkommen. Bei näherer Betrachtung hat das Thema aber durchaus seine Tücken.
Je kleiner, un so enger ist der Spielraum...

Das stimmt ausnahmslos! Meine Gedankengänge bezüglich der Wendeln halten sich in Grenzen. Hauptaugenmerk galten einer moderaten Steigung und einer möglichst einfachen Gleisführung. Aus diesem Grunde sind bereits nach und nach eine dritte Trasse (als Zugspeicher) und diverse Weichenverbindungen im Gleiswendelbereich weggefallen. Da mir allgemein Erfahrungen und detaillierte Kenntnisse zu diesem Thema als auch für die Erreichung eines Planungsstandes, mit dem man tatsächlich arbeiten kann, fehlen, werde ich diese Aufgabe ausgewiesenen Profis übertragen. Ich habe die Hoffnung, dass diese Experten all diese Tücken und Eigenheiten kennen, beachten und in ihre Detailplanung einfließen lassen.
Nicht desto trotz finde ich diese Hinweise äußerst wertvoll und - auch auf die Gefahr einer Wiederholung hin: Wirklich, WIRKLICH vielen Dank für diese wertvollen Hinweise!

Das hängt von deinen gewählten Radien ab. Mit deinen Werten komme ich auf 33, 33 ‰ für die äußere und 36, 36 ‰ für die innere Strecke bei 80 mm Höhenunterschied pro Umdrehung. Das passt nicht zur Großzügigkeit der restlichen (Grob)Planung.

Die aktuell verwendeten Radien sind R 353 und R 396 mm. In einigen Versionen habe ich mit maximal R 439 experimentiert und bin so zu dem Schluss gekommen, dass eine zweigleisige Wendel auf einer Grundfläche von 1 * 1 Meter durchaus großzügig angelegt werden kann. Eine oberflächliche Recherche bei kommerziellen Anbietern von Gleiswendeln haben mich in dieser Annahme bestärkt, sind deren Wendeln in sehr vielen Fällen lediglich bis R 353 ausgelegt.
Doch wie bereits angedeutet: da ich auf diesem Gebiete keinerlei Erfahrungen besitze, kann ich lediglich Angelesenes und ohne Wissen untermauerte Überlegungen präsentieren. Ich sehe mich daher auch außerstande, Höhenangaben zu liefern, die tatsächlich belastbar sind.

Inwiefern es nicht zur Großzügigkeit der übrigen Planung passt, vermag ich nicht zu sagen. Ein Bemühen ist, möglichst viel sichtbaren Bereich zu erzeugen und entsprechend möglichst wenig nicht sichtbaren Raum. Nach dem Studium einiger Literatur kam ich zu dem Schluss, dass Wendeln in den genannten Radien durchaus gängig sind und zuverlässig ihren Dienst tun und sah (bzw. sehe) daher keinen Grund, noch mehr nicht sichtbaren Raum dafür aufzuwenden. Auf harte Fakten kann ich diese Überlegung freilich nicht stützen. Umso mehr freue ich mich auf eure Erfahrungen, die meinen wirklich sehr eingeschränkten Blick auf die Dinge erweitern.


Dhyani

Nachtrag:

ich habe hier ein wunderschönen Gleisplan in einem Heft der deinem richtig ähnlich kommt und hervorragend gestaltet ist. ...
hierbei handelt es sich um das Heft...
https://shop.vgbahn.info/miba/shop/spezial+89-_760.html

Ich habe diesen Plan noch einmal genauer angesehen und gebe zu, dass mich Vorstellung der Keilbahnhöfe auf den folgenden Seiten mehr abgelenkt hat, als notwendig war. Dennoch ist es ein wirklich schöner Gleisplan; ich habe ihn bereits auf dem Whiteboard nachgezeichnet und "spiele" ein wenig damit herum, um ein Gefühl für die Möglichkeiten zu erhalten. Gleichzeitig muss ich gestehen - ohne es begründen zu können: eine Alternative stellt er für mich nicht dar.
 
Eine oberflächliche Recherche bei kommerziellen Anbietern von Gleiswendeln haben mich in dieser Annahme bestärkt, sind deren Wendeln in sehr vielen Fällen lediglich bis R 353 ausgelegt.

Ich glaube, dass Dir da bei Stardampf geholfen werden kann.
 
Gleiswendeln nach Kundenwunsch

Hier mal ein LINK zu einem wirklich individuellen Angebot.

Ich wüßte keinen anderen Hersteller, der so viel Individualität bietet und trotzdem preislich mit anderen seriösen Herstellern (wir sprechen hier nicht von den Ybae-Pappelkreisen!) konkurrieren kann.
 
Darf es ein bischen Werbung sein?

@Dhyani,

ich stimme dem Koch zu und @Stardampf hat ja auch "Eigenlob" betrieben. Das ist aber nicht weiter schlimm, finde ich.
Zu seinem Link und dementsprechend seiner Arbeit:
Da ich sein CNC Programm kenne und auch etwas versucht habe dabei zu helfen, kann ich Dir dazu raten sich mit Ihm in Verbindung zu setzen.
Es ist fast nichts unmöglich.

PS:
Zu Deinem tread und der Art und Weise Deiner Darstellung und Pläne :respekt::fasziniert:
 
Guten Abend,

Zum Thema Gleiswendel möchte ich feststellen, dass die aktuell verwendeten Dimensionen durch grobe Recherche entstanden sind. Im Zuge der Detailplanung werden mit Sicherheit präzise und tatsächlich funktionierende Daten ermittelt. So weit ist die ganze Sache jedoch noch nicht gediehen. Unmittelbare Anfragen scheinen daher noch zu früh.

Ich lege mich auf die Paradestrecke (vorgestellte Option 2) fest. Diesbezüglich folgende Fragen:

proxy.php

(größere Version: http://tt.goetterheimat.de/pictures/lauscha/lauscha_ebene_2_2.png )

Signalisierung Nebenbahn
Ist es denkbar, etwa einen halben Meter vor dem angedachten Viadukt und in Richtung Spitzkehren-Bahnhof (Fahrtrichtung nach links) ein Form-Vorsignal sowie ein zweiflügeliges Form-Hauptsignal zu positionieren? Das Vorsignal soll die erwartete Stellung eines nicht im sichtbaren Bereich liegenden Hauptsignales anzeigen, mögliche Stellungen sind "Vr 0" (Halt erwarten) und "Vr 1" (Fahrt erwarten). Das Hauptsignal soll "Hp 0" (Halt) und "Hp 2" (Fahrt mit Geschwindigkeitsbeschränkung) anzeigen können.
Die Signale sollen immer "Vr 0" und "Hp 0" anzeigen. Sobald ein Zug die letzte Umdrehung der rechten Gleiswendel befährt, werden beide Signale mit Hilfe eines Automatismus auf "Vr 1" und "Hp 2" gestellt. Nachdem der Zug im nicht sichtbaren Bereich der linken Gleiswendel verschwunden ist, zeigen sie wieder "Vr 0" und "Hp 0" an. Andere Optionen möchte ich ausschließen.

Signalisierung Hauptbahn
Ist es denkbar, im sichtbaren Bereich der Hauptbahn in Richtung der rechten Gleiswendel ein Licht-Vorsignal und ein Licht-Hauptsignal zu positionieren? Das Vorsignal soll die erwartete Stellung eines nicht im sichtbaren Bereich liegenden Hauptsignales anzeigen, mögliche Stellungen sind "Vr 0" (Halt erwarten) und "Vr 1" (Fahrt erwarten). Das Hauptsignal soll "Hp 0" (Halt) und "Hp 1" (Fahrt) anzeigen können.
Die Signale sollen immer "Vr 0" und "Hp 0" anzeigen. Sobald ein Zug die letzte Umdrehung der linken Gleiswendel befährt, werden beide Signale mit Hilfe eines Automatismus auf "Vr 1" und "Hp 1" gestellt. Nachdem der Zug im nicht sichtbaren Bereich der rechten Gleiswendel verschwunden ist, zeigen sie wieder "Vr 0" und "Hp 0" an. Andere Optionen möchte ich ausschließen.

Die Verwendung von Lichtsignalen im Bereich der Hauptbahntrasse soll ebendiesen Status (Hauptbahn) unterstreichen. Entsprechend sollen die Formsignale an der Nebenbahntrasse jenen Status hervorheben.

Ist dies so vorstellbar?

Dhyani
 
Vorstellung "Plan B"

Guten Abend,

Seit einiger Zeit habe ich die Planungen meiner Spitzkehre eingestellt. Dieses Vorhaben ist einfach eine Nummer zu groß geworden. Versuche der Vereinfachung waren nicht überzeugend. Aus diesem Grunde bin ich auf den "Plan B" ausgewichen und prüfe dessen Möglichkeit einer Umsetzung.

"Plan B" sieht einen Durchgangsbahnhof an einer fiktiven eingleisigen Hauptbahn im thüringischen Raum in Epoche IV vor. Ihm sind drei Aufgaben zugedacht:
  • Ermöglichung des Überholens bzw. Kreuzens von Zügen
  • Bedienung der Ladebereiche (Freiladebereich, Rampen, Güterschuppen)
  • Überstellung bzw. Abholung von Wagen an die nahegelegene Fabrik
Folgende Parameter spannen einen "Grundrahmen" auf:
  • Maximale Länge: 5,90 Meter
  • Maximale Breite (im Bereich der Kehren): 1,00 Meter
  • Maximale Breite (sonstig): 0,80 Meter
  • Maximale Zuglängen: 1,75 Meter
  • Minimale Länge Paradestrecke : 3,00 Meter

Planskizze:
proxy.php


Planskizze mit "Beschriftung":
proxy.php


Große Version (1900 px Breite) ohne Beschriftung: http://tt.goetterheimat.de/pictures/farnheim/konzept_f_big.png
Große Version (1900 px Breite) mit Beschriftung: http://tt.goetterheimat.de/pictures/farnheim/konzept_f_big_descr.png


Die hier vorgestellte Überlegung befindet sich aktuell in einer Phase der Konzeption, in der die grobe Gleislage im Vordergrund steht und detaillierte Betrachtungen von Gleislängen und -abständen nebensächlich sind.

Die Gleisbedeutungen (Bahnhof):
  • Gleis 1: Bahnsteiggleis 1, Hausbahnsteig
  • Gleis 2: Bahnsteiggleis 2, Zwischenbahnsteig, Hauptgleis
  • Gleis 3: Güterzuggleis, Behandlung von Nahgüterzügen
  • Gleis 4: Verkehrsgleis
  • Gleis 11: Ladebereich, Freiladegleis
  • Gleis 12: Ladebereich, Gleiswaage, Lademaß
  • Gleis 13: Ladebereich, Seiten- und Kopframpe
  • Gleis 14: Ladebereich, Güterschuppen
  • Gleis 21: Ausziehgleis
  • Gleis 22: Übergabegleis für Industrieanschluss (ehemaliges Gleis der Ortsgüteranlage)
  • Gleis 31: Lokschuppen für Bahnhofs-Rangierlok
Die Gleisbedeutungen (Industriegelände):
  • Gleis I 1: Werksanschlussgleis
  • Gleis I 2: Ladebereich (Freiladeabschnitt, Lagerhalle)
  • Gleis I 3: Umsetzgleis
  • Gleis I 4: Umsetzgleis
  • Gleis I 5: Ladebereich (Tank)
  • Gleis I 6: Kleinlokschuppen für Werklok
Auch wenn die Gleislängen noch nicht detaillierter betrachtet wurden, stehen von Weiche zu Weiche zur Verfügung:
  • Gleis 1: ca. 2,0 Meter
  • Gleis 2: ca. 2,2 Meter
  • Gleis 3: ca. 2,0 Meter
Damit, so meine Hoffnung, ist genügend Raum vorhanden, um die angestrebte maximale Zuglänge von 1,75 Meter langen Zügen zu verwirklichen.

Befinde ich mich auf dem richtigen Weg und ist das vorgestellte Konzept stimmig genug, um es weiter zu verfolgen?

Dhyani
 
Hi Dhyani

Also ich finde Deinen Plan sehr stimmig !
Da hat sich endlich mal einer richtig Gedanken gemacht, Applaus !


Vielleich versuchst Du aber die Durchgangsgleise weiter zu verlängern.
So sin die Unterschiede der Güter- und Personenzüge leichter zu bewerkstelligen.
Dann nämlich können die Güterzüge deutlich länger ausfallen als die P-Züge !?
 
Detailänderung #1

Guten Abend,

In den vergangenen Tagen habe ich mich um einige Detail-Änderungen bemüht, von denen ich annehme, dass sie das Gesamtkonzept aufwerten. Ebendiese Details möchte ich gern ob der Sinnhaftig- und Machbarkeit abklären. Die Vorteile, die ich mir verspreche, liegen in besserer Platznutzung sowie Aufwertung optischer und betrieblicher Aspekte.

So möchte ich den Werksanschluss mit einer Segment-Drehscheibe ausstatten. Hier fiel die Wahl auf eine 12 Meter-Segment-Drehscheibe, welche für Epoche IV-typische Werklokomotiven der Baureihen 100 ... 106 ausreichen sollte. Vorteile liegen in einer besseren Ausnutzung des verfügbaren Platzes sowie Aufwertung optischer und betrieblicher Aspekte.

Der Werklokschuppen hat - so meine Meinung - einen besseren Standort erhalten. Zudem wurde Platz für ein Stellwerk über der westlichen Weichenstraße des Bahnhofes geschaffen. Der Werksanschluss wurde deutlicher vom restlichen Bahnhofgeländes getrennt sowie die Längen der Ladebereiche (Gleis "I 2" auf ca. 800mm, Gleis "I 5" auf etwa 420 mm) angepasst. Um den Charakter eines Werksanschlusses zu verstärken, wurden die beiden verbliebenen Weichen durch EW2 mit "steilerem" Abzweige-Winkel ersetzt.

Die beiden Bilder zeigen den ursprünglichen und den abgeänderten Zustand.


proxy.php

(ursprünglicher Zustand)

proxy.php

(geänderter Zustand)

Wie ist diesbezüglich eure Meinung?

Dhyani
 
Prinzipiell stimme ich Steffen E zu:
Für 1,75 m lange Züge erscheinen auch mir 2,2 m zwischen den Weichenenden etwas eng. Andererseits empfinde ich 1,75 m Zuglänge für max. 450er Radien auch als mindestens grenzwertig, da die Zuglänge deutlich mehr ausmacht, als die Bogenlänge auf 180° (ca. 1,4 m) zu bieten hat. Ein Zug, der sich derart 'selbst in den Schwanz beißt', sieht - voll sichtbar - in solchen Kurven immer bescheiden aus. Vor allem mit richtig langen Wagen.

Ich versuche seit einiger Zeit, die Gleisplanung eher 'ganzheitlich' zu betrachten. Dazu gehört für mich auch, daß nicht nur die Züge auf die Gleise passen müssen, sondern daß neben der Berücksichtigung von betrieblichen Dingen wie Durchrutschweg und Gefahrpunktabstand auch eine enge Beziehung zwischen Zuglängen, Gleisradien und Weichenlängen besteht, die berücksichtigt werden muß, wenn eine Anlage insgesamt harmonisch wirken soll.
Sicher müssen auf Heimanlagen immer Kompromisse gemacht werden, über deren Umfang aber allein der Eigentümer entscheiden muß. Ihm muß sie gefallen, nicht mir.
Deswegen möchte ich meine Anmerkungen hier auch nur als solche verstanden wissen.

Position 2: Ortsgüteranlage
Da wäre der Längenvergleich zwischen Güterschuppengleis und Ladestraße:
Nach meinem Dafürhalten sollte die Ladestraße immer deutlich länger als die Ladelänge des Güterschuppengleises sein, da an ersterer im Allgemeinen erheblich mehr Ware (Volumen) umgeschlagen wird. Möglich wäre auch eine Anordnung mehrerer, räumlich getrennter Ladestraßen, die im Laufe der Zeit die ursprünglich erste Ladestraße ergänzten. Viele Vorbildgleispläne belegen das, dazu gibt es hier aber bessere Fachleute als mich.

Die derzeitige Rampe wirkt für mich eher wie ein kurzes Ziehgleis, um Gleiswaage und Lademaß erreichbar zu halten. Hier sollte für's Rangieren bei gleichzeitig belegter Rampe noch etwas Raum geschaffen werden.

Insgesamt gefällt mir der Gleisplan aber sehr gut.
Wohl durchdacht und trotzdem ist der Verfasser immer offen für Veränderungen, ohne das ursprüngliche Thema aus den Augen zu verlieren. Da ist Potential...
 
... da würde ich empfehlen die 16 m Scheibe zu nehmen !
Erhöht den Spielspaß weil dann nahezu alle Tenderloks draufpassen !

Wofür sollten da Tenderloks draufpassen. Er möchte hier einen Werkanschluss darstellen und kein BW für Tenderlokomotiven.

Ich befürworte die Idee mit der Segmentdrehscheibe. Diese war ein übliches Elemtent bei Werkanschlüssen. Damit benötigt man weiniger Platz und hat gleich noch ein interessantes Element eingebaut.
 
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