Ich liebe Mittagspausen
Am Dienstag fand die Mittagspause im Ziegeleipark Mildenberg statt. Irgendwie muss ein Job im Außendienst ja seine Vorteile haben...
Schauen wir uns mal den Weg vom Ton zum fertigen Ziegel an:
Der Nobas UB 162 steht am Tonlager - früher auch in der Tongrube. Auch hier zeigt sich die Energiekrise der 1980er Jahre. Der UB 162 ist auf Elektroantrieb umgebaut.
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Klassisch war der Eimerketten-Bagger - zunächst mit Dampfantrieb, später dann mit Elektroantrieb. Leider ist kein Exemplar aus dem Zehdenicker Revier erhalten geblieben. Dieser wurde beim VEB Baumaschinen Gatersleben 1963 gebaut und war im Raum Chemnitz im Einsatz. 1967 wurde er nach Mildenberg umgesetzt.
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In den Gruben gab es mobile Trafostationen auf Schlitten.
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Für den Transport des Tones benötigte man Feldbahnen. In Mildenberg gab es gleich drei verschiedene Spurweiten (500mm, 630mm und 750mm). Die 70PS LOWA-Dampflok (Bj.: 1955, 630mm Spurweite, Originallack) ist betriebsfähig und ist der heimliche Star im Ziegeleipark.
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Zum Transport des Tons brauchte man zahlreiche Kipploren.
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Die Feldbahnloks brachten den Ton zur Entladung... (über diese LKM Ns3 - insbesondere der Lackierung streiten sich die Freaks. Sie ist nicht nicht original, aber mir gefällt sie).
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Danach wurde der Ton gemahlen und gemischt.
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Weiter ging es mit dem Formen der Ziegel und der Ablage auf den Trockenungsloren. Die wurden von der Lattenlegerin vorbereitet...
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So ging es dann in die Trocknungskammer.
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Zum Trocken der Ziegel brauchte man Energie in Form von Kohle. Diese wurde mit einem MAS Kipper geliefert. Die Kohlen kamen entweder per Schiff oder per Bahn an. Einen direkten Gleisanschluss gab es nicht.
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Von der Trocknung ging es weiter zum Setzer, wo die Ziegel speziell für das Brennen gestapelt wurden.
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Ein speziell hergerichteter Gabelstapler beschickte dann den Hoffmannschen Ringofen.
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Nach dem Ringofen ging es in die Sortierung und dann u.a. über die Havel nach Berlin.
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Der Umladekran wurde 1962 von der Firma Proschold & Co aus Rudolstadt gefertig. Im Hintergrund ist einer der Ringofen zu erkennen.
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Mit solchen Loren wurden die fertigen Ziegel im Hafen angeliefert.
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Spezielle Ziegelzangen erleichterten den Umschlag. Davor ging es per einfacher Rutsche und viel Handarbeit an Bord der Kähne.
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Ich kann jedem einen Besuch im Ziegeleipark Mildenberg empfehlen. Es gibt dort noch viel mehr zu entdecken. Kinder können Ziegel per Hand fertigen. Mit der Feldbahn lässt sich eine Tour über das Gelände machen. Ein zweiter Zug fährt in den Tonstich (immer 15:00 Uhr). Eine kleine Tour mit einer Fahrraddraisine ist auch möglich. Einen kleinen Streichelzoo gibt es auch wie auch eine Seilfähre, wo man selbst mal Fährmann spielen kann... Für die Übernachtung bietet sich der angrenzende Zeltplatz direkt an der Havel an oder man mietet sich ein Hausboot.
Am 13. und 14. August findet auch die Faszination Technik (Traktor- u. Oldtimertreffen) statt. Leider dieses Jahr ohne mich...
Die nächste Mittagspausen-Expedition ist schon für nächste Woche geplant. Bisschen Feldbahn, bisschen Eisenbahn und noch viel mehr Technik. Mal schauen, ob es auch klappt...