E-Fan schrieb:
Wenn wir schon das Thema angerissen haben:
Wieso klappt der ganze Kram bei den Flugzeugherstellern?
Wieso können die es sich leisten NUR fehlerfreie Produkte auf dem Markt zu verkaufen?
Wenn sie mal fehlerfrei wären... Also, die Bahnbranche und die Luftfahrtbranche haben eine Sache gemeinsam: Man lernt aus Fehlern und muß oft genug Neuland betreten. Naja, eigentlich ist das in vielen Branchen so... Aber Beispiel: Als für 50 Jahren Strahltriebwerke der neueste Schrei waren und auch Passagierflugzeuge damit ausgerüstet werden sollten (Was dann letztendlich zur heute allgemein existierenden Form bei Passagiermaschinen geführt hat), gabs einen ähnlichen Fall. Die Briten haben eine revolutionäre Flugzeugzelle gebaut, mit Strahltriebwerken und allem. War auch ganz toll, bis die Flugzeuge - schon im Liniendienst - in der Luft auseinander brachen. Es stellte sich heraus, dass die Zelle an den entscheidenden Stellen dem Druck nicht standgehalten hat, sie ist dort gerissen. Das mußte auch nicht einmal, sondern mehrfach passieren... Das Projekt wurde dann eingestellt. War glaub ich die Constellation oder SuperConstellation.
E-Fan schrieb:
Ganz Einfach:
Man ist sich der Verantwortung bewusst was im Fehlerfall passieren kann. Dementsprechend werden sämtliche Systeme in allen Tests wesentlich stärkeren Belastungen unterworfen, als diese je im Normalen Betrieb auftreten können.
War wie oben geschrieben, nicht immer so. Und mittlerweile isses weniger Verantwortungsbewußtsein als vielmehr Angst vor teuren Prozessen...
Noch mehr Beispiele? Kein Problem:
Vor ein paar Jahren ist ne Maschine nordöstlich von New York ins Meer gestürzt. War glaub ich ne SwissAir. Warum? Es gab einen Kurzschluss, dadurch gabs einen Kabelbrand. Erst NACH dem Unfall wurden bei allen Flugzeugen die Kabel mit den brennbaren Isolierungen gegen nichtbrennbare ersetzt.
In Paris ist doch ne Concorde abgestürzt. War ne Verkettung unglücklicher Umstände. Aber erst DANACH hat man die Tanks der Maschinen noch zusätzlich verstärkt, damit sie nicht so empfindlich sind gegen Stöße und so. Das hat der Concorde aber auch nicht mehr geholfen, war eh zu teuer.
E-Fan schrieb:
Wenn ein Hersteller oder Zulieferer mit Konstruktionsfehlern behaftete Produkte in die Welt schafft ist der in der Flugzeugbranche weg vom Fenster.
Würde ich zumindest für einen großen Flugzeughersteller nicht sagen. Wenn man allerdings mehrfach schlechte Konstruktionen abliefert, dann ja.
Und noch ein Hinweis zum Problem mit der instabilen Flugzeugzelle: Der entscheidende Unterschied zwischen den Flugzeugkonstrukteuren damals und denen heute und den Lok-Konstrukteuren heute: Man hat heute Computer, die die ganze Arbeit wesentlich erleichtern, und sicherer machen sollten. Zumal die Probleme, die ich oben erwähnt hab, allesamt bei alten Konstruktionen auftraten, die Concorde ist ja auch ne annähernd 40 Jahre alte KOnstruktion, und die Maschine mit dem Kabelbrand war ne DC10 oder MD11, glaub ich. Auch gut und gern 30 Jahre alt. Und mittlerweile vielfach in die 3. Welt oder den Cargobetrieb abgestiegen.