@Kamikaze
Das mit den ICEs stimmt nicht so ganz. DB Reise & Touristik ist im Gegensatz zu DB Regio alles andere als profitabel. DB Regio wird schließlich zum großen Teil von den Ländern bezahlt, hat außerdem ein vielfaches der Fahrgäste von DB R&T, auch wenn man gerne Zahlen hin und her schiebt und Fahrgastzahlen bei R&T großzügig nach oben rundet. R&T arbeitet ausschließlich eigenwirtschaftlich, wobei es sicher ne Menge Quersubvention von Regio zu R&T gibt. Dieser Hype um ICE und Hochgeschwindigkeitsstrecken ist reine Augenwischerei. Hochgeschwindigkeitszüge und -strecken sind ne tolle Sache, verdienen kann man damit nicht viel. Und die Kosten sind um ein Vielfaches höher.
@R.S.
Das wage ich zu bezweifeln... Du kannst zwar bestimmen, wann Du abfährst, aber Du kannst nicht bestimmen, wann Du ankommst. Zumindest nicht, wenn Du weiter als nur um den Block zum Zigarettenautomaten fährst. Natürlich ist die Bahn mit ihren Fahrplänen eher in der Pflicht als Du ohne Plan. Aber sowohl bei Dir als auch bei der Bahn können immer wieder Ereignisse eintreten, die ein pünktliches Ankommen erschweren. Das ist bei der Bahn ärgerlich, beim Auto Gewohnheit, daher ärgert sich der autofahrende Bundesbürger eher über einen Zug, der 2min zu spät ist als darüber, 4h im Urlaubsstau zu stehen. Die Pünktlichkeit der Bahn ist noch nicht das Gelbe vom Ei, aber schon deutlich besser als im Vorjahr. Und pünktlicher als mitm Auto ist die Bahn auf jeden Fall. Oder kannst Du auf die Minute genau sagen, Du bist von Berlin nach München genau um 15:42 (Beispiel) da? Die Bahn machts, und meistens stimmt es auch +5min/-1min, mit der Genauigkeit kriegst Du das nicht hin. Wenn Du Glück hast, brauchst Du ne Stunde weniger, wenn Du Pech hast, 8 Stunden länger. Hats alles schon gegeben. Allerdings sind verpasste Anschlüsse ohne Frage ärgerlich....
Ich fahre relativ regelmäßig die Strecke Berlin-Köln, und habe dabei auch schon etliches erlebt, inklusive Personenunfall und anderen ICE evakuieren.
@alle zur Zuverlässigkeit der neuen Tfz
"Früher", zu DBuBa-/DR-Zeiten war die Sache anders als heute. Damals gabs Entwicklungsabteilungen, die zusammen mit der Industrie neue Fahrzeuge entwickelt haben. Nach der Bahnreform wurde die DB ein ganz normaler Kunde. Naja, fast. Die DBAG hat die Rolle der Marketingexperten in z.B. Autofirmen übernommen. Das Marketing/die DBAG sagt: Das Auto (Die Lok) darf so und so viel kosten und muß das und das können, damit (Auto) es am Weltmarkt eine Chance hat/wir (die Bahn) die Lok kaufen. Wie die Ingenieure das lösen, ist deren Aufgabe. Die Bahn ist fast ganz normaler Kunde. Oder entwickelt Ihr Euer Auto selbst und bezahlt dann dafür, dass zu kaufen? Wohl eher selten.
Dass die Fahrzeuge VERMEINTLICH unzuverlässiger sind, stimmt nur zum Teil, und wenn, dann hat es verschiedene Gründe. Zum Einen sicherlich schlechte Herstellungsqualität, zum anderen Probleme die vielleicht erst beim Betrieb auffallen. Getestet werden kann schlecht, da sich die Entwicklungskosten bei Lokomotiven auf im Glücksfall 1.000 Maschinen verteilen, da muß jedes Fahrzeug verkauft werden. Beim Autohersteller kommt man bei Volumenmodellen schnell auf mehrere 100.000 Einheiten, da kommts auf ein paar dutzend Prototypen nicht an. Desweiteren stimmt es ja auch nicht, dass die alten Lokbaureihen von vornherein zuverlässig waren. Nur damals konnte man sich den Bau von Prototypen leisten, heute nicht mehr. So ist das nunmal. Und: Bei der Autoindustrie handelt es sich um kontinuierliche Weiterentwicklungen. Man nimmt das alte Modell und sagt, was man verändern will. Bei der Bahn liegen zwischen den aktuellen und den letzten Fahrzeugentwicklungen gut und gerne mehr als 15 Jahre (DB120), mal von ICE und DR252 abgesehen. Wobei die DR252 zwar der modernste Stand der DDR war, aber eben nicht aktueller Weltmarktstand. D.h., man hat bei der Entwicklung der aktuellen Baureihen relativ viel Neuland betreten. Man mußte nicht das Rad neu erfinden, oder die Lok als Zugfahrzeug. Aber gerade in der Steuerungstechnik hat man viel Neuland betreten. Und wo geht ein Tfz heut meistens kaputt? In der Elektronik. Woran liegts, wenn das nagelneue Auto nicht mehr anspringt? Zu 99% an der Elektronik, die restlichen 1% wegen fehlendem Sprit oder Unfall
Denkt an die große Zahl der Rückrufaktionen der Autohersteller. Soviele wie in diesem Jahr gabs noch nie. Und es gab sehr wohl Erprobungsträger bei der Bahn, 12X und Eurosprinter. Letztendlich ist es leider mittlerweile überall so, dass der Kunde Betatester ist. Das sieht man an den Autos, an den Loks, an Handys, an Software, besonders an Micro$hit Windoze... Wenn Windows ein Flugzeug wäre, wären mittlerweile alle gebauten Maschinen abgestürzt... Daher ist es Unsinn zu fordern, dass man angesichts der auftretenden Schäden an neuen Fahrzeugen ein Umdenken in der DB-Chefetage erwartet. Die kaufen die Fahrzeuge, und müssen sich dann mit den Macken rumärgern. Dass in der Konzernführung die Entscheidungen nicht immer zum Wohle des Konzerns getroffen werden, ist eine ganz andere Frage.
Und dass mittlerweile soviele Baureihen den Weg allen alten Eisens gegangen sind, ist doch logisch. Die Entwicklung geht weiter, der Bedarf an Loks ist nach Ende der DDR zusammengebrochen, und und und. Schon immer wurden alte Fahrzeuge verschrottet und neue gekauft. Die jetzt neuen werden in 20 bis 30 Jahren auch verschrottet werden. Und fragt mal Lokführer und anderes Personal. Die meisten machen 3 Kreuze, dass sie nicht mehr auf den alten Kisten fahren müssen, da diese Arbeitsplätze mittlerweile nicht mehr zeitgemäß sind. Dass die DB lieber verschrottet als zu verkaufen, ist zwar zum Teil Scheiße, aber irgendwo doch nachzuvollziehen. Man würde sich ja Konkurrenz schaffen, mit Material, dass einem selbst mal gehört hat. Und da ist der Gewinn, den man durch den Verkauf der Lok erzielt, weniger entscheidend als der Verlust, den man durch verlorene Aufträge macht. Aufträge, die andere mit diesen Loks abwickeln. Ich will die DBAG keineswegs pauschal verteidigen und gutheißen, es gibt dort vieles, was auch mir nicht passt, aber man sollte ein wenig die Realität im Auge behalten, und man sollte hin und wieder auch mal über den Tellerrand und in andere Branchen gucken, da gehen einem die Augen auf........