Hallo zusammen,
irgendwie sehe ich dieses Neuheitenblatt mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Zunächst mal: Ein bunter Reigen vieler Bahnverwaltungen und Epochen: Aber es kommt mir so vor, als hätte es früher pro Jahr doch meist mehr 'echte' Neuentwicklungen/Formneuheiten gegeben. In den für mich spannenden Epochen (späte III und frühe IV) der DB scheinen mir so gut wie alle Neuheiten letztlich Wieder-auflagen von Modellen zu sein, die es in früheren Jahren genau so auch schon gab. Weitgehend identisch. Wer vor 5 bis 10 Jahren keine E40 oder keine V200 gekauft hat, kann dies nun nachholen. Das gilt wohl auch für die Reisezugwagen. Ich kenne das frühere Angebot für die anderen Bahnverwaltungen und Epochen nicht komplett. Aber wenn man alle unveränderten Wieder-Auflagen oder reine Bedruckungsvarianten aus dem Neuheitenblatt herausnähme, wäre es wohl doch deutlich dünner.
Klar:
Die BR 132, über den möglichen Grund für diese Doppelentwicklun wurde hier schon viel geschrieben.
Die Preußen und Dostos, deren Entwicklung aber ja doch schon längere Zeit begonnen und publiziert wurde, ... deren Ankündigung liegt (gefühlt) ja nun auch schon Jahre zurück. Nun kommen sie also. Auch klar: Tillig hat noch einige Arbeit mit schon früher angekündigten Neuheiten, die immer noch nicht erschienen sind: (BR 78). Es ist für mich aber schon etwas verwunderlich, wie wenig Manpower bei unserem Marktführer offenbar wirklich für Konstruktion und Formenbau vorhanden ist.
Immerhin: Die grüne BR40, die ich bei der Erstauflage verpasst hatte, kann ich mir nun kaufen. Und eine Waggon-Formneuheit eines anderen Herstellers wird zusammen mit einer kürzlich von Tillig ausgelieferten Form-Variante eines Klassikers einen neuen schönen langen Ganzzug geben..... Vielleicht kaufe ich am Ende ja auch doch noch eine BR78, obwohl ich die von Tilligs früherem 'Tochter'-Unternehmen MMS schon besitze .... insofern werde ich meinen Modellbahn-Etat schon los. Aber wenn ich an frühere Jahre denke, da war meiner Erinnerung nach doch auch bei Neuheiten oft 'mehr Lametta'.
Was nun aber die Preise angeht: Wir haben halt einige Jahre mit spürbarer Inflation hinter uns. Rohstoffe, Energie, auch Löhne sind entsprechend nun teurer.... da kann ich nachvollziehen, dass auch Modellbahnen teurer werden. Selbst wenn Modelle aus alten Formen stammen. Die müssen mit heutigen Rohstoff- und Energiekosten gespritzt, mit heutigen Lohnkonsten lackiert und verpackt werden,....
insofern: wohl kaum zu ändern.
Michael
P.S.: Bei Auhagen ist mir das irgendwie auch schon aufgefallen: Siehe Parallel-Trhead: Multicar einer Kohlehandlung erscheint mir als Bedruckungsvariante. Der Lader 172 ähnelt doch sehr dem bereits vorhandenen T170. Davon abgesehen: zwei Figuren (Verkehrskontrolle) ein
Bahnsteig mit/ohne Dach, Stromschienen für S-Bahn. Ende! Sicherlich sinnvolle Modelle - aber wann kommt evtl mal wieder ein komplett neues
Gebäude? Klar, da gibt es inzwischen vielfältige Angebote von Kleinserien- Lasercut-Herstellern. Aktuell habe ich gerade mein erstes von Grund auf 'Eigenbau-Gabäude' aus Polystyrol fertiggestellt. Man kann auch selbst was bauen, keine Frage: Aber grundsätzlich scheint mir das Potential für neue, industriell hergestellte Modellbahnprodukte doch insgesamt kleiner zu werden.