Nun Stedeleben, Deine Meinung. Aber den moralischen Zeigefinger würde ich nicht so arg gen Himmel strecken.
Es soll Leute geben, welche sich intensiv mit dem Teil unserer Geschichte auseinandersetzen, welcher eisenbahntechnisch in der Epoche 2b angesiedelt ist. Und wenn diese sich dann auch noch dem Hobby
Modelleisenbahn verschrieben haben, was Bitteschön ist daran verwerflich, diese Epoche ins Modell umzusetzen und nachzubilden?
Das muß nicht zwangsläufig mit Verglorifizierung einhergehen.
Es kommt immer auf die Sichtweise an. Und da kann ich Deine Argumente auch nicht ganz nachvollziehen denn das Schlimmste ist in meinen Augen, gerade diesen Teil unserer jüngeren Geschichte zu verdängen.
Du hast Dich nun halt auf die Nachbildung der "guten alten Zeit" vor 1933 festgelegt (welche auch häufig in Verklärung versinkt, denn so prall war der Alltag dort keineswegs), andere wiederum finden gerade die Jahre interessant, in denen die Deutsche Reichsbahn einerseits zum modernsten Verkehrsmittel der Welt aufstieg um dann andererseits als Transportmittel verbrecherischer Art im Krieg missbraucht zu werden und schließlich unterzugehen.
Ein eisenbahnhistorisch sehr interessantes Thema.
Abschließend noch ein Beispiel: Eine Schülergruppe hatte als Projekt eine Erzverladung aus dem Umfeld ihres Heimatortes zur Zeit des 2.Weltkrieges nachgebaut, auf denen Zwangsarbeiter und KZ- Häftlinge unter Bewachung eingesetzt waren (dafür wurden von den Schülern extra Preiserlein umgemalt).
Diese Anlage war stets umlagert und es wurden nicht wenige Fragen zum Thema gestellt oder so manch Diskusion geführt.
Geniale Idee, dieses Medium Modelleisenbahn (mit welcher im Großen und ganzen die schöne heile Welt vergangener Tage nachgestellt wird) eben auch mal als "Geschichtsunterricht" zu nutzen.
Das nur mal dazu.
Militär und Eisenbahn gehen schon immer eine zwielichtige Allianz ein, von daher wird es auch immer Nachbildungen von entsprechenden Fahrzeugen geben.