Stedeleben
Foriker
Der ganz gewöhnliche Güterzug in TT
Ich behaupte: Wenn der Hersteller ihn richtig "macht", könnte das, was hier DB-mäßig mit G10 bezeichnet wird, ein toller Brot- und Butter-Wagen werden.
Schauen wir doch mal auf die Anlagen der Epochen 2 und 3: Die einfachen Güterzüge bestehen viel zu oft aus bunten Spezialwagen aller Art oder sind Ganzzüge aus Kessel- oder O-Wagen. Denn vorbildnahe Zugbildung im Sinne der Häufung bestimmter Wagentypen in einem gemischten Zug zu betreiben, ist in TT recht schwierig.
Ein wesentlicher Grund dafür ist, daß der beim Vorbild nach den offenen Wagen mit Abstand häufigste bei z.B. der KPEV in Epoche 1 und dann der DRG eingesetzte Waggontyp, nämlich der Stückgutwagen mit 4,50 oder 4,00 Meter Achsstand und flachem Dach ("Kassel"/ "München"/ "Stettin"/ "Magdeburg"), nur als k.u.k. Wagen verfügbar ist, also in einer Bauform, die nur bzw. erst aufgrund des "Anschlusses" Österreichs zur DRB kam. In vorbrauner Zeit hat dieser Typ zumindest im Gebiet der DRG nur als Exot seine Daseinsberechtigung.
Ein "echter" Kassel hingegen, und zwar ohne die ebenfalls aus der Nazi-Zeit stammenden Eckfeldverstärkungen, böte sehr viel mehr Möglichkeiten: Etwa die Umsetzung mit hochgesetztem Bremshaus, mit Bühnen, beweglichen Türen in verschiedenen Varianten, mit Fenstern oder Lade- und Lüftungsluken, mit oder ohne Bremsbacken, mit Trittstufen oder Trittbrettern, Stirnwandleitern, Schlußsignalhaltern verschiedener Bauarten, Wärmeschutzwagen mit Dachlüftern, Werkstattwagen ... Es könnte ein regelrechter Wagenbaukasten werden, wie ihn etwa Tillig bei den Loks doch angeblich so liebt. Und vor allem könnte man ihn als Modellbahner, der wirklichkeitsnahe Züge bevorzugt, dutzendweise gebrauchen. Das könnte sogar zu Wagensets motivieren (obwohl ich die nicht mag), bestehend aus Wagen mit verschiedenen Nummern und Revisionsdaten.
Die "Oppeln", "Bremen", "Leipzig" von verschiedenen Anbietern sind für den Vorbraun-Bahner im übrigen gar keine Option, und für die frühe Epoche 2 sind selbst der Tilligsche "Kassel" mit Runddach wie der Hädlsche "Dresden" zu jung. Es geht eben gerade nicht um die Wagengattung (Hauptsache gedeckt), sondern um den konkreten Wagentyp, der hier seit 40, 50 Jahren eine riesige Lücke im TT-Angebot darstellt.
Jenen Modellbahnern, die zum Beispiel eine Anlage um 1925 darstellen wollen, bleibt also weiterhin nur der aufwendige Umbau der Tilligschen "Kassel", die aufgrund der leidigen Eckfeldverstärkungen selbst dann nur ein schlechter Kompromiß bleiben und eine teue Notlösung. Mich selbst, der sich diese Umbauten (und da will ich noch nicht mal von Dreiachsern mit flachem Dach reden) seit Jahren antut, kostet das vor allem enorm viel Zeit, die ich gerne für andere Dinge nutzen würde.
- G10-ähnliche Modelle gibt es in hervorragender Bedruckung seit Jahren von Tillig in Preis/Leistung für den guten Schnitt.
- tolle neue gedeckte Güterwagen sind von Hädl erschienen.
- Tillig hat auch den Oppeln breitenverfügbar gemacht - der wird so vielen Modellbahnern reichen.
Der G10 wäre nur ein weiterer gedeckter Wagen.
Ja, mit flachem Dach.
Und: Ja, der Wagen für Ep2 und wichtig auch in Ep3.
Aber reicht das für z.B. 5000 - 10000 Stück ?
Ich behaupte: nein, das wird nicht so einfach und kein Selbstläufer.
Ich behaupte: Wenn der Hersteller ihn richtig "macht", könnte das, was hier DB-mäßig mit G10 bezeichnet wird, ein toller Brot- und Butter-Wagen werden.
Schauen wir doch mal auf die Anlagen der Epochen 2 und 3: Die einfachen Güterzüge bestehen viel zu oft aus bunten Spezialwagen aller Art oder sind Ganzzüge aus Kessel- oder O-Wagen. Denn vorbildnahe Zugbildung im Sinne der Häufung bestimmter Wagentypen in einem gemischten Zug zu betreiben, ist in TT recht schwierig.
Ein wesentlicher Grund dafür ist, daß der beim Vorbild nach den offenen Wagen mit Abstand häufigste bei z.B. der KPEV in Epoche 1 und dann der DRG eingesetzte Waggontyp, nämlich der Stückgutwagen mit 4,50 oder 4,00 Meter Achsstand und flachem Dach ("Kassel"/ "München"/ "Stettin"/ "Magdeburg"), nur als k.u.k. Wagen verfügbar ist, also in einer Bauform, die nur bzw. erst aufgrund des "Anschlusses" Österreichs zur DRB kam. In vorbrauner Zeit hat dieser Typ zumindest im Gebiet der DRG nur als Exot seine Daseinsberechtigung.
Ein "echter" Kassel hingegen, und zwar ohne die ebenfalls aus der Nazi-Zeit stammenden Eckfeldverstärkungen, böte sehr viel mehr Möglichkeiten: Etwa die Umsetzung mit hochgesetztem Bremshaus, mit Bühnen, beweglichen Türen in verschiedenen Varianten, mit Fenstern oder Lade- und Lüftungsluken, mit oder ohne Bremsbacken, mit Trittstufen oder Trittbrettern, Stirnwandleitern, Schlußsignalhaltern verschiedener Bauarten, Wärmeschutzwagen mit Dachlüftern, Werkstattwagen ... Es könnte ein regelrechter Wagenbaukasten werden, wie ihn etwa Tillig bei den Loks doch angeblich so liebt. Und vor allem könnte man ihn als Modellbahner, der wirklichkeitsnahe Züge bevorzugt, dutzendweise gebrauchen. Das könnte sogar zu Wagensets motivieren (obwohl ich die nicht mag), bestehend aus Wagen mit verschiedenen Nummern und Revisionsdaten.
Die "Oppeln", "Bremen", "Leipzig" von verschiedenen Anbietern sind für den Vorbraun-Bahner im übrigen gar keine Option, und für die frühe Epoche 2 sind selbst der Tilligsche "Kassel" mit Runddach wie der Hädlsche "Dresden" zu jung. Es geht eben gerade nicht um die Wagengattung (Hauptsache gedeckt), sondern um den konkreten Wagentyp, der hier seit 40, 50 Jahren eine riesige Lücke im TT-Angebot darstellt.
Jenen Modellbahnern, die zum Beispiel eine Anlage um 1925 darstellen wollen, bleibt also weiterhin nur der aufwendige Umbau der Tilligschen "Kassel", die aufgrund der leidigen Eckfeldverstärkungen selbst dann nur ein schlechter Kompromiß bleiben und eine teue Notlösung. Mich selbst, der sich diese Umbauten (und da will ich noch nicht mal von Dreiachsern mit flachem Dach reden) seit Jahren antut, kostet das vor allem enorm viel Zeit, die ich gerne für andere Dinge nutzen würde.