Eine Anregung
Na, wenn keiner was schreiben will, werd‘ ich mal ein paar Zeilen verfassen.
Es gibt da das Eine oder Andere, was mich (nich erst in dieser Ausgabe) stört.
Wahrscheinlich wenig überraschend habe ich den Beitrag über TILLIGs neue 95 daher etwas aufmerksamer gelesen und möchte das an diesem als Beispiel verdeutlichen.
Schon die ersten Worte lassen mich stutzen. Kurz unter der Überschrift kann man lesen, die T20 sei "eine Lösung für die Abkehr vom damals auf Steilstrecken üblichen, aber äußerst aufwendigen Zahnstangenantrieb" und wäre somit "eine passende Antwort" gewesen. Das is so nich richtig, wenn auch mit Mühe interpretationsfähig.
Dann der Text zum Modell:
Da steht geschrieben, dass es "aus der bekannten Umverpackung" befreit wurde. Erstaunlich, denn so bekannt is diese gar nich, jedenfalls nich mir. Mein letzter Kauf is kein Jahr her und war anders verpackt. Aber gut, das hat noch wenig mit dem Modell zu tun. Außerdem fand man "ein Beutelchen mit Zurüstteilen" darin, welche kaum einer der übrigen Kunden gefunden haben dürfte. Diese wurden (auf Anfrage in Sebnitz) nämlich erst später verschickt, aber auch das muss nich alle getroffen haben. Dass bei der Aufzählung der Einzelteile die Dampfschläuche vergessen wurden, kann natürlich ebenfalls passieren.
Die technische Beschreibung der Lok sollte dann eher nachprüfbar sein.
Dass eine Dampflok selten drei hintere "Treibachsen" hat, is eventuell nur für Technikfreaks wichtig, doch dass die "Haftreifen auf der ersten und letzten Achse" für Vortrieb sorgen würden, könnte auch jeden Spielbahner verwundern. Man braucht auch keinesfalls für den Vitrineneinsatz "die Kupplungen durch die Kuppelhaken … ersetzen", denn der Anbau der beiden Bauteile hat wenig miteinander zu tun. Dass das getestete Modell schwerer als meines gewesen sein sollte, wäre wenigstens theoretisch möglich, dass es sich aber schon bei etwa 1,6 Volt "langsam und mit deutlich sichtbarem … LED-Spitzensignal in Bewegung" setzt, verwundert mich dann aber doch. Das entspricht nich ansatzweise meinen gemachten oder gelesenen Erfahrungen mit Modellen, welche dieses Fahrwerk haben.
Unter "das leicht geschwärzte Kuppelgestänge" würde ich eine Neuerung erwarten, da dieses allerdings dem Grau der letzten Jahre gleicht, nenne ich das mal eine unglückliche Umschreibung. Die unzureichend nachgebildeten Führerhausaufstieg oder das besonders aus der Heckperspektive fragwürdig anmutende Kohleimitat bleibt dagegen völlig unerwähnt. Sowie die auch an diesem Modell überflüssige Bremse der E-Achse.
Die dem Beitrag zugefügten Bilder sind auch nich unbedingt als ‘hervorragend‘ zu bezeichnen. Auf dem ersten Foto is die linke Steuerung defekt und auf dem Bild darunter fehlt eigenartigerweise ein Teil des Kohlekastens. Auf den folgenden Aufnahmen der Ober- und Unterseite kann man dann sehr deutlich erkennen, dass die seitlichen Handläufe der Lok extrem sensibel sind. Dass das rechte Kolbenschutzrohr links und das linke am rechten Zylinder angebaut wurde, passt dann schon wieder ins Gesamtbild.
Alles in allem kommt mir das nich so vor, als ob man sich wirklich mit dem Modell auseinandergesetzt hat oder objektiv berichtet.
Bitte nich falsch versteh'n, ich mag das Heft und werde dieses auch weiterhin kaufen. Nur wünschte ich mir ein kleinwenig weniger das Gefühl, recht pauschale Beiträge zu lesen. Die Zeitschrift zeugt vom Preis, der Auflage und dem Erscheinungszeitraum her von einem eher liebevoll und akribisch hergestellten Produkt. Das Ergebnis lässt dieses aber irgendwie vermissen ...