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Dreggsch & Feucht - Sächsisch-Böhmisches Grenzgebiet in Epoche I

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Och so ironisch ist der gar nicht. Verglichen mit preußischen Bahnhöfen, die sich im flachen Land ja oft quasi beliebig strecken konnten, sind kleinere Sächsische Bahnhöfe gerade im gebirgigen Teil tatsächlich oft sehr kurz. Da wurde nur passend zu den real erwartbaren Betriebsleistungen gebaut - oft sogar mit Weitsicht - und kein unnötiger Raum verschwendet. Schließlich hatte man jedes Bisschen Bahnhofsbreite mühsam den Hängen des aktuellen Tales abzuringen, und Fluss und Straße wollten sich auch noch in die schmale Talsohle quetschen.

Die häufigen Lagen in Tälern und an Berghängen bedingten sehr wohl auch Kurven und so manches Gefälle, auf welches man lieber verzichtet hätte. Letzteres mied man nach Möglichkeit freilich bei allem, wo viel rangiert werden sollte, aber gerade solche popeligen Unterwegsbahnhöfe wie Feucht lagen durchaus ganz gerne außerhalb der Ebene.

Die "höhere Kunst" dessen findet sich übrigens auf der anderen Seite des Erzgebirgskammes: Die Strecke von Moldau bis Brüx bietet Anblicke, die manchem Modellbahner herbe Kritik eingebracht hätten: Strecken, welche im engen Radius einen Berg durchqueren, unmittelbar hinter dem Tunnelportal einen stark gekrümmten Bahnhof (Mikulov v Krušných horách) aufweisen (dessen einziges Gebäude ist wirklich fast bis an die Felswand gebaut), noch schnell einen Bahnübergang passieren und hernach in steilem Gefälle talwärts mäandern.

Sieht man hier: https://www.google.de/maps/place/50°41'37.0"N+13°43'25.0"E/@50.6935978,13.7230615,120m/data=!3m2!1e3!4b1!4m9!1m2!2m1!1zTWlrdWxvdiB2IEtydcWhbsO9Y2ggaG9yw6FjaCBm!3m5!1s0x0:0x0!7e2!8m2!3d50.6935968!4d13.7236097

Unter https://www.google.de/maps/place/Mikulov+v+Krušných+horách,+Tschechien/@50.6876128,13.7216118,3a,75y,90t/data=!3m8!1e2!3m6!1sAF1QipONqe1YKHcMUpHGdr_Xyi0wnhfDOwxxPBKKYWZc!2e10!3e12!6shttps://lh5.googleusercontent.com/p/AF1QipONqe1YKHcMUpHGdr_Xyi0wnhfDOwxxPBKKYWZc=w128-h86-k-no!7i4000!8i2672!4m8!1m2!2m1!1zTWlrdWxvdiB2IEtydcWhbsO9Y2ggaG9yw6FjaCBm!3m4!1s0x47098d46607adc4b:0x92afb0872d889c59!8m2!3d50.6876128!4d13.7216118 gibt's sogar schicke Bilder.


Edit: Es war schwer, dem Forum diese Links beizubringen. Ich hoffe jetzt passt's.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Stahlprofile mit den Gittern? Sind ziemlich neu ;-)

2017 ist im oberen Teil der Strecke der Bahndamm auf einer beachtlichen Länge abgerutscht. Danach stand die Strecke lange zur Schließung zur Disposition, aber mit viel guter Lobbyarbeit und, falls meine Erinnerung stimmt, einigen EU-Fördermitteln, hat man schlussendlich den abgerutschten Bahndamm saniert.
Dabei wurden auch sämtliche Tunnel und einige andere Kunstbauten mal mit inspiziert - und im Ergebnis in zwei Tunneln unter anderem diese zusätzlichen Abstützungen installiert. Die Brotdosen passieren die Tunnel dennoch nur mit knapp über Schrittgeschwindigkeit! Außerdem wurden wohl ein paar besonders schlimme Oberbauschäden behoben, so dass große Hoffnung auf einen Weiterbestand der Strecke besteht. Ich bin kurz nach der Wiedereröffnung erstmalig wieder über die Strecke gefahren - immer wieder ein wirklich schönes Erlebnis.

Wen's interessiert: Es gibt bis heute sehr starke Bestrebungen in dieser meiner Heimat, die fehlenden 9km Strecke zwischen Holzhau und Moldau endlich wieder aufzubauen und den einstigen grenzübergreifenden Verkehr neu aufleben zu lassen: http://www.landesecho.cz/index.php/unterwegs/1237-lueckenschluss-moldau-holzhau
 
ähm...

Preußen bedeutete auch die Gegend um Kassel oder die Eifel oder Schlesien. Flach ist anders, allerdings waren die Mindestgleislängen für Bahnhöfe vorgeschrieben. Da mussten sich die Projektierer eben etwas einfallen lassen. [/Klugschiss]
In Sachsen war man wohl etwas flexibler.
 
Guter Punkt.

Die Sachsen haben, gerade im Gebirge, ja oft nur für einen ganz bestimmten Zweck gebaut. Im Falle meines Vorbildes zum Beispiel nur für Kohle. Da wurde alles auf Kohlezüge ausgelegt und gut.

Da Fensterwagen und andere kürzere Güter da mit rein passten, gab es für die mal noch ein Ladegleis oder einen Schüttbahnsteig, aber jeweils nur an hinreichend ausgelasteten Stationen. Ansonsten musste auch schon mal auf dem Streckengleis geladen und zugestiegen werden.

Die Preußen mögen da etwas mehr Normen gehabt haben und zwar sparsam, aber dennoch universeller ausgestattet gewesen sein.
 
Stimmt. Bei mir waren sie es aber - 30 Wagenachsen plus zwei Lokomotiven. Abschnittsweise sogar noch gedrittelt, weil zu steil.
Sicher, was da durch Virginia zuckelte, könnte kaum seine Lokomotive im Bahnhof Feucht abstellen, aber die hatten auch keine 80-Meter-Radien^^
 
Ein Abschied für den Neuanfang

Liebe Foriker,

wie den Beobachtern dieses Threads nicht entgangen sein wird, habe ich inzwischen vier Jahre mit dem Bau meiner Heimanlage verbracht. Aus Holzplatten wurde verschnittenes Sperrholz, aus Litzen entstand Kabelgewirr und aus Bastellust viel Bastelfrust. Nach einer coronalen Sinnkrise muss ich mir eingestehen: Das hier ist nicht mehr das Richtige für mich!

Der ewige Rohbauzustand vermochte mich nicht zufrieden zu stellen. Den sehr aufwändigen "Bau in die Höhe", welchen ich geplant hatte um einen stark befahrenen Gebirgszug darzustellen, stellt Forderungen an die mechanisch präzise Fertigung, welche ich mit meinen Mitteln nicht erfüllen kann. Die Segmentübergänge - teils 10 Stück oder mehr pro Kante auf 5 Höhenebenen! - wollten nie alle wirklich fluchten. Nach jedem Trennen und Neuverbinden der Segmente lag irgendwas krumm - meine gewählte Alu-Unterkonstruktion mit darauf "lose" aufgebautem Gelände ohne massive Stirnwände ist für dieses Vorhaben schlicht nicht geeignet.

Als ich das Projekt begann, waren meine Ansprüche noch andere: Ich wollte kurze, kleine Züge. Etwas Rangierbetrieb per Hand im Bahnhof Dreggsch, ansonsten alles automatisiert. Das Fichtelbahn-BiDiB-System unter den Segmenten und Rocrail sollten mir ein lebendiges "Aquarium" bieten, eine summende kleine Welt voller Leben - mit mir als Mitspieler, ohne den dennoch genügend Züge rollen. Es sollte eine Spielanlage werden, mit Anflügen von Realität und nur ein paar Motiven aus dem Erzgebirge.

Die Prioritäten haben sich geändert. Die automatisierte Steuerung interessiert mich nicht mehr - der (Mehr-)Verkabelungsaufwand für diesen einmal gewählten Ansatz ist jedoch enorm. Die Wünsche bezüglich der Vielzahl darstellbarer Szenerien wuchsen dagegen immer weiter. Es wäre nicht möglich gewesen, alles, was ich mal bauen will, auf diesen 4 Metern Anlage unterzubringen. Die Ansprüche an die vorbildliche Detaillierung, an fahrbare Zuglängen, aber auch an mich selbst, stiegen.

Beim FKTT lernte ich den Spaß am Modellbahnspielen mit Gleichgesinnten kennen - aber ich mag es, Dinge fertig zu bekommen.
"Wenn die Anlage steht, fange ich mal mit Modulen an. Vorher nicht!" - Schraube, vor 2 Jahren.

Inzwischen habe ich eingesehen, dass diese Anlage nicht mehr das ist, was ich will. Statt Schattenbahnhof tut's auch manuelles Aufgleisen. Statt Gleisbesetztmeldern reicht mir das Auge. Zum Spielen komme ich eh fast nie - der Spaß liegt ja im Basteln! - also passt es mir wunderbar, auf ein paar FKTT-Treffen im Jahr zu gehen und mir dort hochdosierte Portionen Modellbahnfahrerei abzuholen. Damit komme ich bis zum nächsten Treffen ganz gut aus und kann zwischendurch wieder Dinge bauen - auch ohne Computer als Spielpartner.

Es ist also an der Zeit, von diesem Projekt Abschied zu nehmen. Was aus den begonnenen Segmenten sowie der darunter verbauten BiDiB-Steuerung wird, weiß ich noch nicht. Zur Zeit steht mir die Anlage vor allem im Weg herum. Natürlich bedeutet dies nicht, dass ich den Anlagenbau aufgegeben habe - im Gegenteil! Mit frisch gefasster Motivation habe ich den ausgefallenen Sommer im heimischen Kämmerlein verbracht, um etwas fertig zu bekommen:
Mein erstes Modul - und hoffentlich noch manche weitere - stelle ich hier in der passenden Sektion vor.


Ich hoffe, wir sehen uns im passenden Thread.

Euer Schraube
 
Danke!
Die Idee soll aber nicht verloren gehen. Ich hoffe, eines Tages mit meinen Modulen quasi die genau gleiche Grundidee umsetzen zu können - dasselbe Betriebskonzept, nur von den Abmessungen her größer. Die Kompromisse dabei werden andere sein (v.a. keine echten Steigungen zu haben), aber anstatt weiter in ein Projekt zu investieren, welches ich rein handwerklich gesehen nicht fertig bekomme, geht es mit den Modulen sichtbar voran.
 
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