Guten Abend miteinander,
ich musste wirklich lange puzzeln, um die Gleisplanvorschläge umsetzen zu können. Den aktuellen Stand seht ihr hier:
Der untere Kreuzungsbreich liegt jetzt noch frei, weil das die Planung und das Sehen des Gleisplanes ein Stück vereinfacht. Optisch gebe ich aber den Anmerkungen recht, dass das aussieht wie Schweizer Käse. Beim endgültigen Bau könnte Feucht näher an die vordere Anlagenkante rücken und dadurch das gesamte untere Areal überdecken. Aber der Reihe nach.
Bahnhof Dreggsch
Der Bahnhof hat wie vorgeschlagen ein Gleis mehr bekommen. 1 und 2 sind für Personen, 3 für Güter, 4 ist das Umfahrgleis. Gleis 5 dient dem ortsgüterverkehr per Rampe und Lagerschuppen, Gleis 6 als Ladestraße und Abstellgleis. Gleis 7 ist wie zuvor das Warte-/Ausziehgleis für rangierende Lokomotiven und gleichzeitig Schutzgleis der abfallenden Strecke. Gleis 8 führt zum Lokschuppen inkl. Restauration der zwei Loks vor Ort.
Die Gleise 1 bis 4 haben jetzt alle über 1,50m Nutzlänge, weswegen die Weichen des Einfahrtbereiches alle auf dem mittleren Segment liegen.
Strecke nach Böhmen und Feucht
Dreggsch liegt auf +200mm.
Die Strecke nach Böhmen (orange) steigt mit gut 3,5% bis auf +230mm und führt dann durch das Tunnelportal in die innere Gleiswendel, welche sich mit 3,5 Windungen bei R310/3% bis nach ganz unten schraubt. Dort mündet sie wie zuvor in den Kreuzungsbreich.
Die gelbe Strecke nach Sachsen - und damit jetzt auch nach Feucht - fällt deutlich sanfter (im Schnitt 2,3%) und führt in die äßere Gleiswendel. Nach 1,5 Umdrehungen verlässt sie die Wendel auf +100mm und führt nach Feucht. Der Bahnhof Feucht liegt in der Ebene und hat jetzt ebenfalls deutlich längere Gleise bekommen. Das innere Gleis (ausweiche) hat > 90cm Nutzlänge. Von Feuch aus geht es nach rechts in einer großen Schleife bis nach ganz unten in den Keuzungsbereich.
Das Problem, warum ich jetzt so lange an den Gleisplänen gefeilt habem, lag immer in der Überkreuzung der beiden von Dreggsch ausgehenden Strecken. Diese müssen sich zwingend einmal kreuzen.
- Entweder (wie jetzt gezeigt) kreuzt Orange sofort auf die Innenseite. Dann muss zwischen Orange und Gelb bei der Kreuzung aber genug Durchfahrtshöhe bestehen, was nur mit Steigungen nahe 3,5% auf der Geraden zu erreichen ist. Die Strecke von Dreggsch bis zur Wendel ist einfach zu kurz.
- Oder Orange bleibt zunächst außen. Dann müsste die gelbe Strecke innerhalb sinken und irgendwo zwischen den Ebenen von Orange herausfahren. Das geht nicht, weil dazu 10cm Abstand zwischen zwei Ebenen der orangen Wendel erforderlich wären - mit Radien <<400mm nicht darstellbar.
Beide Lösungen waren von den Durchfahrtshöhen oder Steigungen her fast nicht zu machen. Der jetzt vorgestellte Plan arbeitet mit einer inneren Wendel mit R310 bei 3,0% Steigung und einer äußeren Wendel mit ca. R360 bei 2,3%. Das macht mir Sorgen, aber ich vertraue auf euren Rat, dass das noch betriebssicher ist.
Da die Wendeln gegenläufig sind graut es mir immer noch davor, diese auch wirklich bauen zu müssen. Orange fällt gegen den Uhrzeigersinn, gelb fällt im Uhrzeigersinn. Ich sehe große Schwierigkeiten beim "Stapeln" der Ebenen, da diese von innen bzw. außen eine tragende Struktur benötigen. Gewindestangen zwischen den Gleisen durchzuführen bei gerade mal 40mm Luft scheint mir sehr gewagt (hängenbleibende Fahrzeuge?). Wer hier Ideen hat... immer her damit!
Strecke von Feucht nach ganz unten und "Erdgeschoss":
Der Teil ist einfach. Von Feucht (+100mm) aus fällt die Strecke mit ca 2,5% auf +24mm ab. Der gesamte vordere graue Kreuzungsbereich liegt auf +24mm. Die grünen Gleise fallen von dort aus auf +0mm ab. Der Schattenbahnhof leigt auf +0mm. Das ist notwendig, weil die Durchfahrtshöhe von 50mnm für die erste Drehung der linken Gleiswendel nur die Kombination aus -24mm (grün) sowie +36mm (orange innere Wendel, hier ausgeblendet) erreicht wird.
Es braucht im Plan übrigens beide Wendeschleifen, um Züge immer drehen zu können. Wer aus orange in den Sbf will muss in der rechten Schleife zuvor drehen. Wer aus dem Sbf. nach Feucht will muss in der linken Schleife drehen. Fehlt eine der beiden Wendeschleifen, wird m.E. aus der gesamten Anlage ein Einrichtungsbetrieb.
Ideen sind sehr willkommen!
So, noch kurz zu euren Fragen.
@Janosch: Nein, kann ich leider nicht. Ich habe kein (Bau)material um Wendeln zum Testen mal eben aufzubauen. Ich könnte allenfalls reine Geraden testen, aber das wäre wenig aussagekräftig.
@AG_2_67: Wie im Update gezeigt habe ich jetzt Mut zu deutlich mehr Steigung gehabt. Auf der Geraden der Teilstrecke sogar +3,5%. Das macht auch optisch einen Unterschied.
@Stardampf: Bitte schau dir den neuen Plan von mir noch mal an, gerade betreffs der Wendeln. Ich bin mit der Lösung noch recht unglücklich, habe aber keine bessere Idee (zwei verschachtelte Wendeln auf sehr engem Raum).
@BoBo: Dafür gibt es leider keinen Platz. Das Segment ist 84cm breit * 90cm tief. Mit R353 + Gleisbettbreite + minimal Platz zur Anlagenkante wird's da schon eng mit der mechanischen Befestigung (s.o.). Ansonsten wäre das natürlich eine Option.
@Per, TT-Poldij: Die Realität gibt's in den eingangs verlinkten Wikipedia-Artikeln. Ich nehme die Strecke wirklich nur als Inspirationsquelle für das Thema (Sächsische Epoche I), das Betriebskonzept (Spitzkehrbahnhof mit Zugteilung) und die Umgebung (Erzgebirge mit Steilstrecke).
Jeden Versuch, "das Original nachzubauen" unterlasse ich, bis ich einen großen Lottogewinn und eine leere Turnhalle habe. Auf 4,20m * 0,80cm betrachte ich das Ganze eher als ambitionierte Spielbahn. Die passende Geschichte schreibe ich mir daher auch selbst zusammen - was aber nicht als Ausrede für vermeidbare Fehler oder offensichtlichen Unsinn dienen soll. Besonders für letzteren Punkt schätze ich eure Hilfe.
Viele Grüße
Schraube