Digitalkupplung (Umbaubeschreibung Teil 1)
Hallo TT-Gemeinde,
seit längerer Zeit interessiert mich das Thema Digitalkupplung. Mein Umbau ist nun fertig und hier ist mein Bericht dazu.
Vorgaben:
Es sollte die neue Tilligkupplung (im weiteren „T.“) zum Einsatz kommen!
Die Digitalkupplung darf keinen Umbau an der Gegenkupplung erforderlich machen!
Mein Umbau erfolgte an einer TT-Digitalkupplung von Krois (im weiteren „K.) und ist eigentlich nicht so kompliziert. Ursprünglich wollte ich die Kupplung so umbauen, dass beide Bügel auf der jeweils anderen Seite in die Kupplung einfallen und entkuppelt werden können. Diese Idee wurde aber wegen der mechanischen Komplexität nicht weiter verfolgt (Nicht dass ich es nicht versucht hätte!) Es ist aus meiner Sicht auch nicht weiter kritisch, da die damit ausgestatten Loks ausschließlich Rangierloks im flachen Gelände ohne nennenswerte Neigungsänderungen sind. Und ganz ehrlich wenn eine Streckenlok einen Wagenzug bringt dann halten die meistens an den gleichen Stellen und da ist ein Entkupplungsgleis praktischer.
In den beigefügten Bildern kann man die nun folgenden einzelnen Schritte nachverfolgen.
Vorgehen:
Der Metallbügel an der Krois-Kupplung wurde entfernt. Anschließend wurde eine T.-kupplung für NEM-Aufnahme so gekürzt, dass ein Steg von 1-2mm stehen bleibt. Ich empfehle ausschließlich die Kupplung für die NEM-Aufnahme. Eine Kupplung mit Schlitzaufnahme ist aus 2 Seitenteilen konstruiert, die dann nicht die gewollte Stabilität in Verbindung mit dem Kupplungskörper bringen. Am zu verbauenden Teil von T. wird die Nase entfernt die den Haken der Gegenkupplung halten sollte. Nun werden beide Teile mit
Sekundenkleber verbunden. Eine Höhenlehre ist hier unbedingt erforderlich. Die Teile beider Hersteller haben exakt die gleiche Breite, was ein weiteres Bearbeiten nicht erforderlich macht. Am Kupplungskörper von K. befinden sich auf der Oberseite noch 2 Nasen, diese können beide entfernt werden. Die auf den Bildern hintere Nase MUSS aber entfernt werden. Nachdem der Kleber getrocknet ist muss die ursprüngliche Seitenführung an der K. auf der vorderen Seite entfernt werden. Die hintere, bildabgewandte kann bleiben. (Wenn man erst jetzt diese Führung entfernt dient sie vorher beim kleben perfekt als Seitenführung.)
Jetzt die Bearbeitung des Metallbügels. Da hier später gelötet werden muss und auch noch weitere Schneidarbeiten stattfinden ist es erforderlich den darunter befindlichen Magneten zu entfernen. Wer sich mit Magneten auskennt der weiß, Magneten und hohe Temperaturen können sich nicht unbedingt leiden. Meistens gewinnt hier die Hitze! Ob die Magnetrichtung beim Wiedereinbau eine Rolle spielt weiß ich nicht. Ich hab es jedenfalls nicht darauf angelegt und den Magneten vor der Demontage markiert. Der ursprüngliche K.-Haltebügel wurde komplett entfernt. In diesen Schritt kann man auch den mikrokleinen Stift am Bauteil entfernen. Weiterhin muss der ursprüngliche Anschlagsbügel um 2-3mm gekürzt werden. Er würde stören, wenn die T.-Gegenkupplung des zu entkuppelnden Fahrzeuges in Reichweite ist.
Jetzt wird der neue Fallhaken vorbereitet. Am Anfang benutzte ich einen 1mm breiten Messingstreifen. Dieser hatte 2 wesentliche Nachteile. Erstens machte sich die Justierung auf die gegenüberliegende Seite mehr als schlecht und zweitens und damit auch das Totschlagsargument, das Gewicht. Der Magnet war nicht mehr in der Lage das Teil vernünftig anzuheben. Alternativ benutzte ich nun einen 0.35mm Phosphorbronze-Draht von 14mm Länge. Die Bügellänge beträgt 10mm und der Rest geht auf den Haken. Siehe da, keine Probleme mehr mit Übergewicht. Wer jetzt denkt der Draht reicht von der Stärke her nicht um stabil zu sein, dem kann ich nur sagen, bevor die Zuglok den Haken aufbiegt ist eher die gesamte Kupplung aus dem NEM-Normschaft gerissen!!! Das Ideale ist nun noch die Justierbarkeit. Man kann problemlos die Einfalltiefe und den seitlichen Versatz des Hakens durch biegen anpassen.
Fazit: Das war nicht meine letzte!
Gruß Björn