23.10 nicht überbewerten
So, meine weiteren 35er mit unterschiedlichen Tendern sind nun auch im Einsatz.
Toll!
Interessante fiktionale Kombinationen - insbesondere der Steifrahmentender! In Kopplung mit letzterem ist deutlich die unsoziale Führerhauskonstruktion der 23.10 zu erkennen. Zu ihrer Zeit gab es längst geschlossene und klimatisierte Führerstände (z.B. #40xx UP, 23 DB, 556 CSD) oder sogar funktionierende Stoker (z.B. #40xx UP, 556 CSD)! - Die armen 23.10-Personale (der FDGB der DDR war halt eine Staatsgewerkschaft und war gegen solch menschenverachtende Arbeitsplätze sicher machtlos)!
Gut (für die Personale aber sicher generell nicht), dass die 23.10 eher nur in den strukturschwachen Regionen wie Brandenburg und Sachsen im Einsatz war - d.h. „...Kiefernmeer, Birkenmeer, Sandmeer, nichts mehr, Last leer...“ - und nicht auf steilen und klimatisch rauhen Strecken wie in Thüringen [die 01.05 und 44.0 hatten wenigstens eine abschirmende Tenderrückwand (BR 50 übrigens auch - ausgenommen BR 50.40...)]!
Ich habe die 23.10 zu DDR-Zeiten als BTTB-Modell geliebt - aber sie gab es ja auch nur, weil es eine ggü. der 01 kostengünstige und einfache Modellrealisierung war...
Eisenbahnhistorisch spielt die BR 23.10 ggü. der P8, die sie ja eigentlich ablösen sollte, praktisch keine Rolle und ist kaum einer Diskussion wert (freilich blieb letzterer - im Gegensatz zur DB - die Umrüstung auf Wannentender versagt, womit die P8 bei der DR rückwärts den Personalen übel ins Gesicht staubte).
Hätte ein heute legendärer damplokbesessener (und von mir eigentlich angesichts z.B. der 19.10 verehrter) Chef der FVA/VES-M Halle nicht so viel freie Hand gehabt, hätten vielleicht - trotz Reparations- und RGW-Zwängen - die E- und Dieseltraktion ähnlich der DB auch bei der DR viel früher die weitaus fortschrittlichere Chance gehabt.
Sorry für die Provokation
- aber ich denke dass Tillig modelltechnisch gerade bei der Konstruktion der eher bedeutungsbefreiten 23.10 wirtschaftlich verfahren MUSS!
Liebe Grüße in Forum!