Hallo zusammen,
versuchen wir die Geschichte mal etwas zu versachlichen.
Zuvörderst - wer sich intensiver mit der Lok beschäftigen will, greife zum Beispiel zum Buch "Baureihe 23.10" von Gerhard Dambacher, erschienen in der Reihe "Stars der Schiene" beim Weltbildverlag. Hier findet sich im vorderen Umschlag eine etwas A3-große Zeichnung, allerdings nicht bemaßt.
Dambacher schreibt zum Tender:
Der Tender ist eine nur geringfügig veränderte Weiterentwicklung des sich bei der alten Baureiche 23 und der Baureihe 50 bewährten 2'2' T26. Ihm fehlt allerdings die vordere Schutzwand zum Führerhaus ... Das geschweißte
Drehgestell mit 1900 Millimetern Radsatzabstand ist bis auf geringfügige Unterschiede in den Rollenlagern mit dem des Tenders 2'2' T26 baugleich
Zur 23 1010 führt Dambacher weiter aus:
Bei ihrer (Anm: 23 1010) Aufarbeitung im Herbst 1965 im Raw Cottbus erhielt sie den Tender Schichau 3443/41 der in Cottbus zur gleichen Zeit abgestellten Lokomotive 23 002 der ursprünglich mit der 23 001 geliefert worden war (Bauart 2'2' T26). Durch einen neu gebauten Kohlenraumaufbau fasste er nun auch zehn Tonnen Kohle und konnte damit kaum mehr von den Serientendern unterschieden werden.
Laut dem Transpress-Archiv "Tender" unterscheiden sich die beiden Tender im Längenmaß ü.P.:
2'2' T26: 9.100 mm
2'2' T28: 9.070 mm (!)
sprich - falls kein Fehler in der Literatur vorliegt, ist der Altbau-Tender 30 mm länger! In 1:120 0,25 mm. Wohl dem der solchen Unterschied mit bloßem Auge erkennt.
Laut Merkbuch Triebfahrzeuge von 1962 misst der Tender der Altbau 23 von Achsmitte letzter Radsatz bis
Puffer 1.350 + 650 = 2.000 mm, der der 23.10 ebenfalls 2.000 mm damit wären sie an dieser Stelle sogar exakt gleich lang.
Es sind auf jeden Fall Maße, bei denen ich bezweifle, dass man auf Anhieb einen "aufgekohlten" 26er vom 28er Tender unterscheiden könnte.
Was an den bisher gezeigten Bildern auffällt, ist der von den Proportionen her zu lange Gerätekasten (da ist der von Zeuke bzw. BTTB stimmiger) und die zu langen Laternen.