• Hallo TT-Modellbahner, schön, dass du zu uns gefunden hast.
    Um alle Funktionen nutzen zu können, empfehlen wir dir, dich anzumelden. Denn vieles, was das Board zu bieten hat, ist ausschließlich angemeldeten Nutzern vorbehalten. Du benötigst nur eine gültige E-Mail-Adresse und schon kannst du dich registrieren.
    Deine Mailadresse wird für nichts Anderes verwendet als zur Kommunikation zwischen uns.
    Die Crew des TT-Boardes

W50/L60-Nachfolger

Harka

Foriker
Beiträge
7.977
Reaktionen
712 198
Ort
Erdsektor
Auf dem Flugplatzmuseum in Cottbus steht neben dem einzigen je vom Hersteller selber gebauten 3-achsigen W50 auch der Nachfolger für den L60.
 

Anhänge

  • 2009_06_2401.jpg
    2009_06_2401.jpg
    144,5 KB · Aufrufe: 855
  • 2009_06_2402.jpg
    2009_06_2402.jpg
    125,3 KB · Aufrufe: 1.014
  • 2009_06_2403.jpg
    2009_06_2403.jpg
    260 KB · Aufrufe: 1.071
Der dreiachsige W50 ist zur Zeit in der Reko. Davon habe ich dieses Mal keine Bilder gemacht, aber ich habe auch von ihm welche auf Papier. Die müsste ich dann aber erst nach einscannen (und vorher finden).
 
Von dem Projekt mit Volvo-Fahrerhaus hat mir schon ein Resi aus Ludwigsfelde bei der NVA im Jahre 1985 erzählt. Jetzt sehe ich das Ergebnis wohl zum ersten mal.
Allerdings mußte dieses Projekt damals eingestellt werden, um den Kamaz nicht zu "gefährden". Gab ja schließlich die beschlossene Aufteilung im RGW, koste es was es wolle.
 
Die Experimente mit der Vierclubkabine waren in den 1970ern, also mit einem L60-Nachfolger hat das nichts zu tun, eher mit dem Weg vom W50 zum L60.
Es gab Überlegungen, mit dem Export der Vierer-Club-Führerhäuser die Kosten für das zu errichtende Montageband desselben zu refinanzieren. Ähnliches wurde ja später mit dem Chemnitzer Motorenwerk (VW) und dem Gelenkwellenwerk in Mosel (Citroen) Wirklichkeit.

Nachtrag:
Die Volvo/Vierclub-FH Geschichte spielte sich 1977-1979 ab. (Projektabbruch 14.Juni 1979)

Quelle:
Günter Wappler
Der gebremste Lastkraftwagen
Die LKW W50 und L60 aus Ludwigsfelde
Entwicklung
Produktion
Prototypen
Verlagsgesellschaft BERGstraße mbH Aue 2004
ohne ISBN
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier weitere Bilder. Der Frontgrill gehört recht offensichtlich nicht zu diesem W50. Man beachte den runden Tank. Überhaupt scheint das Fahrwerk dem Modell des geplanten Nachfolgers mit Volvo recht ähnlich zu sein.
Zur Zeit steht das Fahrwerk des W50 mit drei Achsen ohne Kabine und Ladefläche abseits in dem Bereich, in welchem die Restaurierungen im Gange sind. Auf dem Freigelände befinden sich einige meistens sehr gut restaurierte Flugzeuge des Ostens, darunter auch Exponate des Schrottplatzes Berlin-Gatow (Luftwaffenmuseum der Bundesrepublik) als Leihgabe, aber in deutlichen besseren Zustand, als der Schrott in Gatow.

Neben der dreiachsigen Weiterentwicklung habe ich nun auch noch ein Bild eines zweiachsigen Projekts gefunden. Den konnte ich dieses Jahr nicht mehr entdecken. Eventuell ist der auch gerade in der Aufarbeitung. Von diesem Fahrzeug muss es auch noch einen zweiten gegeben haben.

@Jan
Da steht eindeutig, dass das Projekt nicht aus den 70ern stammt, sondern erst zur Wende eingestellt wurde. Der L60 wurde da schon jahrelang in Großserie gebaut. Eventuell beziehen sich deine Informationen auf ein früheres Projekt.
 

Anhänge

  • ScanImage001.jpg
    ScanImage001.jpg
    251,4 KB · Aufrufe: 847
  • ScanImage002.jpg
    ScanImage002.jpg
    275,1 KB · Aufrufe: 812
  • ScanImage003.jpg
    ScanImage003.jpg
    221,9 KB · Aufrufe: 931
@wobu
Nach mir gegenüber gemachten Aussagen des vorletzten DDR-Staatschefs Hans M. war die DDR spätestens ab Mitte der 80er Jahre zusehends häufiger nicht mehr bereit den Beschlüssen des RGW, welche ohnehin nur Empfehlungen waren, zu folgen. Die DDR war sich durchaus der Tatsache bewusst, dass sie letztlich immer die einzigen waren, welche diese Beschlüsse konsequent umgesetzt haben. Nach dem sichtbaren Wegbrechen von Ungarn und Polen setzte man wieder mehr auf den Wettbewerb und die eigene leistungsfähige Industrie. Dies führte auch zu Kooperationen mit dem Westen, bevorzugt den blockfreien Ländern Japan und Schweden, aber auch mit der Bundesrepublik (hier z.B. VW) und anderen.
Eine Konkurrenz zum Kamaz war da längst vom Tisch. Die Erfahrungen mit Roman und Jelez waren heilsam genug.
 
Welches Land verbirgt sich denn hinter VW...Volksrepublik Westen?:wech:



Leider waren wir schön erpressbar durch die SU, da zu wenig Rohstoffe.

Ich wußte bis eben noch nichts davon.
 
Das verbaute Führerhaus ist ein Vierer-Club aus den 1970ern. Der Text des gezeigten Schildes wurde von mir gelesen und auch verstanden. Allerdings endete die Zusammenarbeit mit Volvo schon Ende der 1970er. Auch nachzulesen in:
Peter Kirchberg
Plaste Blech und Planwirtschaft
Die Geschichte des Automobilbaus in der DDR
2000 Nicolaische Verlagsbuchhandlung Berlin
ISBN 3-87584-027-5

Ein Nachfolger des L60 (Baubeginn der Serie 1987) wäre wohl bei Fortbestehen der DDR dieser Tage in Produktion gegangen. Pünktlich zu Ehren des 60. Jahrestages der Gründung der ... Wenn sich der Termin nicht sogar um 14 Tage bis zum 100 Jahrestag der Großen Sozialistischern... verschoben hätte. ;)

Im übrigen hat auch der L60 schon einen runden Tank, 1984 gab es Versuche einer Kooperation mit Steyr.
Ich lese manches lieber in einem Buch nach, anstatt mich nur auf Beschilderungen eines Vereins zu verlassen.
 
Stimmt, Peter Kirchberg zum Beispiel ist ja auch irgendwer und hat vom DDR-Automobilbau überhaupt keine Ahnung. Auch Günter Wappler wird sich seine Informationen aus den Fingern gesogen haben.
Das verbaute Führerhaus ist Stand der Technik 1975. Der L60 ging nach einer von Irrungen, Wirrungen und Sackgassen geprägten Entwicklung nach einer 2 Jahrzehnte dauernden Entwicklung in Serie. Lies Dir einfach mal die von mir genannten quellen komplett durch, das ist allemal inhaltsreicher als das gezeigte Täfelchen.
 
...
Peter Kirchberg
Plaste Blech und Planwirtschaft
Die Geschichte des Automobilbaus in der DDR
2000 Nicolaische Verlagsbuchhandlung Berlin
ISBN 3-87584-027-5

...

Der letzte Prototyp war ein L 60 Fahrgestell mit einen Fahrerhaus von Mercedes-Benz.(Frühjahr 1990) Im oben genannten Buch gibt es auf Seite 686 auch ein Bild davon.
 
@Jan
Da steht eindeutig, dass das Projekt NICHT aus den 70ern stammt, sondern erst zur Wende eingestellt wurde. Der L60 wurde da schon jahrelang in Großserie gebaut. Eventuell beziehen sich deine Informationen auf ein früheres Projekt.
Na überleg doch mal...
Warum hat man sich denn u.a. nicht dafür entschieden? Man griff doch lieber auf das Baukastensystem vom W50 zurück, viele Blechkomponenten sind beim Serien L60 doch dem Baukasten entnommen. Zumal dafür auch nicht nochmal neue Fertigunsstraßen hätten gebaut werden müssen...

Sowas kann man u.a. z.B. auch im Buch von Günther Wappler "Der Gebremste Lastkraftwagen" auf S. 144 etwa in der Mitte nachlesen...
Das von dir fotografierte Fahrzeug ist dort übrigens auch verewigt.
 
Mit der Verwendung des alten Fahrerhauses zahlte man aber auch den Preis dafür, das im L60 eigentlich kein neues Fahrzeug gesehen wurde (ausgenommen natürlich die, die sich mit den technischen Aspekten beschäftigten). Dazu kam, das die vielen klassichen Märkte für den W50 für die knappe Tonne mehr Nutztlast nicht den hohen Aufpreis zum W50 zahlen wollten ...

Und Mercedes FH hätte ja auch historisch gut gepaßt, war doch Ludwigsfelde mal ein Mercedes-Werk, jetzt ja wieder ...
 
Die Kabiene sieht aus wie von einem Magirus-Deutz LKW.

Vollkommen richtig, daher wird die Hütte auch Vierer-Club genannt. DAF, Saviem (heute Renault), Magrius-Deutz (später IVECO) und eben Volvo schlossen sich 1971 zusammen, um eine leichte LKW-Baureihe zu planen. Dabei setzte man auf gleiche Fahrerhäuser, Fahrgestelle, Achsen etc.

Volvo baute die Fahrhäuser nicht selbst, sondern bezog sie aus Belgien. IFA suchte ein Möglichkeit, um den zukünftigen L60 ein passenden Fahrhaus zu ermöglichen. 1977 fand man die Lösung in Form der Volvo Kabine. 1978 begannen die ersten Gespräche mit Volvo. Der Vertragsabschluss mit Volvo war für 1979 geplant. Die Fertigung sollte ab 1982 beginnen, doch 1980 platzte das Projekt, da man sich nicht auf einen Preis einigen konnte. Bezahlt sollte u.a. mit Fahrerhäusern werden. 1985 löste Volvo die Baureihe durch ein neues Modell ab.

Wie immer scheiterte es am Geld, entweder für Lizenzen oder Formen.
 
@Nordländer:
Mir war die Eurokabine bei dem Magirus Deutz MK bekannt. Auf dem Bild wirkt die Kabine wie die von einem 210 D/310 D. Eigentlich wäre die Vierer-Club-Kabine ein dankbares Modell, immerhin stellt Iveco die Produktion erst 1992 ein.
 
Hm...irgendwie hatte ich in Erinnerung, dass es von Modelltec mehr als nur einen drei-Achs-W50 gibt...:wiejetzt::fasziniert:
Der von Modelltec entspricht ja auch nur in der Anzahl der Achsen dem Vorbild. Falsche Räder, falsches Fahrerhaus, falscher Tank, falsche Position der Ladefläche ...

@ptlbahn
Ok, mein Formulierungsfehler. Auf dem Schild zum Original stand, dass es der einzige 3-achsige W50 des Herstellers war. Das MMM-Projekt könnte dann ein Eigenbau eines VEB gewesen sein. Ich kann mich nämlich auch daran erinnern, dass ich einen W50 mit zwei Schaustelleranhängern hinten dran gesehen habe. Das ging, weil der W50 deutlich kürzer war, als das Standardmodell. Serienmäßig gab es ja nur das Standardfahrwerk und das verlängerte für die Feuerwehr und ähnliche Sonderbauten (steht so auch bei wikipedia). Damit wäre die Fuhre zu lang geworden. Es muss also Umbauten am Fahrwerk auch außerhalb von Ludwigsfelde gegeben haben.
 
Zum W 50-Fahrwerk:

Meines Erachtens gab es ebenso wie vom H3A/S 4000 eine kurze Zugmaschine.
Was Schausteller usw. betrifft, erinnere ich mich zu DDR-Zeiten auch an "Züge" mit drei Anhängern hinter der Zugmaschine, möglicherweise wurden da Ausnahmen gemacht.

Auf Basis von W50-Teilen gab es auch einen Bus. Äußerlich sah er wie ein verkürzter Ikarus aus. Zu den Details kann ich nur sagen, daß er die sog. "schnelle Achse" (Achsgetriebe) hatte.

MfG
 
Vom W50 gab es ab Werk, je nach Aufbau und Einsatz, zwei Radstände, 3200 und 3700 mm wenn ich das jetzt gerade richtig aus dem Kopf krame.
Auch die W50 Zugmaschine hatte den Radstand 3200 mm, sie war nur in der Gesamtlänge dadurch kürzer, das das Reserverad hinter dem FH aufgestellt war und eine kürzere Pritsche hatte und somit der Rahmen hinter der Hinterachse kürzer gehalten werden konnte.

Ja es gab auch eine Ikarus mit W50-Teilen, Fahrgestell und Antrieb - wegen seiner auffälligen Kürze oft nur der Viereckige genannt.
 
... IFA suchte ein Möglichkeit, um den zukünftigen L60 ein passenden Fahrhaus zu ermöglichen. 1977 fand man die Lösung in Form der Volvo Kabine....

Es gab aber ebenso Versuche, selbst ein neues Fahrerhaus für den L60 zu entwerfen. Prototypen haben es sogar bis auf die Straße geschafft. Wenn ich mich recht erinnere, wurde >diesem Entwurf< auch ein Preis (für angewandte Kunst?) verliehen.
 
Zurück
Oben