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Oberleitungen

Nee, eben nicht. Da werden die grundsätzlichen Dinge behandelt. Der Teufel steckt aber wie immer im Detail. Deswegen meine Frage hier, in der Hoffnung, jemand kennt sich aus.
 
In der letzten Zeit ist ja hier im Board fast schon üblich geworden auf eine konkrete Frage mit dem Hinweis auf irgendwelche Fachliteratur, Sonderhefte und ähnlichem zu antworten. Das hilft nur meist dem Fragenden nicht wirklich weiter.

@ kloetze
Also versuche ich mal eine Antwort.

Auf den verlinkten Bildern erkenne ich eine Oberleitung der Bauart Re 160 (oder Re 2 der DR, je nach verwendeten Isolatoren und Auslegern. Die Bauarten unterscheiden sich nur geringfügig und auch die Re 2 der DR war für 160 km/h zugelassen). Das kann man aber auf den Bildern nicht eindeutig erkennen.

Die Strecke Stendal - Uelzen wird vom Unterwerk in Pritzier gespeist. Dafür wurde eine 110 kV Bahnstromleitung von Solpke nach Pritzier errichtet.

Die Oberleitung der Bauart Re 160 erkennt man an dem 12 m langen Y-Beiseil, welches normalerweise 2 Hänger hat. Die maximale Mastentfernung bei gerader Strecke beträgt 80 m. Schon bei großen Radien wird dieser Mastabstand reduziert. So ist es also möglich das der Mastabstand im Bereich der Nachspannungen verringert ist.
Das es bei langen Auslegern 4 Hängerseile und bei kurzen 2 Hängerseile gibt kenne ich aus meinem Bereich nicht. Es macht auch Technisch keinen Sinn, von Versuchsfahrleitungsbauarten einmal abgesehen.
Es sei denn es handelt sich um die Masten innerhalb der Nachspannung. Dort kann durch den Versatz an den Doppelauslegern der Eindruck von 4 Hängerseilen pro Beiseil entstehen.
Ein paar aussagekräftige Bilder vom Vorbild können hier sicher Abhilfe und Klärung schaffen.

Bei den Leitungen auf den Masten handelt es sich um die Speiseleitungen oder Verstärkerleitungen. Je nach Entfernung vom Unterwerk sind auf den Mastköpfen 1 oder 2 Leitungen installiert.

Selbstverständlich gibt es Vorschriften zur Gestaltung einer Oberleitung über einem Bahnübergang. Vor allem die Fahrdrahthöhe spielt dort eine Rolle um den geforderten Mindestabstand von 1,5 m zum höchsten Punkt der Straßenfahrzeuge zu gewährleisten.

Zur genauen Bestimmung wären, wie oben geschrieben, ein paar aussagekräftige Bilder hilfreich. Die Paradestrecke hat es bestimmt verdient so nah wie möglich am Vorbild zu sein.

Mathias
 
Na dann ich nochmal.

Also, lange Y-Beiseile gibt es erst ab Re 200.
Die mit zwei Hängern sind 14m lang und hängen am kurzen Ausleger und die mit vier Hängern sind 18m lang und hängen am langen Ausleger.:fasziniert:
Die Re160 dagegen hat, wie schon gesagt, Y-Beiseile von 12m, aber auch nur bis zu einem Radius von 900m (Gleislage).

Die Mastabstände R>= 2000m sind 80m, R>= 900m sind 65,1m, R>= 500m sind 52,4m, R>= 300m betragen 42,5m. Aber auch Signale müssen freigehalten werden, da können die Mastabstände auch schon anders sein.:schleimer:

Gruss René
 
Die unterschiedliche Hängeranzahl bewirkt, daß die Stützpunkte annähernd gleich "steif" sind, also der Unterschied zwischen dem sehr elastischen Fahrdraht in Feldmitte; die Elastizität nimmt ab in Richtung Stützpunkt ab; und der relativ festen Fahdrahtlage am Ausleger wird minimiert.
Die Ausführung mit einer unterschiedlichen Hängeranzahl und dem unterschiedlich langen Y-Beiseil ist eine Regelausführung; die unterschiedliche Ausführung resultiert aus den unterschiedlichen Gewichtsverhältnissen der Stützpunkte, der Stützpunkt mit Abzug des Fahrdrahtes weg vom Mast ist schwerer, es muß also mehr angehoben werden beim Durchgang des Panthogaphen.
Die Fahrleitung zeigt also die derzeitig beste Lösung einen gleichmäßigen Fahrdrahtanhub zu realisieren.
 
Schon mal Danke für die fachlichen Antworten. War gestern nach der Arbeit noch los und hab den Haltepunkt mit Bahnübergang fotografiert. Aber leider liegt der Stick zu Hause. :icon_sad:
Bilder liefere ich morgen.

Ich habe auch noch mal im Miba Report geblättert und das mit den 4 und 2 Hängern bei der RE 200 entdeckt. @Volker: oder gibt es das jetzt auch bei der RE 160?

Was ich auch noch erwähnen will, es gab auf der Strecke Stendal-Salzwedel eine Zeit Testfahrten mit dem ICE. Da wurden alle Bahnübergänge der Strecke manuell per Posten gesichert. Wenn das geschehen war, fuhr erst der ICE in Stendal oder Salzwedel los. Leider finde ich im Netz nichts mehr über die gefahrenen Geschwindigkeiten. (>160 km/h, weil dann keine Bahnübergange mehr erlaubt sind?)
Habe ich mir eine experimentelle Oberleitung ausgesucht?

Was mir auch noch aufgefallen ist, die Ausführung der Abspanner. Nach DB Bauart werden Tragseil und Fahrleitung getrennt abgespannt. Hier bei mir erfolgt die Zusammenführung mittels Hebel vor dem Mast und die Abspannung über 2 parallele Gewichte ala DR. Ist doch aber nach 1990 gebaut wurden.

@Bksig Bei der Frage zur Versorgungsleitung meinte ich, das auf dem Mast manchmal 2 Isolatoren angebracht sind. Könnte eine Trennstelle sein?

Wenn ich dank Eurer Hilfe dann herausbekommen habe, um welche Bauart es sich handelt, gibt es auch zeichnerische Angaben zu Längen der einzelnen Hänger etc. In der Miba fehlen leider immer wieder Angaben. Speziell, wenn es sich um die Re 2 der DR handeln sollte.

Das nächste sind die Ausleger. Da sich der Abstand der Masten zur Achse gegenüber den alten Ausführungen auf 3,65m vergrößert hat, ändert sich auch die Geometrie des Ganzen. Es sieht auch immer so aus, als wenn der obere Gurt nicht mehr waagerecht ist, sondern leicht nach oben geneigt. Genauso der Ausleger, an dem der Fahrdraht hängt.

Entschuldigt bitte die vielleicht falschen Fachbegriffe. Habe das Heft nicht neben mir liegen. Und meine Zeit als Gleisbauer beschränkte sich auf nicht elektrifizierte Nebenbahn und sogar Kiesbettung.
Und wie gesagt, es gibt noch Fotos.

Gruß Klötze
 
So, damit die Hilfe nicht an meiner fehlenden Beteiligung scheitert, bin ich schnell nach Hause und hab' die Fotos geholt.

Als erstes die Bilder vom direkten Objekt der Begierde.

Der Haltepunkt befindet sich an einem völlig geraden Streckenabschnitt - R=oo
http://maps.google.de/maps?f=q&sour...6477,11.263872&spn=0.003688,0.011362&t=h&z=17

Der Abstand von Mast (auf dem Bahnsteig) zu Mast (am BÜ) beträgt trotzdem nur ca. 70m.
 

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Zuletzt bearbeitet:
... und noch einige Detailbilder 10 km weiter. Ich hoffe, es ist noch die selbe Bauart. ;)

Bild 1: dreifeldrige Abspannung
Bild 2: kurzer Ausleger mit 4 Hängeseilen im Y-Seil
Bild 3: langer Ausleger mit 2 Hängeseilen und 2 Isolatoren auf dem Mast
Bild 4: Doppelausleger lang
Bild 5: Abspannvorrichtung
 

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... und noch einige Detailbilder
Bild 2: kurzer Ausleger mit 4 Hängeseilen im Y-Seil
Bild 3: langer Ausleger mit 2 Hängeseilen und 2 Isolatoren auf dem Mast

Zwischen diesen Bildern und den >>Ausführungen<< tut sich bezüglich der Hängeranzahl am Y-Beiseil ein gravierender Widerspruch auf! :wiejetzt:
 
Bei der Frage zur Versorgungsleitung meinte ich, das auf dem Mast manchmal 2 Isolatoren angebracht sind. Könnte eine Trennstelle sein?

Bild 3: langer Ausleger mit 2 Hängeseilen und 2 Isolatoren auf dem Mast

Bei Hochspannungs-Freileitungen ist es so, dass bei Überquerung der Leitung von Straßen und Wegen doppelte Sicherheit vorhanden sein muss. Ab einer gewissen Spannung, muss die doppelte Sicherheit grundsätzlich vorhanden sein - Was bei Bahnstrom aber nicht zutreffen dürfte (ich glaub, erst ab 220kV). Doppelte Sicherheit = zwei Isolatoren.
Wahrscheinlich ist dort, wo zwei Isolatoren auf dem Mast sind, irgendwo nen Weg oder ne Straße in der Nähe.

Soweit mein Wissensstand, hab aber leider grad keine Norm etc. zur Hand.
 
@LiwiTT

Da haste vollkommen recht mit den Y-Beiseilen.
In der Literatur stehts aber anders, ärlisch.:fasziniert:

René

P.S. Die 70m Mastabstand hängen bestimmt mit dem BÜ zusammen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Noch mal geblättert. 14m und 18m Beiseile finde ich erst ab Re 200. Handelt es sich hier also um eine Re 200 Bauart?

In welcher Literatur stand denn das mit den 4 Hängern im 18 m Beiseil am langen Ausleger?

Die Ezs 2 521 für die Re 200 der DB zeigt die Ausführung genau andersherum. Zum Glück haben die Monteure nicht die Miba gelesen.

@ LiwiTT
Danke fürs genaue Hinsehen.

Mathias
 

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Da Oberleitungen (im Modell) ein "bissl" mein Thema sind, wird man dabei etwas "hell-sichtig". Das hat mich aber nicht davon abgehalten, an bestimmten Stellen meiner Moba diese nicht in allen Einzelheiten des Vorbilds nachzubilden. Das nachträgliche Einbauen von Y-Beiseilen ist nicht nur eine Fummelei angesichts der Ausmaße einer funktonierenden Fahrleitungsanlage. Es ist auch schwer annähernd modellmaßig bezüglich der Dimensionen umzusetzen.
 
Bei Hochspannungs-Freileitungen ist es so, dass bei Überquerung der Leitung von Straßen und Wegen doppelte Sicherheit vorhanden sein muss.

So ist das. Was ist die Hauptaufgabe eines Isolators?

Eben nicht isolieren, sondern Halten. :) Die Luft isoliert viel besser, hat dafür unzureichende mechanische Eigenschaften.
Ja und da der Isolator ein Bauteil ist, was bei entsprechender Krafteinwirkung in der falschen Richtung auch gern mal nachgibt, muss zumindest an den Stellen, wo das zu weite Herabhängen von Freileitungsseilen für Nichtswissende gefährlich werden kann, der Verlust eines Isolators noch ungefährlich wirken.
Mehr oder weniger auch aus diesem Grunde sind bei Auslegern über dem Bahnsteig die Isolatoren über der Bahnsteigkante angebracht und nicht wie sonst üblich am eigentlichen Mast.

Gruß ebahner
 
@Bksig516

Ja das müsste da eine Re200 sein.

Literatur siehe Post #455, es ist aber durchaus mögliche, da Miba und MEB beide zur Verlags Gruppe Bahn gehören, das gleiches Infomaterial zu Grunde liegt.:brrrrr:

René
 
Die mit zwei Hängern sind 14m lang und hängen am kurzen Ausleger und die mit vier Hängern sind 18m lang und hängen am langen Ausleger.:fasziniert:

Hier mal die Daten aus einem Fachbuch:
Re 200:
angelenkter Stützpunkt (Fahrdraht wird zum Stützpunkt hin gezogen): 18,0 m Y-Beiseil, 4 Beiseilhänger
umgelenkter Stützpunkt (Fahrdraht wird vom Stützpunkt weg gezogen): 14,0 m Y-Beisiel, 2 Beiseilhänger

Bei anderen Bauarten sollten die Beiseile gleich lang und die Anzahl der Beiseilhänger unabhängig vom an- oder umgelenkten Stützpunkt.

Es gibt Beiseillängen von 6, 12, 14, 18 und 22 m, welche mit 1 bis 4 Beiseilhängern versehen sein können.

Nachzulesen bei: "Fahrleitungen elektrische Bahnen - Planung Berechnung Ausführung"; Kießling, Puschmann, Schmieder, Schmidt, Teubner Verlag Stuttgart, Leipzig, 2. Auflage, 1998


Gruß ebahner
 
@ebahner

Die 6m und 22m langen Beiseile werden aber aktuell nicht mehr montiert, oder?

René

P.S. Ich habe nochmal den MEB durchgeblättert, ist auch auf allen Fotos entgegen dem geschriebenen.:Protest:
 
Es gibt ja nun nicht extra Zeichnungen für alle Sonderbauformen. Deshalb heißt es ja auch Regelzeichnungen.

Einfach das Teil 6 (Auslegerrohr 42 x 4) mit der Regellänge von 2950 mm durch ein entsprechend längeres ersetzen und dabei auch die Verlängerung des Teil 30 (oder Teil 9, je nach Bauart) beachten.
So kommst Du auf die benötigten 3600 mm.

Mathias
 
Sorry, habe "leider" die Angewohnheit, dass ich, wenn ich etwas bauen möchte, immer alles genau wissen möchte.
Und prinzipiell ist das auch so umsetzbar. Mir ist aber eben aufgefallen, dass Teil 6 scheinbar leicht nach oben geneigt ist und Teil 14 Stützpunkt L nach unten abfällt und beim Stützpunkt K leicht nach oben geneigt ist. Hier ganz gut zu sehen:
http://www.tt-board.de/forum/attachment.php?attachmentid=110066&d=1266923904
Auf der Zeichnung steht generell für Teil 14 50mm nach unten.

Gruß Klötze
 
Fahrleitungsanlagen Epochen I/II

Hallo,

gibt es hier auch Leute, welche eine Anlage mit Fahrleitung in den Epoche I/II bauen?

Ich bin zwar "nur" N-Bahner, baue mir aber meine Fahrleitungsanlagen vollständig selbst, da es auf dem Markt diese nicht zu kaufen gibt. Gleiches gilt wohl auch für die Nenngröße TT.

Ich habe mir dazu Literatur beschafft und werde mal prüfen, ob zu den betreffenden Artikeln Autoren benannt sind. Sollte das nicht der Fall sein, kann ich kurzfristig Auszüge aus den Büchern von 1929 und 1924 hier einstellen, da laut Urheberrechtsgesetz § 66 dies bei anonymen Beiträgen aus Büchern die älter als 70 Jahre sind, möglich ist.

Das von mir angewandte Verfahren lässt sich weitgehendst ohne Kompromisse in den Epochen I und II anwenden.

Ich habe die Fahrleitung aus 0,22mm-Bronzedraht angefertigt und die handelsüblichen Pantos 1 mm unter der Fahrleitung fixiert, so dass sie die Fahrleitung nicht berühren. Da in den Epochen I und II mit beiden Pantos an der Fahrleitung gefahren wurde, habe ich also das Problem der Absenkung der Pantos nicht.

Da mir die auf den Modellen befindlichen Pantos in N von der Filligranität (Unterschere, überdimensionierte Funktionsteile) nicht gefallen, bin ich zum Selbstbau der Pantos übergegangen. (Es gibt Superpantos in N von Hammerschmidt, nur sind die extrem empfindlich, und daher für den rauhen Alltagsbetrieb nur bedingt geeignet)

Neben der Fahrleitung baue ich auch die Maste selbst.

Weiterhin besteht für Interssenten die Möglichkeit, dass ich Trenner anfertigen lassen kann. Wenn mein Lieferant die in N bauen kann, bekommt er sie auch in TT hin. Diese sind aus Stahldraht hergestellt, wobei die einzelnen Teile miteinander verschweißte sind, so das man sie nachträglich bequem in die vorhandene Oberleitung einlöten kann.

Wenn ihr mich hier nicht "rausschmeist" werde ich heute abend die ersten Bilder meiner Fahrleitungsanlgen einstellen.

Gruß
Roland:auslach:
 
Wenn ihr mich hier nicht "rausschmeist" werde ich heute abend die ersten Bilder meiner Fahrleitungsanlgen einstellen.

Rausschmiss nur bei gaaaanz schlechtem Benehmen :wiejetzt:
Andere Spurweitenvorlieben gehören definitiv nicht dazu.
Also her mit den Bildern! :essen:

Gruß vom Rhein
Lokwolf
 
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