Hier noch gewünschte Bilder der 50er mit zurückgeschnittener Schürze. Für die poln. Variante soll es auch eine geänderte Rauchkammertür geben.
Die Drehgestelle der V300 werden nun in Kunststoff gebaut, entgegen erster Versuche mit Zinkdruckguss, bei dem man nicht den gewünschten Detailgrad erreichen konnte seitens des Zulieferers.
Bzgl. der Platine hat man dafür gesorgt, dass diverse Lichtvarianten (bsp. Schlusslicht innen oder außen, Fernlicht oben oder unten etc.) möglich sein werden, was die vorbildgerechte Abbildung steigert.
Bei der 78er wird es keine Vorbereitung für Digitalkupplungen geben. Auch dafür gab es Tests, jedoch bekommt man platztechnisch keine betriebssichere Kabeldurchführung hin. Die Schallkapsel für den Lautsprecher ist ein Klarglasteil, welches einen freien Durchblick im Führerstand bieten soll. In der CAD-Grafik sah das recht voluminös aus und ich bin da eher skeptisch.
Das Fahrwerk des Klappdeckelwagens ist eine Neuentwicklung und die Basis für weitere Bauarten. Oppeln müsste passen. Vielleicht können die Vorbilexperten da Näheres zu sagen.
Die Gesprächsrunden verliefen diesmal etwas anders. Dass Herr Groh nicht die überhebliche, süffisante und manchmal unangenehme Art seines Vorgängers an den Tag legte, tat dem Ganzen gut, zumal er auch deutlich offener und auskunftsfreudiger auftrat. Der bekannte "Moderator" hatte nur diesmal zu viel Redeanteil für meinen Geschmack und brachte mehr seine Meinung ein, als eine Diskussion zu lenken.
Wichtigste Infos waren:
- Wirtschaftlich muss Tillig sich arg strecken, Effizienzen steigern, Preisspirale geht weiter, jedoch besteht Personalmangel vor allem in der Endmontage und Kundenservice/ -reparatur, sowie ein Investitionsstau im Bereich der Spritzgussmaschinen
- Druckerei scheint mehr als gut ausgelastet zu sein, es wird u.a. auch UV-Druck für Wettbewerber und Fremdanbieter gemacht
- Umsätze sind wieder auf Vor-Corona-Niveau gesunken, Kosten aber massiv gestiegen (merkt jeder),
- weitere Schaffung von Produktionskapazitäten in D oder CZ ist nicht möglich, man hängt somit für einen gewissen Anteil der Produktion quasi am Tropf der politisch-wirtschaftlichen Entwicklung in und um China, Produktion in Ungarn ist eingestampft wegen mangelnder Qualität
- Qualitätssicherung wurde angepasst und steht jetzt mehr im Fokus, was in der Runde heiß diskutiert wurde (Einsatz von KI und Technik vs. Kosten und menschlicher Faktor), man bittet proaktiv um schriftliche Meldung von Qualitätsmängeln und Abweichungen (🤫)
- Zinkpest bekommen sie nicht in den Griff, da es rein materialbedingte Gründe sind und selbst die Zulieferer keine geeigneten, chemischen Prüfverfahren einsetzen können (exorbitante Kosten). Aussage war, dass eine entsprechende WE-Kontrolle bei Tillig nicht zerstörungsfrei aller Teile erfolgen könne und selbst diese Kontrolle (Test mit chem. Verfahren) keine wirkliche Garantie geben würde. Man geht Tilligseitig von 6 Jahren Lebenszeit aus, bis im Durchschnitt die Zinkpest einsetzen kann, zeigt sich aber angeblich kulant im Kundenservice bei dem Thema. (🤔)
- das Gleissystem ist ein gleichbleibender, fixer Anteil am Umsatz pro Jahr, wo man abwarten will, was der Wettbewerb macht und nur marginale Überarbeitungen machen will in den nächsten 5 Jahren, 2025 soll jedoch ein kleines Highlight kommen (vermutlich feste Fahrbahn), DKW wird nicht überarbeitet, obwohl die fehlende Betriebssicherheit bekannt ist (!)
- 84/95/99 Fahrwerksüberarbeitung war abgebrochen und inzwischen neu gestartet worden (Knickfahrwerk vs. starrer Rahmen mit verschiebbaren Achsen und 1 Achse ohne Spurkränze), wobei man keine passende Lösung bisher hat und auch mit externen Konstrukteuren zusammenarbeitet, wobei wie schon erwähnt nur das Gehäuse unverändert bleibt und man auf ein Fahrwerk in Zinkdruckguss setzt, um vor allem das Wanken der Schmalspurlok zu eliminieren, dank des tieferen Schwerpunktes. Vielleicht schafft man ein Ergebnis, um eine Aufnahme in die Neuheiten 2025 zu realisieren. Umbausätze wird es nicht geben. Eine weitere Rückläufer-Konstruktion kann man sich wirtschaftlich nicht mehr leisten, da die Kosten für Rückrufe und Reparaturen bzw. deren Versuche in eine nicht mehr vertretbare Höhe geschnellt sind (wobei sich die Aussage nicht allein auf die 3 Lokmodellreihen bezogen war)
- es läuft ein Projekt, über welches man Lücken im Sortiment bei Schlaf-, Speise-, und Packwagen schließen will, wobei erste Ergebnisse in 2 Jahren frühestens zu erwarten sind, vermutlich mit einem großen Anteil an 3D-Druck
- Produktionsmenge der 78er sind 500 Stück pro Monat, mehr schafft der Partner in China nicht, Produktionsfreigaber erfolgt erst nach Test der Nullserie im August/September
- 86er wird nicht überarbeitet, sondern wenn dann komplett neu konstruiert (den Reaktionen der beiwohnenden Tillig-MA zufolge, scheint da schon was zu laufen)
- im Bereich der Überarbeitung der 50er scheint auch eine andere Kesselvariante in der Mache, um dann bspw. auch die Schwarzenberger 50 3616 abbilden zu können