Hallo
Sofern ich mir den Einwand erlauben darf:...
Natürlich!
Ich lese alles und mach mir darüber auch Gedanken.
Nur habe ich ein Problem: ich habe nur wenig Platz, und dieses Wenige ist auch noch etwas kompliziert. Um wahrscheinlich überhaupt einmal bauen zu können, muss ich auch Abstriche machen. Und die mache ich eher bei Dingen, die mir nicht ganz so wichtig erscheinen. Und eher weniger dort, wo es zu wirklichen Komplikationen kommen kann oder wird.
Der erste Entwurf war ca. 130cm tief (unmögliche Grifftiefe) und baute die Heizung zu (Wärmestau). Beide Dinge gehörten abgestellt, da sie wirkliche Probleme darstellten.
Dann gibt es noch die Sachen, die wünschenswert wären. Da habt ihr mir ja einiges schon "verklickert". Dazu kommen natürlich noch meine Wünsche.
Jetzt muss ich aussieben, was davon
mir wichtig erscheint und auf was ich nicht verzichten möchte, dann was mir einleuchtet, dass es so sein sollte, und dann noch die Sachen, auf die ich wohl aus Platzgründen verzichten muss.
Am Ende natürlich noch die Dinge, mit denen ich mich nicht wirklich anfreunden kann.
Dann mach ich Dir mal einen Vorschlag:
Wenn Du durch die o.g. Lektüre durch bist, überlegst Du noch einmal, ob Du Dich mit den Prinzipien des Autors anfreunden kannst, und dann diskutieren wir hier weiter.
Wenn dem nämlich so ist, gibts hier bald einen neuen Planansatz.
Da ich mit dem Heft fast durch bin, kann ich schon einiges dazu sagen.
Als erstes: ich werde meine Anlage vorrangig allein "betreiben", also nicht wie der Autor mit drei, vier Modellbahnfreunden. Insofern wird es keinen "Betrieb" nach Fahrplan geben. Für mich ist Modellbahn Spaß und Spiel, sie wird sicher nie nach Vorschriften ablaufen. Ich bin kein Betriebsfahrplanfetischist.
Zweitens: Ich lass lieber zwei Züge im Kreis fahren, kaschiert durch einen Tunnel/Schattenbahnhof und schau diesen zu und erfreue mich an der Illusion, dass diese durch eine schöne Landschaft/Infrastruktur fahren, als dass ich ständig zwischen zwei Endbahnhöfen (mit oder ohne Durchgangsbahnhof) hin und herkutsche. Als spielerisches Element reicht mir vorrangig die Nebenbahn, wo es gilt, das Holz (oder vielleicht auch Gestein aus dem Steinbruch? Ich bin da flexibel...) vom Berg ins Tal zu bringen und dort entweder für einen Nahgüterzug zu sammeln oder auf LKW umzuladen.
Bei der Hauptbahn reicht mir ein Personenzug, der im Talbahnhof hält. Ansonsten, wie bereits gesagt, erfreue ich mich am Anblick längerer Güterzüge (oder auch Schnellzüge), die einfach den Bahnhof durchfahren, parallel zu den Kleinzügen auf der Nebenstrecke.
Insofern bin ich wohl nicht der klassische Modellbahner. Aber ich bin auch nur sehr bedingt erblich bahntechnisch vorbelastet, außer dass mein Großvater eine halbfertige Modellbahnplatte mit einer einfachen eingleisigen Strecke mit einer in sich verschränkten Acht im Oval besaß (und ich bei den jährlichen Besuchen damit anderthalb Tage spielen durfte), ich in meiner Kindheit mit lose auf dem Teppich verlegten Gleisen über Weihnachten spielen durfte, und ich zwei Jahre jedes Wochenende in überfüllten Zügen zur Berufsausbildung von Leipzig nach Berlin fahren musste, habe ich mit dem großen Vorbild nicht viel am Hut.
Trotzdem besuche ich immer mal wieder gern Modellbahnausstellungen und erfreue mich dort an den fahrenden Zügen und an den kleinen Szenerien, die die Modellbauer mit viel Liebe und Kreativität (und vor allem Geschick!) geschaffen haben.
Und auch gerade letzteres reizt mich ein wenig, ich habe dazu auch ein paar Ideen (nicht umsonst möchte ich meine Anlage in die Zeit 1990/1991 platzieren), weil ich die Wendezeit selbst erlebt habe, mit all ihren Irrungen, Wirrungen und Kuriositäten einer zerrissenen Gesellschaft. Nur mal so als Beispiel: Da ist der Nachbar, Herr Schmidt, der sich grad von seinem umgetauschten Geld voller Stolz ein gebrauchtes Westauto gekauft hat, und er möchte es seinen neidischen Nachbarn präsentieren, die gerade ihre Trabis vorm Haus waschen... oder ein paar jugendliche Glatzen, die vorm Kiosk stehen und ungehemmt friedliche Passanten anpöbeln. Oder der Landvermesser (sowas vermisse ich schon lange auf Modellbahnanlagen, auch, weil ich selbst einer bin), der gerade eine neue Straße absteckt, umringt von neugierigen Passanten...
Alles so Sachen, die mir heute schon im Kopf herumgeistern...