Ich möchte mal an der Stelle zwei Bilder aus dem Septemberthread technisch betrachtet aufgreifen und hoffe das mir die Fotographen, Stolli und Willy, nicht böse sind das ich ihre Bilder nehme. Warum? Ihr beiden solltet den letzten Satz lesen!
Wenn ich mir das Foto von
Willy betrachte weiß ich nicht so recht was gezeigt werden soll. Die Pflanze ist zwar im Vordergrund, die Schärfe liegt aber in den Fenstern des Gebäudes. Der ICE kann es also eigentlich auch nicht sein der gezeigt werden soll oder doch?
Fazit beim nächsten Bild:
Das was gezeigt werden soll auch in den Fokus nehmen. Die Redewendung "in den Fokus nehmen" zeigt hier sehr deutlich ihren Ursprung.
Zusätzlich werden aus dieser Position zwei Kanten durch den rostigen Fahrleitungsmasten verdeckt und das Frontfenster des ICE schneidet ein weiteres Guckloch im Gebäude ab. Man hätte jetzt also theoretisch ein kleines Stück nach links gehen können um den Hintergrund zu richten. Das steht aber im Widerspruch zum "Grünzeug" im Vordergrund und dem Fenster rechts neben dem Mast im ersten Geschoß des Hauses. Wieder sind wir beim Problem was gezeigt werden soll(te).
Nun zu
Stollis Bild.
Froschauge!
Der Signalmast wird durch die geringe Brennweite und den Aufnahmewinkel zu einem Bogen verzerrt. Ansich nicht so tragisch aber: Zusätzlich sind oben links im Bereich des Flügels
verschiedene Abbildungsfehler zu sehen die zum einen der Optik des Fotoapparates und zum anderen der Brennweite geschuldet sind. Diese Fehler - das unscharfe Ausfransen der Kanten - lassen sich in diesen Bereichen nicht vermeiden aber reduzieren wenn man weiß wo sie sind. Deshalb üben und beim Nachbearbeiten genau hinkucken ob man beim Auslösen dran gedacht hat oder nicht.
Die in den Himmel stürzenden Linien hatte Barnie glaub ich schon erwähnt.
Das Bild ist für seinen Speicherplatzbedarf mit zu großen Abmessungen ausgeführt worden. Entsprechende Artefakte lassen sich sehr gut auf der rechten Seite neben der Lok in den Oberleitungen erkennen. Diese sind "verkrizzelt". Durch den Kompressionsgrad steigt auch der Anteil am Bildrauschen was man besonders gut am Blau des Himmels erkennen kann. Überall kleine Sprenkler im blau und keine gleichmäßig farbverlaufende Fläche.
Mit 800 bis 1200 mal x Pixeln kann man dem Problem entgegentreten da geringere Abmessungen bei gleicher Speichergröße mehr Informationen zulassen die das Bild erhalten, sprich die technische Qualität verbessern.
Die Kanten sind ebenfalls verwaschen was man gut an den Zierstreifen der Lok sehen kann.
Ob das an der Nachbearbeitung oder am Fotoapparat liegt lässt sich aber ohne das Original nicht sagen.
Die Grafikkarte beim Nachbearbeiten auch
immer mit der höchsten Farbauflösung laufen lassen. Es gibt Farbverläufe die mit 16 Bit zu deutlich Stufen werden, in 24 oder gar 32 Bit aber nicht mehr sichtbar sind.
Weil ich jetzt zwei Leute frustriert hab muss ich beim nächsten Stammtisch wohl ein Bier zur Wiedergutmachung ausgeben...