@ Kroli
Bei der DR galt die DV 458 (
Bild 1) für die Beförderung von LÜ-Sendungen.
Von einer Stellung im Zugverband hinter zwei Schutzwagen ist dort nichts zu finden. Die übliche Forderung: Einmündende Gleise sind 20 m hinter dem So 12 (Grenzzeichen) frei zu halten, wurde dahingehend erfüllt, dass die LÜ in der Regel als erstes hinter dem Triebfahrzeug eingestellt wurde. Die Länge des Tfz (+ Sichtabstand zum Signal) wurde mit 20 m angenommen. Daher war diese Forderung mit Einstellung der Sendung an der Zugspitze erfüllt.
Heute: So wie Willy es für die Neuzeit beschreibt.
Interessant ist in dem Zusammenhang das sich mit der Neuherausgabe der DV 458 im Jahr 1968 die Begegnungsverbote der einzelnen LÜ-Kategorien auf zweigleisigen Strecken der DR änderten.
Nach 1968 durften sich Sendungen nach LÜ A mit Sendungen nach Lü A, B und C begegnen. Sendungen nach Kategorie LÜ B durften sich mit Sendungen nach LÜ A und B begegnen. Bis dahin durften sich solche Sendungen auf zweigleisigen Strecken nicht begegnen!
Bild 2 Heute: Transport zweier fünfteiliger NSB-Triebwagen als LÜ Berta in Deutschland, bedingt durch die größere norwegischen Fahrzeugumgrenzungslinie, vom Herstellwerwerk zur Fähre. Hier die Variante mit betriebsfähiger Bremse der
Triebwagen. Ohne Schutzwagen vorn oder hinten. Man beachte die originelle Anbringung der Schlusssignale.
Bild 3 Typisches Beispiel für eine Änderung der LÜ-Kategorien. Strecke Bln-Karow - Bernau (b. Bln). Durch eine historisch bedingte Veränderung des Gleisabstandes von 4,50 m auf 4,00 m Gleismittenabstand ändern sich hier die LÜ-Kategorien um eine Stufe. Aus einer LÜ Berta wird eine LÜ Cäsar. Aus einer LÜ Cäsar wird eine LÜ Dora mit zwingender Sperrung des Nachbargleises. Früher wurde bei einer Fahrt mit einer LÜ Dora nur das Gleis zwischen Bernau und Zepernick (ca. 5 km) gesperrt. Mti der Auflassung der Bahnhöfe Zepernick und Bln-Buch wird die Sperrung des Nachbargleises zwischen Karow und Bernau auf gut 14 km erforderlich.
Mathias