JUK
*Ehrenmitglied*
Sondermodell – die Zweite
Nachdem unser Sondermodell zum 10jährigen Bestehens des TT-Boardes und der Digitalzentrale innerhalb von 72 Stunden restlos vergriffen war und sich unserer Ansicht nach nur wenige in die üblichen Verkaufsportale geschafft haben, wollten wir auch zum 15. Geburtstag etwas Besonderes auf die Beine stellen.
Während unseres Moderatorentreffens im Frühsommer 2013 wurde dieses Thema reichlich diskutiert und ein kleines Pflichtenheft erstellt. Einig waren wir uns, dass das Modell in der gleichen Stückzahl erscheinen sollte, wie sein Vorgänger. Das zu verwendende Ladegut sollte, so der Plan, einfacher in der Umsetzung sein als der Kranausleger (was natürlich am Ende des Tages nicht jeder so unterschrieben hat). Des weiteren wurde als unstrittig angesehen, dass das Modell weder das Board- / das Digitalzentrale – Logo erhalten sollte, sondern nur eine Banderole und ein Zertifikat. Außerdem sollte das Modell in der Epoche IV angesiedelt sein.
Nachdem einige Vorschläge diskutiert wurden, einigten wir uns auf einen Rungenwagen Kkklms ohne Rungen mit Führerhaus eines EDK – also passend zum Modell mit Kranausleger.
Die Digitalzentrale, unser stets verlässlicher Partner auf den TT-Messen, war wieder mit im Boot und lieferte sowohl das Transportgestell für das Führerhaus, als auch eine Zubehörkiste für das Führerhaus (die die benötigten Steuereinheiten / Elektrik und weitere Ausstattungsteile beinhalten könnte).
Der Anfang war wieder einmal gemacht, aber was nun ?
Da die finale Findung und Einigung fast ein ganzes Jahr in Anspruch nahm (ja, man kann das sicher auch schneller, aber alle dachten, das hat ja noch Zeit und wir können ja auch auf die Erfahrungen vom ersten Mal zurückgreifen), fing uns nun doch die Zeit an davonzulaufen. Die Hersteller haben auch ihre Produktionspläne und 300 Wagen kann man nun nicht mal so schnell dazwischenschieben.
Beim Wagen hatten wir uns letztendlich für ein Modell von Ralf Hadler entschieden. Über das Ladegut gab es keine Diskussionen mehr und der Lackierer stand auch schon bereit.
Eigentlich sollten keine Probleme mehr auftreten, alle konnten an die Arbeit gehen.
Zeichner für die Platine machten sich ans Werk und schon da traten die ersten Probleme zutage. Wie sollte das Ätzteil letztendlich aussehen, was dann in Eigenarbeit zusammengelötet werden sollte? Was machen wir mit Rückwand und Boden – mit vorsehen oder nicht? Etliche Varianten wurden erstellt und wieder verworfen, bis ein vorläufiges Ergebnis vorlag. Die Bilder zeigen den Entstehungsprozess. Dann lagen die ersten Probeätzungen vor und Dikusch konnte sich austoben. Zu diesem Zeitpunkt sind wir noch davon ausgegangen, dass die Bodenplatte separat lackiert und anschließend über eine Nut eingeschoben werden sollte (hätten wir uns da mal daran gehalten). Nachdem noch einige kleine Änderungen eingearbeitet wurden, konnte die Testphase Ende 2014 als abgeschlossen betrachtet werden, sodass Anfang Dezember 2014 der Auftrag an die Ätzerei ausgelöst wurde. Alles war eingetütet – wir hatten die Zeit auf unserer Seite.
Auf Grund verschiedenster anderer Ereignisse ruhten die Arbeiten an unserem Sondermodell dann ein knappes halbes Jahr, um dann mit einem Probe -Löt – Workshop im Juli wieder Fahrt aufzunehmen. Die beteiligten Löter erhielten ihren Anteil an der Friemelei und zum Herbststammtisch 2015 in Dresden sollten alle Führerhäuser wieder bei Dikusch auf dem Tisch liegen – sollten. Zwischendurch, und das soll nicht unerwähnt bleiben, haben wir uns entschieden, die Bodenplatten doch gleich mit einzulöten – eine fast fatale Entscheidung, wie sich später noch herausstellen sollte. Zum Stammtisch im November lagen dann 188 Führerhäuser auf dem Stubentisch bei Dikusch.
Eine Episode am Rande – während des Lötens schien Dikusch ein Dach abhanden gekommen zu sein – alle Suchaktionen im heimischen Teppich verliefen erfolglos – ein Dach musste nachgebaut werden. Bei der Übergabe der fertigen Häuschen von Hirschi an Dikusch meinte er, hier ist noch ein Dach über – genau das Dach, weswegen Dikusch seine halbe Wohnung auf den Kopf gestellt hatte.
Nun 188 Führerhäuser sind eine Menge, aber wir brauchten 300. Es sollten noch das Weihnachts- und das Neujahrsfest und Fasching an uns vorübergehen, bis zum Chemnitzer Stammtisch am 01.04.2016 alle Führerhäuser an mich übergeben werden konnten.
Nun fing die Zeit wieder an zu rennen, die Wagen waren auch noch nicht da und Leuna ist Anfang September. Also nichts wie die Modelle verpackt und zu Jens Klose, der uns ja schon beim Kranausleger geholfen hatte. Und da kam´s dann richtig dicke. Er ist ja schon einiges von uns gewohnt gewesen, aber wie er die Farbe in das Führerhaus bekommen sollte – da musste er erst mal darüber schlafen. Ob wir bei unserer Arbeit jemals an den Lackierer gedacht hätten? In diesem Moment erinnerte ich mich an Dikuschs eindringliche Warnungen bezüglich des Einlötens der Bodenbleche.
Nach mehr als vier Wochen versuchte ich das erste Mal diesbezüglich bei ihm nachzufragen - mit Erfolg, der Lack war drauf.
Es war nun fast Ende Mai als ein Telefonat mit Ralf Hadler den nächsten Meilenstein setzte. Die Wagen waren fertig. Versenden wollte er sie nicht, also setzte er sich kurzerhand in sein Auto und brachte die 300 Wagen nach Chemnitz. Das er dabei gleich noch dem Stammtisch einen Besuch abstattete, war ein schöner Nebeneffekt.
Die nächste Aufgabe bestand in der Beschaffung der Zertifikate und Banderolen. Dabei half uns, wie schon öfters geschehen, Claudius.
Gleichzeitig erhielt Yves nochmals einen Anstupser hinsichtlich der Transportsicherung für das Führerhaus und der „Zurüstkiste“. Sein lapidarer Kommentar - „Ja, habsch bis Ende Juni fertsch“.
Da ich diese wahnwitzige Idee hatte, liefen bei mir letztendlich alle Fäden zusammen.
Nun wird es konkret
Ende Mai, zum Chemnitzer Stammtisch, wurden also die Wagen von Ralf Hadler persönlich angeliefert. Die Führerhäuser, Zertifikate und Banderolen (natürlich gleich verpackerfreundlich vorgefalzt), sowie die Bauanleitung für den kleinen „Bastelspaß" trudelten im Laufe des Monats Juni ein und, wer hätte anderes vermuten wollen, auch die Zurüstteile trafen ein.
Alles war da, jetzt konnte die Komplettierung beginnen.
Da ich diesen, meinen Part noch vor dem Urlaub abgeschlossen haben wollte, wurde kurzerhand ein Wochenende zum „Wochenende der Arbeit und Erholung“ erklärt und zusammen mit meiner Frau am 09.07. 125 Stück komlettiert, am 10.07. 175 Stück.
Nun mussten nur noch die Zertifikate geschrieben werden, was wiederum meine Frau erledigte. Und dann? Ja, dann ging es beruhigt in den Sommerurlaub.
FERTSCH !
Dies ist die Entstehungsgeschichte des Modells. Sicherlich habe ich etliches vergessen, aber vielleicht macht es deutlich, welcher Aufwand sowohl logistisch, als auch zeitlich gesehen hinter solch einem Projekt steckt, welche Schwierigkeiten zu überwinden waren und dass es ohne die Mitarbeit von vielen nicht möglich gewesen wäre ein solches Projekt zu stemmen. Vielen Dank nochmals an alle Beteiligten. Ohne euch wäre der moderate Preis von 33,00 EUR nicht zu halten gewesen.
Bedanken möchten ich mich besonders bei
- Yves Lange von der Digitalzentrale, ohne den ein solches Vorhaben nicht realisierbar ist
- Ralf Hadler, der mit uns zusammen den Wagen ausgewählt und produziert hat
- Jens Klose, der unter widrigen Umständen die Kranhäuser lackiert hat
- Grischan und Dikusch – die für den gesammten Prozess der Ätzzeichnung und deren Umsetzung Verantwortung trugen
- Claudius – der wieder für den Entwurf und die Produktion der Zertifikate und der Banderolen verantwortlich war
- Oernel – der die Bauanleitungen gedruckt und genial für die Weiterverarbeitung vorbereitet hat
- nochmals Yves, der die Zurüstteile entworfen und gelasert, sowie die Bauanleitung erstellt hat
- Dikusch, der den Pool an Lötern (Jan, Dampfossi, R.P., Gruenes Herz, Hirschi, Jay und Johannes) zusammengetrommelt und instruiert hat
Und nicht zuletzt meiner Frau für ihre Hilfe und Geduld.
In den nachfolgenden Posts wird die Entstehungsgeschichte noch fotografisch dokumentiert.