Leider ist die Frage "analog oder digital" inzwischen zum Teil zum Glaubenskrieg verkommen. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile, aaaaaber - was eine bestimmte Person als Vor- oder Nachteil sieht, hängt in extrem hohen Maße von den Kenntnissen dieser Person ab. Jemand, der keine Ahnung von Schaltungstechnik - auch in der Ausführung als Relaistechnik - hat, wird auch mit einer analogen Blocksteuerung sehr schnell an den Punkt kommen, wo er sich die Karten legt. Je komplexer die Anforderungen sind, desto mehr geht auch eine analoge Steuerungsvariante ins Geld, einfach und preiswert ist dann nichts mehr, von nachträglichen Änderungen in einer Schaltung, die man im schlimmsten Falle auch noch nach Kochbuch nachgebaut hat, ohne sie zu verstehen, ganz zu schweigen. Es gibt sehr gute analoge Schaltungen, aber ich würde heute nichts mehr bei einem Neueinstieg ins Hobby verwenden, das im Kern 50 Jahre alt ist. Ein weiterer Aspekt ist die Entwicklung in der Zukunft. Wenn man erstmal 20 analoge Loks hat, wird es sehr schwer (für das Portemonnaie ;-) ), nachträglich Dekoder einzubauen. Wenn man von vornherein alle Loks mit Dekoder kauft oder gleich digitalisiert, auch wenn man zunächst analog fahren möchte, fällt diese Hemmschwelle weg. Eine Art "digitale Startpackung" mit einer Multimaus (eine Lokmaus 2 ist Steinzeit und definitiv nicht mehr zu empfehlen) und einem Roco-Verstärker kostet gebraucht weniger als 100€, das ist deutlich weniger, als ein Impulsbreitenfahrregler von Tillig. Damit stellt sich die Frage, wie sinnvoll ein analoger Betrieb selbst auf einer Nebenbahn mit Handsteuerung noch ist. Wenn man Zubehörartikel digital steuern will, bietet sich für den Anfang der LS 150 von Lenz an, den man wie das klassische Tastenpult anschließen kann. Absolut warnen kann ich nur vor der immer wieder geäußerten schwachsinnigen These, man bräuchte bei Digitalbetrieb keine Trennstellen. Die sind auch digital für eine vernünftige Rückmeldung zwingend erforderlich. Hier habe ich sehr viel Lehrgeld bezahlt. Am besten ist eine Variante, bei denen Blöcke an beiden Enden noch einen zusätzlichen isolierten Abschnitt haben. Damit kann man auch im Handbetrieb im verdeckten Abstellbahnhof Züge punktgenau anhalten. Natürlich kann man eine digitale Anlage auch bis zu einem gewissen Grade mit den klassischen Digitalzentralen der diversen Hersteller automatisieren. Angesichts der Preise derartiger Zentralen tut hier aber ein Fehlkauf richtig weh. Auch die kommerziellen Steuerungsprogramme sind alles andere als ein Schnäppchen.Wenn man die Möglichkeiten der Computersteuerung nur mal testen möchte, ist ein Rapberry Pi mit rocrail die beste Variante. Der kostet mit Netzteil, Tastatur und Maus weniger als 100€ (+Monitor), rocrail ist komplex, aber leistungsfähig und kostenlos.