Mal zum Thema "Bilder" usw.
Mich haben einige Anfragen zu meiner letzten Bitte um Mithilfe bei künftigen Projekten erreichet, so dass ich hier an dieser Stelle noch einmal einiges etwas näher erklären möchte :
Dazu möchte kurz vorab erst einmal mit der weit verbreiteten Vorstellung „der Hersteller macht das schon alles“ aufräumen. Das ist eben leider nicht so, da müssen schon im Vorfeld brauchbare Ergebnisse kommen. Jeder Handgriff der daran nachgearbeitet werden muss bez. alles was nicht vorhanden ist, das kostet Geld, sehr viel Geld und erhöht den Preis.
Aus Sicht der Hersteller verständlich, Arbeit ist der Kostenfaktor Nummer 1. Die Auffassung, es ist ja alles „vorhanden“, ist ebenso falsch. Vorhanden sind grundsätzliche Dinge, die für jedes Modell exakt angepasst werden müssen. Sobald da noch neue Lackierschablonen (wir sprechen jetzt nicht von Drucktampons !) gefertigt werden müssen, kommen diese Kosten zusätzlich noch mit hinzu. Ebenso hat leider kein Hersteller die exakten Daten zu allen Fahrzeugen (Revisionen, Beheimatung usw.) in der Schublade liegen. Das muss alles in reiner Handarbeit ermittelt werden, zum Teil für Daten die 50 Jahre alt sind.
Zu den Fotos : Wir sprechen hier nicht von „Knipsbildern“, sondern von „Fotos“. Ein unscharfes, pixeliges, verwaschenes Foto ist völlig unbrauchbar. Selbiges gilt für Aufnahmen die schräg, angeschnitten, gekippt, verzerrt usw. sind – damit kann man nichts anfangen. Die Bilder müssen scharf sein, Konturen zeigen, es müssen sich Maße / Größen etc. ablesen / abnehmen lassen. Optimal ist hier z.B. ein Maßband neben dem Objekt.
Zu den sonstigen Daten : Farben wurden in der DDR nach TGL, in der BRD u.a. nach RAL definiert. Da kann man nicht experimentieren, da nützt es auch nichts wenn man sich am heimischen PC bei Google oder ähnlich eine Farbkarte herunterlädt und ausdruckt. Das ist Unsinn, da passt nichts. Ich sage nur Druckfarben / Art des Druckers (Laser oder Tinte) bez. die Kalibrierung vom Monitor. Hier müssen echte Farbkarten her, aus denen man diese Farben entnehmen kann. TGL muss dann auf RAL umgerechnet werden. Dieses Ergebnis muss dann mit den Farben der Hersteller abgeglichen werden. Warum ? Es stehen grundsätzlich nicht alle Farben zur Verfügung, es lassen sich auch nicht alle Farben miteinander verarbeiten / mischen. Eine Farbe zuzukaufen ist grundsätzlich möglich, aber das Risiko geht keiner ein wenn nicht feststeht, dass diese im Ergebnis auch langfristig haltbar / lichtecht sind.
Ich möchte da niemandem zu nahe treten, aber ich möchte auch nicht um den heißen Brei herumreden sonder klare Worte sprechen / schreiben. Es ist immer wieder schön, wenn man Hilfe bekommt. Grundsätzlich ist man bei einigen Projekten für jeden Strohhalm dankbar, an den man sich klammern kann. Der Knackpunkt ist aber folgender : Der „eine“ hat mit Orwo – Filmen in Farbe fotografiert, da gehen die Ergebnisse so weit auseinander wie die Seiten einer Schere. Der „andere“ hatte eine Mittelformat – Kamera und TOP Filme. Man kann nun nicht von jedem verlangen das er nur noch TOP Aufnahmen liefert, aber man sollte sich einfach an den Realitäten orientieren. Es ist nur das brauchbar, was beim Hersteller Verwendung finden kann. Der EK druckt seine Publikationen auch nicht wie Gutenberg auf einer handbedienten Presse und verwendet auch keine Polaroid – Fotos bez. Pocket – Negative.
In diesem Zusammenhang auch noch einige Worte zur späteren Modellumsetzung. Bei einigen Modellen gibt es leider trotz intensiver Suche keine vollständigen Datensätze. Das Foto "von vorne schräg rechts" zeigt leider auch alles vorne rechts, sonst nichts. Außer bei stehenden Fahrzeugen hat wohl kaum einer ein sich bewegendes Fahrzeug von allen Seiten fotografiert. Das was heute aktuell ist, kann schon nach kurzer Zeit völlig anders aussehen. Also ist alles immer nur eine Momentaufnahme von einem Zeitpunkt. In dessen Konsequenz müssen einfach viele Dinge nachgestaltet werden. Das betrifft aber nicht nur Wie-Mo sondern auch alle anderen Hersteller + Anbieter bei sehr vielen Modellen.
Von den Modellbahnern (das gilt für alle Spuren !) die alles 1:1 haben möchten, kann leider kein Hersteller leben. Der Großteil vom Umsatz kommt von den Kunden, die einfach nur Spaß an dem Hobby haben und sich auch mit einigen Kompromissen zufrieden geben. Ich nenne hier nur einmal die ganzen bunten
Wagen auf Basis der 2 + 4 -achsigen
Kesselwagen bez. der 4-achs. Selbstentladewagen. Das passt in der Regel gar nichts, außer der Tatsache das es sich zum Beispiel um einen 4-achsigen Schüttgutwagen handelt. Das der aber in der DR EP III und gleichzeitig auch als Privatbahn - Wagen der EP VI im Sortiment ist, das ist nun einmal Fakt. Wenn aber der Ganzzug aus 20 braunen DR Wagen hinter zwei Wummen der EP III oder 20 blau/gelbe PKP Wagen hinter einer Privatbahn 185 laufen, dann ist das schon imposant. Da interessiert es die wenigsten, ob die Bauart der Drehgestelle, die Form der Klappen, die Bühne usw. stimmen oder nicht.