Hallo,
Inspiriert von BoBos Umbau habe ich meine Schirmer 64 ähnlich überarbeitet. Allerdings habe ich eine ältere Version der 64 und bin teilweise anders vorgegangen. Daher ebenfalls detailliert und bebildert.
Im Wesentlichen wurden folgende Umbauten gemacht, wie bei Bobo’s Überarbeitung:
- Gehäuse ca. 1,5 … 2 mm nach hinten verschieben
- Vorbildgerechter, symmetrischer Achsstand, d.h. Vorläufer verkürzen und Nachläufer verlängern und damit vorbilgerechte(re) LüP
- Neubau der vorderen Pufferbohle mit Teilen aus dem BR86 Superungssatz von Hekttor und neuen Laternen (Fischer-Modell)
Das Lokgehäuse ist hinten eingerastet und im Schornstein mit dem Gewicht verschraubt; das Ballastgewicht selbst ist in den Rahmenwangen eingerastet und vorn verschraubt. Mit dem Versetzen des Ballastgewichts wird das Gehäuse gleich mit verschoben; die vorhandene Gehäuse-Verschraubung wird weiter genutzt.
Das Bild zeigt das aufgesetzte, noch unbearbeitete Gewicht, wie es neu positioniert wird. Die Schraube für das Ballastgewicht ist lang genug und hält noch nach dem Versetzen. Zudem ist vorne genug Platz zwischen Gehäuseinnenseite und Rahmen, womit das Versetzen problemlos möglich ist.
Das Ballastgewicht muss angepasst werden wie im Foto markiert:
- bei 1. werden ca. 1,5 mm abgefeilt. Bei meinem Exemplar blieb genug Platz für die Motorschnecke, die hier in das Gewicht hineinragt. Das muss aber bei jedem Modell individuell geprüft werden und ggf. muss dann etwas ausgefräst werden.
- bei 2. sind die Halterungen der Steuerungsträger durchgesteckt und miteinander verlötet, hier müssen auch ca. 1,5 mm weg (oder man kürzt die Halterungen und klebt die Steuerungsträger im Rahmen ein. Dann könnte man hier das Gewicht ausfüllen…)
- bei 3. musste ich ca. 0,5 mm abfeilen, da das Zwischenzahnrad schleifte
- bei 4. habe ich 1,5 mm aus Plastikresten aufgeklebt, die Gewindebohrung dabei frei lassen
Die Platine auf der Motorhalterung musste ich lösen (ist geklebt), etwas versetzen und wieder befestigen (mit doppelseitigem Klebeband).
Hintere Gehäusehalterung – hab ich von BoBo kopiert (ich hoffe, das war nicht patentiert… ;-) )
Ich habe die vordere Pufferbohle entfernt (ist im breiteren Rahmenteil eingesteckt) und nicht weiterverwendet. Ich habe stattdessen die Ätzteile von Hekttor – Pufferbohle und Rahmenverkleidung – entsprechend Anleitung zusammengebaut und mit Messingprofilen und 1 mm starken Plastikteilen zu einer neuen Baugruppe „Pufferbohle“ zusammengesetzt, am breiteren Rahmenteil verklebt und neue
Puffer angesetzt.
Ich habe den Getrieberahmen unterhalb der Ballastschraube bis auf ca. 1 mm an die Zylinderebene heran ausgefräst (hier ist genug Material vorhanden, bleibt Alles stabil); ich habe nur ein paar kleine Nasen stehen lassen, um die neue Pufferbohle zu befestigen. Die alte Pufferbohlenaufnahme habe ich mit einem Plastikstreifen verschlossen.
Der Vorläufer wurde passend verkürzt; der Nachläufer entsprechend verlängert.
Ich habe am hinteren Rahmen die Ausgleichhebel aus zurechtgeschnittenem 0.5 mm Plastik nachgebildet. Damit wirkt das Fahrwerk im hinteren Bereich vollständiger. Die Bodenplatte wurde hinter der letzten Treibachse beidseitig ca. 1 mm schmaler gefeilt (auch hier ist genug Material vorhanden, sodass keine Stabilitätsprobleme entstehen) und die Ausgleichhebel seitlich an der Bodenplatte angeklebt. Die Ausgleichhebel enden kurz vor dem Nachläufer, sodass dieser frei ausschwenken kann. Exakte Länge habe ich mittels „Probieren und Befeilen“ gefunden.
Die Fotos zeigen die Ausfräsung vorne am Getrieberahmen oberhalb der neuen Pufferbohle sowie die hinteren Ausgleichhebel; das Ballastgewicht ist hier in der endgültigen Position eingesetzt.
Die Ballastgewichte in den Wasserkästen haben Aussparungen für die Steuerungsträger, die nach dem Versetzen des Gehäuses nicht mehr passen. Ich habe die Steuerungsträger an der Oberseite abgeschliffen, damit das Gehäuse samt Gewichten richtig sitzt. Die Steuerungsträger sind auch nach dem Abschleifen noch stabil genug.
Nach dem Ansetzen der neuen Pufferbohle sind die Rauchkammerstützen erst recht zu kurz. Ich habe das im Gehäuse eingeklebte Teil gelöst (ging bei meinem Exemplar recht leicht) und Stützen samt Tritt abgetrennt. Neue, passende Stützen habe ich aus freien Haltern aus dem Ätzblech gewonnen und mit dem Tritt aus dem Superungsatz verlötet. Den Einsatz habe ich beidseitig etwas eingefeilt, Stützen und Tritt angeklebt und das Ganze nach bestandener Passprobe wieder im Gehäuse eingeklebt.
Am Gehäuse habe ich noch die angespritzten Tenderleitern gegen Ätzteile ersetzt, die ebenfalls im Superungssatz enthalten sind.
Zwischen Getrieberahmen und den Gewichten in den Wasserkästen sind ca. 2mm Platz. Ich habe dort beidseitig Messingstreifen für etwas mehr Gewicht eingeklebt – Blei- oder Zinn geht natürlich auch, hatte ich nur gerade nicht da.
Ich hab dann noch neue Laternen (Fischer-Modell) angebaut; die Verdrahtung ist genauso „fliegend“ wie zuvor mit ein paar Fixierungen.
Mal ein paar Vergleichsfotos zwischen Original und Umbau:
Links Umbau, rechts original – Pufferbohle und vorderer Rahmen sind jetzt deutlich filigraner, bieten mehr Durchblick unterhalb der Rauchkammer und wirken im Vergleich mit Vorbildzeichnungen und –Fotos insgesamt vorbildgetreuer. Nur leider hat meine 64 noch den alten Motor und daher keinen Führerhausdurchblick.
Zum Vergleich Originalmodell und Umbau vor den passenden, m.E. sehr gelungenen Schirmer-Abteilwagen.
Sicherlich lässt sich noch Einiges mehr machen, je nach persönlichem Anspruch und Fertigkeiten. Ich bin erstmal zufrieden mit dem Ergebnis – das Modell hat insbesondere in der Vorderansicht gewonnen.
Ich werde wohl noch geätzte Lokschilder bestellen und ansetzen… Und Lokpersonal einsetzen, um den fehlenden Führerhausdurchblick ein wenig zu kaschieren.