Wie es aussieht, sind die Ansprüche hier sehr hoch - gut so! Allerdings kann ich damit leben, wenn ein Weichenantrieb auch mal oberflur angeordnet wird. Im Fall der Brücke könnte man ihn unter dem Bahnsteig verstecken, das ist sogar vorbildgerecht. Was ich bauen will ist - wie es ein Modellbahnhersteller mal sehr treffend sagte - "meine kleine Welt". Die Frage "Spielbahner mit toller Landschaft" oder "Betriebseisenbahner mit vorbildgerechter Nachstellung der Betriebsabläufe" fällt vorrangig zugunsten des Letzteren aus. Natürlich soll es auch eine schöne Landschaft geben, aber der Schwerpunkt in der Planung liegt auf dem Fahrbetrieb mit vielen Möglichkeiten.
Zunächst erstmal Dank für die meist hilfreichen Kommentare. (Anfangs waren die Beiträge eher verstörend, aber seit Dhyani habe ich doch wieder das Gefühl, willkommen zu sein.) Im Folgenden soll darauf eingegangen werden.
Die Anlagenmaße sind durch den Raum vorgegeben.
Ja, die Gleisdichte ist hoch, das ist mir bereits aufgefallen. Allerdings habe ich Gleispläne gesehen, die nicht immer eine geringere Gleisdichte hatten. Es ist eben alles ein großer Kompromiss; mit "Der Zug fährt aus dem Bf in den Tunnel, kommt wieder heraus und ist im Bf" musste ich mich die letzten Jahrzehnte zufrieden geben. Es soll auch genügend offene Strecke dabei sein. Die Paradestrecke mit großen Radien erfüllt diese Bedingung. Als Vorteil des jetzigen Entwurfs sehe ich, dass es kein "Kaninchenberg" ist, sondern mit lediglich zwei Tunnelportalen auskommt. Anbei noch ein 3D-Eindruck, allerdings ist das Gelände ausschließlich durch die Höhen der Gleise modelliert.
Im jetzigen Entwurf gibt es zwar noch Platz für bahnbetriebliche Gebäude, nicht aber für "zivile" Gebäude und das Drumherum. Zur Auflockerung könnte man erstmal die Nebenbahn weglassen und stattdessen - nur auf dem rechten Schenkel - eine Schmalspurbahn ins Gebirge fahren lassen; vorteilhaft wären hier die geringeren Radien.
Es ist mir bewusst, dass der Bahnsteig in der Verbindungskurve in der Neigung liegt. Das ist einer jener Kompromisse, die ich einzugehen bereit bin. Obwohl - Bahnsteige in der Neigung gibt es auch beim Vorbild. So wird in Stuttgart jetzt mit 15 Promille Neigung am Bahnsteig geplant.
Wenn der Zug aus dem Schattenbahnhof kommt, muss er in der Tat den großen Bahnhof vier Mal durchqueren, bis er wieder dort ankommt - quasi ein verknoteter Hundeknochen. Auf dem dem Schattenbahnhof entgegengesetzten Knochenende (in der Wendeschleife) sollen die Züge nicht durchfahren, sondern halten, so dass - bumsvallera! - ein anderer Zug herauskommt, als hineingefahren ist. Möglich wäre auch eine unterirdische Verbindung zwischen der Wendeschleife und dem Schattenbahnhof, das habe ich aber erstmal zurückgestellt.
In der Anlage noch eine Grafik, die nur den Turmbahnhof zeigt. Alternative Streckenführungen der Hauptbahn sind willkommen. Allerdings soll die Anordnung des Schattenbahnhofs in etwa so bleiben, da hier die Überlegung zugrundeliegt, dass man vom Schenkelinneren gut herankommt.
Das mit den Zuglängen war etwas missverständlich dargestellt. Die Längen ergaben sich durch iterativen Abgleich zwischen Wunsch und Planung. Die genannte Güterzuglänge ist durch die Überholgleislänge festgelegt. Güterzüge, die nicht in die Überholung gehen und im durchgehenden Hauptgleis halten, können bis zu 1650 mm, solche, die nicht halten, theoretisch bis zu 2690 mm lang sein. Auch die Längen von Personen- und Nahgüterzügen ergeben sich durch die Gleislängen.
Als Bonus gibt es noch den Gleisplan von Falkenberg 1988.
Alle abgebildeten Verbindungskurven liegen innerhalb des Bahnhofs. Falkenberg im Modell nachbilden? So kleine Nenngrößen gibt's gar nicht! Ein berühmter Turmbahnhof ist übrigens Berlin Hbf, der hat allerdings keine Verbindungskurven. Ich will aber weder Berlin Hbf noch Falkenberg nachbilden. Inspiration gibt mir eher Güterglück - natürlich mit den unvermeidlichen Kompromissen.
Jahresendgrüße von
Blockschieber.