Klein_Elektro_Bahn
*Ehrenmitglied*
TT-Historie: Die Anfänge der TT-Modellbahn, Eugen Engelhardt trifft auf Robert Kahrmann
Der heimatvertriebene, arbeitslose Elektroingenieur Eugen Engelhardt aus Geneicken, einem kleinen Ort bei Mönchengladbach, hörte Anfang 1946 in einer Nachrichtenmeldung im Radio, dass in der britischen Besatzungszone die Herstellung von Spielzeug freigegeben wurde. Engelhardt hatte eine spontane Idee. „Ich baue eine Eisenbahn!“, rief er seiner Frau zu. Er setzte sich an den Küchentisch und erstellte seine erste Konstruktionszeichnung einer elektrisch angetriebenen Modelldampflok.
Seine Modelleisenbahn sollte an die beengten Wohnverhältnisse im Nachkriegsdeutschland angepasst sein. Darum musste sie kleiner als die bereits bekannten H0-Bahnen werden. Aber "Anpacken", wie Engelhardt es nannte, sollte man sie auch können. So wählte er eine 12 mm-Spur für seine Eisenbahn, die später als Spur TT ("Table Top" = Tischbahn) bekannt wurde.
Bereits im Frühjahr 1946 war nach seiner Konstruktionszeichnung ein funktionsfähiges Handmuster entstanden. Als Materialien für den Bau der Lok verwendete Engelhardt zurechtgefeilte Bleche einer Konservendose und den lackierten Wicklungsdraht einer elektrischen Türklingel für den Motor, die Zahnräder eines Weckers für das Getriebe und Stricknadeln für die Achsen der Räder. Die Räder ließ Engelhardt aus Messing in einer Schlosserei drehen. Handgeschnitzt entstand noch der Körper der Lok aus Holz, mit schwarzer Schuhcreme eingefärbt.
Aus gebogenen Gardinenstangen entstanden die Gleise, die auf einem Brett befestigt wurden. Ein Klingeltrafo mit 8 Volt Wechselspannung diente der Stromversorgung. Damit konnte die Jungfernfahrt beginnen. Die kleine Lok fuhr auf Anhieb und ohne zu stottern. Der Anfang war gemacht.
Die Suche nach einem Unternehmen, das die kleine Bahn zur Serienreife bringen und produzieren konnte, führte Engelhardt nach Lobberich am Niederrhein zum Unternehmen von Robert Kahrmann, das Zinkspritzgussteile für Sanitärarmaturen fertigte und dafür auch die Formen baute.
Im Mai 1946 stand Engelhardt zum ersten Mal im Büro von Robert Kahrmann. Auf dessen Schreibtisch wurde das Gleisbrett platziert, die Lok darauf gestellt, der Stecker des Trafos in die Steckdose gesteckt - und wieder drehte Engelhardts Musterlok "Baby" emsig ihre Runden. Kahrmann sah der kleinen Lok interessiert zu und beschloss dann: „Herr Engelhardt, diese Bahn bauen wir zusammen, wenn Sie wollen!“ (gekürzter Text, Quelle: Wikipedia)
Das Treffen von Robert Kahrmann (li.) und Eugen Engelhardt (re.) [Karikatur von Hans Füsser]
Dies war der Beginn einer erfolgreichen, 22-jährigen industriellen Modelleisenbahnproduktion der ROKAL GmbH (ROKAL von Robert Kahrmann Lobberich) vom Produktionsstart 1948 bis zur Produktionseinstellung 1970 aus betriebswirtschaftlichen Gründen.
Damals war ROKAL-TT die kleinste Modellbahn am Markt. Heute sind ROKAL-TT Modelleisenbahnen begehrte Sammlerstücke.
K_E_B
Der heimatvertriebene, arbeitslose Elektroingenieur Eugen Engelhardt aus Geneicken, einem kleinen Ort bei Mönchengladbach, hörte Anfang 1946 in einer Nachrichtenmeldung im Radio, dass in der britischen Besatzungszone die Herstellung von Spielzeug freigegeben wurde. Engelhardt hatte eine spontane Idee. „Ich baue eine Eisenbahn!“, rief er seiner Frau zu. Er setzte sich an den Küchentisch und erstellte seine erste Konstruktionszeichnung einer elektrisch angetriebenen Modelldampflok.
Seine Modelleisenbahn sollte an die beengten Wohnverhältnisse im Nachkriegsdeutschland angepasst sein. Darum musste sie kleiner als die bereits bekannten H0-Bahnen werden. Aber "Anpacken", wie Engelhardt es nannte, sollte man sie auch können. So wählte er eine 12 mm-Spur für seine Eisenbahn, die später als Spur TT ("Table Top" = Tischbahn) bekannt wurde.
Bereits im Frühjahr 1946 war nach seiner Konstruktionszeichnung ein funktionsfähiges Handmuster entstanden. Als Materialien für den Bau der Lok verwendete Engelhardt zurechtgefeilte Bleche einer Konservendose und den lackierten Wicklungsdraht einer elektrischen Türklingel für den Motor, die Zahnräder eines Weckers für das Getriebe und Stricknadeln für die Achsen der Räder. Die Räder ließ Engelhardt aus Messing in einer Schlosserei drehen. Handgeschnitzt entstand noch der Körper der Lok aus Holz, mit schwarzer Schuhcreme eingefärbt.
Aus gebogenen Gardinenstangen entstanden die Gleise, die auf einem Brett befestigt wurden. Ein Klingeltrafo mit 8 Volt Wechselspannung diente der Stromversorgung. Damit konnte die Jungfernfahrt beginnen. Die kleine Lok fuhr auf Anhieb und ohne zu stottern. Der Anfang war gemacht.
Die Suche nach einem Unternehmen, das die kleine Bahn zur Serienreife bringen und produzieren konnte, führte Engelhardt nach Lobberich am Niederrhein zum Unternehmen von Robert Kahrmann, das Zinkspritzgussteile für Sanitärarmaturen fertigte und dafür auch die Formen baute.
Im Mai 1946 stand Engelhardt zum ersten Mal im Büro von Robert Kahrmann. Auf dessen Schreibtisch wurde das Gleisbrett platziert, die Lok darauf gestellt, der Stecker des Trafos in die Steckdose gesteckt - und wieder drehte Engelhardts Musterlok "Baby" emsig ihre Runden. Kahrmann sah der kleinen Lok interessiert zu und beschloss dann: „Herr Engelhardt, diese Bahn bauen wir zusammen, wenn Sie wollen!“ (gekürzter Text, Quelle: Wikipedia)
Das Treffen von Robert Kahrmann (li.) und Eugen Engelhardt (re.) [Karikatur von Hans Füsser]
Dies war der Beginn einer erfolgreichen, 22-jährigen industriellen Modelleisenbahnproduktion der ROKAL GmbH (ROKAL von Robert Kahrmann Lobberich) vom Produktionsstart 1948 bis zur Produktionseinstellung 1970 aus betriebswirtschaftlichen Gründen.
Damals war ROKAL-TT die kleinste Modellbahn am Markt. Heute sind ROKAL-TT Modelleisenbahnen begehrte Sammlerstücke.
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