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TT-Historie: Die Anfänge beim TT-Pionier ROKAL

TT-Historie: Die Zeuke-TT-Modelle im ROKAL-Programm

Im Frühjahr 1968 fuhren zwei leitende Angestellte der ROKAL-Modellbahnabteilung nach Ost-Berlin. Ziel war die Fa. Zeuke & Wegwerth. Einige TT-Modelle aus dem Zeuke-Programm wurden ausgesucht und gekauft. Der Handel war eine Win-Win-Situation: ROKAL erhielt die Modelle für die nächste Neuheiten-Ankündigung und Zeuke wichtige Devisen. Eine Kooperation oder eine Fortsetzung der Geschäftsverbindung wurden nicht vereinbart (Quelle).

Im letzten Neuheiten-Prospekt (zweiseitig DIN-A4, Vielfarbendruck) der Fa. ROKAL vom zweiten Halbjahr 1969 bot der Lobbericher TT-Hersteller die inzwischen mit ROKAL-Einheitskupplungen und -Radsätzen ausgestatteten Zeuke-Modelle unter eigener Marke an (s. auch Anhang) ...

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Titelseite des Neuheitenblattes 1969
mit den zugekauften Zeuke-Modellen

Für diesen Umbau wurden die Wagenböden von Zeuke extra an die ROKAL-Wünsche angepasst. In der Kupplungs- und der Achsaufnahme unterscheiden sich die Exportmodelle von den Original-Modellen. Die Exportmodelle waren zudem als DB-Wagen beschriftet.

Bei der Modellauswahl handelte es sich um den vierachsigen Großraum-Kühl- und -Güterwagen, den Silo-, Klappdeckel- und Weinfasswagen sowie den Preussischen Personenwagen samt passendem Packwagen. Dazu kam noch das damalige Brückensortiment von Zeuke.

Die Zeuke-Modelle waren maßstäblicher und besser detailliert, dadurch passten sie eigentlich nicht so recht zu den massiger wirkenden ROKAL-Modellen. Eine weitere Zusammenarbeit zwischen ROKAL und Zeuke wurde dann vom Generaldirektor des Kombinats Spielwaren der DDR untersagt.

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Anhänge

  • Rokal_Neuheiten_1969.pdf
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Wahrscheinlich hat der Kombinatsdirektor richtig erkannt, dass sich der ganze Aufwand nicht lohnt. Denn was blieb denn letztlich wirklich bei einem ausgepreisten VK von ca. 5 DM beim Hersteller im Osten noch hängen?
Der (bundesdeutsche) Staat wollte davon die Mwst., der Einzelhändler seine Marge, genauso Rokal (in der Annahme, es gab nicht noch einen Großhändler dazwischen?), dann weiterhin der Außenhandel der DDR und am Ende hatte Zeuke auch nichts zu verschenken. Bei der allseits bekannten Verbreitung von TT im Westen, waren damit sicher nicht wirklich gute Geschäft zu machen.
 
Damals hat so ein vierachsiger Wagen auch im Osten nur 8,50 M (MDN?) gekostet. Also fast 1:1.
Und die zweiachsigen Wagen lagen doch auch nur so zwischen 5,- und 6,- Mark. Also vom Preis her wird das schon machbar gewesen sein. Das die Zusammenarbeit beendet wurde, wird sicherlich an der abzusetzenden Menge gelegen haben. Die dürfte wahrscheinlich zu gering gewesen sein, so das sich das Geschäft im Endeffekt dann doch nicht gelohnt hat.
 
Wahrscheinlich hat der Kombinatsdirektor richtig erkannt, dass sich der ganze Aufwand nicht lohnt. ...
Aus meinem Verständnis hätte es eher an Werner Zeuke oder Herrn Wegwerth als Unternehmer gelegen, dies zu beurteilen!? Die Entscheidung eines "Herrn Kombinatsdirektors" im Vorgriff auf das Urteil der eigentlichen Firmenleiter hatte wohl politische Motive. Die Fa. Zeuke war gegen Ende der 1960er Jahre noch nicht zur BTTB umgewandelt und verstaatlicht, die staatliche Beteiligung am Unternehmen Zeuke ab 1956 führte jedoch anscheinend zu einer spürbaren politischen Einflussnahme.

Zudem: Der Umtausch West-DM gegen Ost-Mark wurde nur offiziell mit 1:1 gerechnet! Bei Devisenbeschaffung wurde anders gewertet, siehe weiße und braune Ware "made in GDR" in den Versandhandel-Katalogen von Neckermann und Quelle. Die Importsteuer und Zollgebühren waren mutmaßlich vom Importeur ROKAL zu leisten. Und in dieser Zeit war die Verbreitung der TT-Modellbahn im Westen - eben wegen ROKAL - so schlecht nicht!

Aber gut, für einen in West-Deutschland sozialisierten Bundesbürger lesen sich solche Erläuterungen halt auch heute noch ein bisschen "merkwürdig"! ;)

... wird sicherlich an der abzusetzenden Menge gelegen haben. Die dürfte wahrscheinlich zu gering gewesen sein, so das sich das Geschäft im Endeffekt dann doch nicht gelohnt hat.
Die "abzusetzende Menge" war bei den etwas späteren Geschäften mit dem Versandhändler Quelle sicherlich kaum anders, als man dort unter der Hausmarke "Goodplay" über viele Jahre hinweg BTTB-Zugpackungen anbot und verkaufte (s. ROKAL-Beitrag im TT-Kurier 7/2017).

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Moin,
Diese Firmen liefen vor der „offiziellen“ Verstaatlichung schon unter „xy mit staatlicher Beteiligung“.
Wer damals das letzte Wort hatte, und warum, werden wir heute nicht mehr ermitteln können.

Für Devisen hätte man damals vieles möglich gemacht… und sich bisweilen auch ordentlich „ruiniert“.
Aber bleiben wir mal ausnahmsweise bei der kleinen Bahn.

Manches ist eben so gelaufen.

Grüße Ralf
 
Und in dieser Zeit war die Verbreitung der TT-Modellbahn im Westen - eben wegen ROKAL - so schlecht nicht!
Sicher, aber verglichen mit den Mengen die nach Osteuropa gingen, wahrscheinlich nur ein Tropfen auf den berühmten heißen Stein. Und nicht zu vergessen, für den BRD Export mussten extra Kupplungen und Bodengruppen produziert und natürlich auch montiert werden. Das wird sicherlich auch in die Entscheidung mit eingeflossen sein.
Die "abzusetzende Menge" war bei den etwas späteren Geschäften mit dem Versandhändler Quelle sicherlich kaum anders, als man dort unter der Hausmarke "Goodplay" über viele Jahre hinweg BTTB-Zugpackungen anbot und verkaufte (s. ROKAL-Beitrag im TT-Kurier 7/2017).
Ich denke schon das da mehr ging, als die für Rokal produziert Menge. Die Kataloge hatte Bundesweit ja fast jeder Haushalt und da werden bestimmt tausende Packungen an Leute gegangen sein, die nur zu Weihnachten (Ostern oder Geburtstag) mal mit der Bahn gespielt haben und nie Rokal Kunde geworden sind. Ist ja heute mit den PIKO Packungen bei Aldi, Norma usw. auch nicht anders.
 
Sicher, aber verglichen mit den Mengen die nach Osteuropa gingen, wahrscheinlich nur ein Tropfen auf den berühmten heißen Stein.
Gibt es verlässliche Informationen über die Produktionsmengen bei Zeuke und später BTTB und falls ja, wo und aus welcher Quelle? Für ROKAL sind die Produktionsmengen zumindest als Schätzungen eines ehemaligen involvierten Mitarbeiters in der ROKAL-TT Modell-Dokumentation der ROKAL GmbH aus dem Jahr 2002 verfügbar, bspw. ca. 50.000 Exemplare des ROKAL-Modells BR 89 in allen Varianten und über die gesamte Produktionszeit.

EDIT: Die ROKAL-TT Modell-Dokumentation gibt übrigens auch zu den zugekauften Zeuke-Modellen die Stückzahlen an, und zwar wie folgt ...

ModellbezeichnungArtikelnummerStückzahl
Personenwagen5012861.200
Gepäckwagen501285600
Silowagen5002701.600
Klappdeckelwagen5002711.600
Weinfasswagen5002721.600
Großraum-Güterwagen5003191.000
Großraum-Kühlwagen5003181.000
Die von ROKAL vertriebenen Zeuke-Wagen mit ROKAL-Kupplungen und -Achsen werden übrigens in Sammlerkreisen deutlich teurer gehandelt als die originalen Zeuke-Modelle mit Zeuke-Kupplungen und -Rädern. Daher kommt es wiederholt vor, dass von diesen Wagen Umbauten mit nachgerüsteten ROKAL-Kupplungen und schlecht passenden ROKAL-Achsen angeboten werden. Man erkennt diese "Fälschungen" an den "klemmenden" Rädern und am "DR"-Druck.

... da werden bestimmt tausende Packungen an Leute gegangen sein, die nur zu Weihnachten (Ostern oder Geburtstag) mal mit der Bahn gespielt haben und nie Rokal Kunde geworden sind. ...
ROKAL selbst wurde wegen teilweise "blockierter Vertriebswege im Einzelfachhandel" von 1959 bis 1965 in den Katalogen des Frankfurter Versandhändlers Neckermann geführt. Da es damals im Westen allgemein bekannt war, dass die im Versandhandel angebotene Ware zu einem großen Teil "made in GDR" war, und die Herkunft der ROKAL-Bahn in den Katalogen nicht explizit erläutert wurde, wurde ROKAL-TT von vielen Neckermann-Kunden und uninformierten H0-Bahnern als "Ost-Bahn" eingestuft, manches Mal sogar heute noch (siehe hier oder hier). An mir liegt es nicht ...! ;)

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ROKAL ist platzsparend!

Nur darum geht's ...

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... denn "nicht jede Wohnung ist so groß, aber in jedem Haus steht ein Tisch - und darum geht es!"

Intelligente ROKAL-Werbung in der niederländischen Miniatuurbanen-Ausgabe von Dezember 1964, die es exakt auf den Punkt bringt!
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Zu der ganzen Thematik möchte ich noch einiges ergänzen, auch wenn sicherlich für einige dann eine kleine heile TT Welt zusammenbrechen wird. Zunächst einmal zu den Quellen. Ich hatte schon in den 1980er Jahren, also zu DDR Zeiten einen Kontakt zum damaligen VEB BTTB. Nach den Wende konnte ich dann diverse Kontakte weitaus besser nutzen und so –aus erster Hand- bestimmte Dinge zur TT Geschichte in Erfahrung bringen. Der Großteil der bisher erschienenen Publikationen enthält so einige Dinge, die schlicht und einfach „nicht so ganz“ den Realitäten entsprechen bez. aus dem Zusammenhang gerissen sind. Leider sind im Jahre 2018 schon einige meiner damaligen Kontaktpersonen verstorben, allerdings habe ich noch immer die seinerzeitigen Aufzeichnungen vorliegen. Ebenso habe ich bereits in den 1990er Jahren versucht weitere Infos zu Umsatzzahlen, Beschäftigten, Kennzahlen usw. von den offiziellen Stellen in Berlin zu bekommen. Es ist alles, wohlgemerkt alles vernichtet worden. Das einzige was noch vorliegt, das sind pers. Daten der damals beschäftigten um daraus Rentenansprüche zu generieren. Diese unterliegen allerdings dem Datenschutz und stehen für dritte nicht zur Verfügung. Alle Unterlagen der damaligen DEMUSA / des Außenhandels wurden ebenso vernichtet wie die Geschäftsunterlagen aus der Storkower Straße. Da ich auch seinerzeit die TT Geschichte bei Quelle recherchiert habe, war natürlich auch Quelle ein für mich sehr wichtiger Ansprechpartner. In den 1990er Jahren gab es Geschäftsunterlagen nur für ca. 10 Jahre rückwirkend. Diese ließen sich aber durch die EDV Umstellung nicht mehr auf einen Artikel bezogen auswerten. Einiges gab es auf Mikrofilm, aber das war auch nicht mehr auswertbar. Im Archiv gab es nichts, selbst alte Kataloge gab es nur noch bruchstückhaft. Mit dem Quelle – Konkurs wurde auch das alles endgültig vernichtet, wobei in den letzten Jahren die TT Bahn keine Rolle mehr gespielt hat. Also, mal zum Stichtag 2018 zusammengefasst : Einzig der Träger der Rentenversicherung hat noch Unterlagen zu damals beim VEB BTTB Beschäftigten, die stehen dritten nicht zur Verfügung. Umsatzzahlen / Mengen lassen sich nicht mehr feststellen da über den Außenhandel nicht Artikelbezogen abgerechnet wurde. Auch da steht nichts mehr an Daten zur Verfügung.

Nun mal zu der Geschichte mit dem Export, zudem ja auch das beliebte Thema Schweden gehört wie der Export in das NSW: Der Markt in Schweden spielte überhaupt keine Rolle, das war gemessen an der Gesamtproduktion eine Stelle hinter dem Komma. Werner Zeuke pflegte in den 1960er Jahren private Kontakte in Schweden, durfte aber nicht ins NSW reisen. Also schuf man diese „schwedischen Produkte“, getarnt in einer Serie mit „Silverlines“ und „CCCP“ und vermittelte den Eindruck dass man Zeuke TT in Schweden verkaufen konnte. Damit war dann auch der Grund für Reisen ins NSW gegeben. Wirtschaftlich gesehen war das völliger Nonsens, da es in Schweden kaum TT Bahner geschweige denn Händler gab.

Die Produktionszahlen bei Zeuke stiegen in den 1960er Jahren so stark an, das man mit den zusätzlichen , z.T. in Privathäuser ausgelagerten Betriebsstätten kaum noch den Bedarf decken konnte. Der Staat hatte die Übernahme längst beschlossen und so gab es dann die zunächst noch staatliche Beteiligung. Der Neubau an der Storkower Straße konnte nur realisiert werden, weil eben der Staat dahinter stand. Zeuke & Wegwerth alleine hätten das Projekt niemals alleine stemmen können. Ergo : Der Staat hatte von dem Zeitpunkt der Betriebsaufnahme nicht nur den Fuß in der Tür, sondern er bestimmte auch den künftigen Weg. Das Werner Zeuke und Helmut Wegwerth aufs Abstellgleis geschoben wurden, das war schon längst beschlossen. Die Vermarktung, also den kaufmännischen Teil deckte vor allem Helmut Wegwerth ab. Zunächst wurden noch Firmen direkt beliefert, auch das Ausland bekam seine Waren noch vom Hersteller. Mit der Zusammenfassung zu den Kombinaten und dem immer stärkeren Einfluss der Demusa bröckelte dieser Bereich immer mehr, bis schließlich fast nichts mehr eigenständig abgewickelt werden durfte.

Dann kommt Rokal ins Spiel. Die Rokal Bahn im Westen war in den 1950er Jahren durchaus gut vertreten und marktfähig. Im Vergleich zu Zeuke – Produkten –nehmen wir mal den 2-achsigen offenen Güterwagen mit Holzwänden- konnte das Rokal Modell nur verlieren. Rokal war vor allem deshalb so gut vertreten, weil hier z.B. auch über Fahrrad – Händler oder Haushaltswarengeschäfte verkauft wurde. Dennoch hat Rokal ab den 1960er Jahren den Anschluss völlig verpasst. Spätestens bei der Planung des neuen VP Gleises hätte Rokal alle neuen Modelle in einer besseren Maßstäblichkeit anbieten müssen. Eine T 3 im annäherndem HO Maßstab oder die dickbauchige E 03 mit den geschrumpften TEE Wagen wirkt wie ein Dinosaurier. Leider wollte man nicht, obwohl es mehr als genug Möglichkeiten gab. Im Unternehmen spielte die Modellbahn auch nur eine untergeordnete Rolle und war auch kaum Ursache für den späteren Konkurs von Rokal. Die Kontakte von Rokal zu Zeuke sollten den Sinn haben, vermeintlich neue Modelle für das BRD – Sortiment zu bekommen. Seinerzeit sollten auch nicht nur Wagen + Brücken, sondern auch TFZ geliefert werden. Da kommt auch schon das Rokal Problem – die Zeuke – TFZ hatten auf den klobigen Rokal Gleisen, Weichen und Kreuzungen Probleme. Also blieben nur die Wagen übrig, die mit wenig Aufwand als DB – Modelle gefertigt werden konnten. Der Erfolg blieb mäßig, denn die weitaus maßstäblicheren Zeuke Modelle passten einfach nicht zu den klobigen Rokal Modellen.

Durch die Abwicklung der Exporte in das NSW über den staatlichen Außenhandel wurden später ganz andere Maßstäbe gesetzt. Bereits in den 1960er Jahren fanden sich viele DDR Produkte bei den westlichen Kaufhäusern und bei Versandhändlern wieder. Der Preis der Artikel war das einzige Kriterium um gelistet zu werden. In den 1970/1980 er Jahren wurden insbesondere an Quelle, Otto und Neckermann ganze „Pakete“ vermarktet. Diese bestanden vor allem aus Textilien, Haushaltswaren, Möbeln, Elektrogeräten, Fahrrädern / Mofas, Kinderwagen und Spielwaren. Darunter waren dann auch die Modellbahnen von Piko HO und BTTB, Zubehör von VERO. Auf Mengen kam es hier nicht an, die waren auch im Vergleich zum Export nach Russland bedeutungslos. Allerdings gehörte die Modellbahn bis zur Wende noch in jeden Herbst / Winterkatalog hinein. Auch die Kostendeckung spielte keine Rolle, ganz im Gegenteil. Die letzte BTTB / Good Play Zwei-Zug-Packung mit der 81 + V 36 hat unter dem Strich in der Herstellung deutlich mehr gekostet als im Außenhandels - Verkauf als Einnahme generiert werden konnte. Hier kam es aber nicht auf den Einzel – Artikel an, sondern um den Preis für das Gesamtpaket aus den obigen Warenbereichen. Kompensiert wurde das z.B. durch die Gewinne aus der Möbelproduktion, welche z.T. in den Strafanstalten der DDR gefertigt wurden. Da gab es dann im Vollzug eben keine Lohnkosten, sondern nur Materialkosten. Die DDR war gezwungen diese Geschäfte mit dem Westen abzuwickeln, da sie finanziell vor dem Ruin stand. Egal ob das nun Lebensmittel oder Benzin / Heizöl für Berlin waren oder sonstige Artikel für die alten Bundesländer, alles was verkauft werden konnte um West – Devisen zu bekommen wurde verkauft. Das Gesamt – Paket der NSW Exporte war wichtiger Bestandteil des DDR Haushaltes, nicht mehr und nicht weniger. Da spielte es keine Rolle, wie dieses Ziel erreicht wurde und ob dadurch der BRD Markt in den Genuss einer TT-Bahn oder von künftigen TT – Kunden kam.

Im Gegensatz dazu der Markt in Russland: Der Großteil der Ware ging in den Export nach Russland, das ist richtig. Bezahlt wurde in der Verrechnung z.B. gegen Rohstoffe wie Erdöl und Erdgas. Russland war ein Fas ohne Boden, aber man muss das mit Vorsicht genießen. In der DDR gab es zwar Modellbahn – Geschäfte, aber kaum Ware. In Russland gab es im Grunde noch weniger als nichts, gar nichts. Ware die kam, die ging in die Geschäfte und war „weg“. Die Realität war dann aber, das die Kinder die Loks + Wagen als Spielbahn auf dem Teppich vor sich hin- und herschoben, weil es oftmals keine Gleise oder keinen Trafo gab. Das war die Realität der 1970 und 1980er Jahre. Übrigens : Die VEB BTTB Katalog gab es auch mehrsprachig, z.B. Deutsch / Russisch. Das hieß aber noch lange nicht, dass es alles auch in Russland zu kaufen gab. Die großen Mengen bestanden meist aus den einfachen Start-Packungen, eine 35.10, eine V 180 oder eine E 94 spielte da keine Rolle.

Wenn man schon das Thema betrachtet, dann sollte man das auch ohne die rosa Brille tun. Rokal hat ebenso eine Bedeutung wie Zeuke / BTTB in der TT Geschichte. Während Zeuke voller Elan mit stimmigen und für die damalige Zeit hochdetaillierten Modellen (z.B. die Güterwagen) gestartet ist, blieb bei Rokal stets der Makel als Spielbahn. In den 1960er Jahren konnte Zeuke das neue Werksgebäude in Betrieb nehmen, aber durch die Verstaatlichung, den permanenten Materialmangel und nicht zuletzt durch die politischen Umstände hätte BTTB selbst nichts beeinflussen können. Bei Rokal war es schlicht das Versagen der Verantwortlichen, einen Strich unter die alten Rokal Modelle zu ziehen. Hätte man mit dem neuen VP Gleis auch modellgetreue Modelle in 1:120 angeboten, dann hätte sicherlich auch Röwa / Roco eine bessere Ausgangsbasis gehabt um eine Alternative zu HO und N anbieten zu können. Rokal + Zeuke / BTTB zu mischen, war seinerzeit schon unsinnig und so blieb der kurze Ausflug der Ost – Modelle zu Rokal nur eine Episode im schon längst abzusehenden Untergang von Rokal.
 
Hallo Knödellok,

danke für die ausführlichen Erläuterungen. Nur kurz hierzu etwas von mir ...

... Spätestens bei der Planung des neuen VP Gleises hätte Rokal alle neuen Modelle in einer besseren Maßstäblichkeit anbieten müssen. ...
Du hast hiermit vollkommen Recht. Das ROKAL-Vollprofilgleis kam 1967 ins ROKAL-Programm, musste aber zwangsläufig mit gleicher, unmaßstäblicher Schienenhöhe dimensioniert werden, so dass auch alle bislang verkauften ROKAL-Modelle mit ihren "hohen" Spurkränzen darauf liefen. Man stelle sich vor: ROKAL-TT stellt ein neues, modellgerechtes Gleissystem (sein 4.) vor, aber alle älteren ROKAL-Züge auf westdeutschen TT-Heimanlagen fahren darauf nicht! So ging das einfach nicht! Bessere Maßstäblichkeit hin oder her!

Zudem rutschte die ROKAL GmbH vor allem mit ihren Hauptprodukten Automobilvergaser und Sanitärarmaturen aufgrund der aufziehenden Wirtschaftskrise 1966/67 immer tiefer in eine finanzielle Krise. Die Energie-Krise ab Anfang der 1970er Jahre gipfelte in den bekannten "automobilfreien Sonntagen" mit Fahrverboten ab November 1973 und ließ die Automobilverkäufe einbrechen. Die Vergaserproduktion musste stark reduziert werden. Die gleichzeitige Immobilienbaukrise verursachte einen ähnlichen Umsatzeinbruch bei den Sanitärarmaturen. ROKAL kämpfte Anfang der 1970er Jahre ums nackte Überleben und hatte andere Sorgen, als das für's Gesamtunternehmen unwichtige Modelleisenbahn-Programm zu modernisieren. Der Zukauf der Zeuke-Modelle war eine Alternative zu eigenen Neuentwicklungen, die aber aus mehreren Gründen erfolglos blieb ...

Bekanntermaßen trennte man sich zuerst von der Modelleisenbahnproduktion und verkaufte diese 1971 an die kleine süddeutsche Firma Röwa, die das ROKAL-Programm aber nicht gemäß eigener Ankündigung weiterführte und ausbaute (Ausnahme: zweiachsiger TT-Containerwagen), sondern nur noch übernommene ROKAL-Restbestände abverkaufte. Im Westen war die TT-Spur damit "gestorben", trotz der folgenden Angebote von BTTB-Zugpackungen in den Quelle-Katalogen.

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ROKAL nutzte ungewöhnliche Vertriebswege

ROKAL war bei seinem Einstieg in die Modellbahn-Produktion kein unbekanntes Unternehmen. Schon Anfang der 1950er Jahre produzierte das ROKAL-Werk in Lobberich mit weit über 1.000 Mitarbeitern in einer modernen industriellen Großserien-Fertigung mit dem entsprechenden Know-how und den notwendigen Fertigungsanlagen Metalldruckguss-Erzeugnisse wie Sanitärarmaturen und Automobilvergaser.

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Luftbild der Stadt Lobberich aus den 1950er Jahren mit dem ROKAL-Werk im Vordergrund [Werksfoto].

Die bei ROKAL vorhandenen Fertigungskapazitäten waren immens im Vergleich zu den Produktionsmöglichkeiten der damaligen H0-Hersteller und "Moba-Platzhirschen" Märklin, Trix und Fleischmann. Dazu entwickelte ROKAL mit der ersten TT-Modelleisenbahn ein Qualitätsprodukt, das durch seinen deutlich geringeren Platzbedarf - ein identischer Gleisplan konnte mit TT auf exakt der halben Fläche einer H0-Modellbahn realisiert werden - für den Modellbahner deutliche Vorteile bot. ROKAL-TT war zu dieser Zeit die kleinste Modelbahn am Markt.

Dies alles - die großen und modernen Fertigungskapazitäten sowie der geringere Platzbedarf - bildete in den 1950er Jahren eine ernsthafte Bedrohung für die Marktanteile der im Spielwarenmarkt etablierten Hersteller. So intervenierte man beim Spielwaren-Fachhandel gegen die Aufnahme der Produkte des Lobbericher Konkurrenten ins Warenangebot. Dies machte es ROKAL schwer, einen Zugang zum "gewöhnlichen Spielwarenfachhandel" zu finden. Viele Fachhändler und Fachhandelsvereinigungen wie "Vedes" führten keine ROKAL-Modellbahnen.

Da ROKAL wegen seiner Armaturensparte ja beste Beziehungen zur Sanitärbranche ("Gas - Wasser - Scheiße") unterhielt und es zur damaligen Zeit noch üblich war, dass sogar kleinere Sanitärfachbetriebe ein Musterbad in einem eigens dazu dekorierten Schaufenster präsentierte, wurden über diesen Weg auch die ROKAL-Zugpackungen vertrieben. Ähnlich erfolgreich arbeitete man mit dem Zweirad-, Elektro- und Rundfunk-Fachhandel, mit Optikern oder Haushaltswarengeschäften zusammen ...

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Das Schaufenster von Radio Muth in Bad Vilbel um 1965/66 [Foto: Karl-Heinrich Muth]


Von 1959 bis 1965 nahm zudem der Versandhaushändler Neckermann die ROKAL-Modelleisenbahn in das Angebot seiner Herbst/Winter-Kataloge auf. Da die Qualität der Versandhauswaren einen allgemein schlechten Ruf hatte, beschädigte dieser Vertriebskanal die Reputation der ROKAL-Bahn.

Im Vertrieb seiner Modelleisenbahnen beschritt das ROKAL-Werk immer wieder neue, ungewöhnliche Wege ... ;)

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[Draußen, an der Wand eines Spielwarengeschäftes in Hillesheim/Eifel]

Im Automaten wurden nur wenige ausgewählte, kleinere ROKAL-Modelle angeboten, die zudem in den bekannten grün/gelben Schachteln sicher verpackt waren. Es war ausreichend viel Kleingeld erforderlich: Der Automat akzeptierte nur Münzen ... 1, 2 und 5 DM-Stücke.

Auffallend distanziert verhielt sich auch die deutsche Fachzeitschriftenbranche gegenüber der neuen Marke. Die in den 1950er Jahren größte deutsche Zeitschrift "Miniaturbahnen" berichtete auffällig selten in ihrem redaktionellen Teil über die ROKAL-Modelleisenbahn. Ein Grund dafür ist nicht nur in der räumlichen Nähe der Miba-Redaktion zu den Nürnberger H0-Herstellern Trix und Fleischmann zu sehen, sondern ebenso in den engen persönlichen Kontakten. ROKAL kam in den 14-tägigen Miniaturbahnen-Heften eigentlich nur in der jährlichen Nürnberger Messeberichterstattung vor, dazu in einigen wenigen Heimanlagenvorstellungen von Miba-Lesern und in den selten beauftragten Verkaufsanzeigen der ROKAL GmbH.

Dagegen informierte das ROKAL-Werk mit einigen ausführlichen redaktionellen Berichten im Magazin "Hobby" oder in anderen Technikmagazinen ebenso wie die sehr rührigen niederländischen ROKAL-Händler in niederländischen Publikationen. Das Beispiel Niederlande zeigt zudem, mit welcher Präsenz ROKAL im Spielwarenfachhandel vertreten sein konnte ohne Zugangsblockade.

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ROKAL ist Heavy Metal! ROKAL rockt!!

Das größte, das schwerste und für viele ROKAL-Freunde wohl auch das schönste ROKAL-Lokmodell ist die Dampflokomotive BR 85, die fast vollständig aus Metallen besteht ...

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Die Produktbeschreibung zur BR 85 im ROKAL-Katalog 20/D von Juni 1969 ...

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... und die Seite zur BR 85 in der ROKAL-TT Modell-Dokumentation der ROKAL Armaturen GmbH von November 2002 ...

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Von dem 2002 taxierten Sammlerpreis sind heute für gut erhaltene Modelle ca. 30 % abzuziehen.


Das bildhübsche Modell der schweren Tenderlok BR 85 besitzt eine komplexe Radsteuerung mit mehreren Steuerstangen sowie eine fahrtrichtungsabhängige Front- und Heckbeleuchtung. In der ROKAL-TT Modell-Dokumentation ist die Pufferlänge mit 137 mm und das Gewicht mit 355 g angegeben. Exakt die selben Werte findet man auf der Seite 182 in Klaus Gerlachs Buch "Modellbahn-Triebfahrzeuge" aus dem Jahre 1966. Die im ersten Bild gezeigte Lok BR 85 ist nach eigener Messung genau 350 g schwer (mit gefülltem Kohletender! ;) ), die Länge über Puffer stimmt mit 137 mm exakt.


Gewicht bedeutet auch Zugkraft. Die BR 85 konnte "richtig was wegziehen". Das Modell hatte aber keine Haftreifen. Daher war die deutlich leichtere ROKAL-Diesellok V 200 (220 g) wegen ihrer Haftreifen auf einer Antriebsachse noch zugstärker als die BR 85. Zwei kleine Youtube-Filmchen zeigen eine technisch unveränderte ROKAL V 200 als Zugfahrzeug vor 16 beleuchteten(!) Touropa-Wagen oder vor 30 Erz-IIId-Wagen mit 120 Achsen. Noch mehr angehängte Wagen wären seitens der Zugkraft grundsätzlich möglich. Die vorderen Wagen würden dann jedoch wegen der damit steigenden, bremsend wirkenden Anhängelast in den engen Wendekreisen der RFL-Modulanlage (großer Kreisradius!) irgendwann nach innen wegkippen ...

Zum Abschluss noch drei Fotos eines raren BR85-Rohlings ...

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Das Modell ist auch heute noch ein Thema in aktuellen Zeitschriften. Im Taschenbuch "333 Modellbahnlokomotiven" ist die BR 85 von ROKAL aber leider nicht aufgeführt ...

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TT-Historie: Die "neuen" ROKAL-Kataloge ab 2008

Zur großen ROKAL-Ausstellung "60 Jahre Produktionsbeginn der ROKAL-Modelleisenbahn" im Frühjahr 2008 im Niederrheinischen Freilichtmuseum Grefrath erstellten die ROKAL-Freunde Lobberich mit Unterstützung vieler auswärtigen ROKAL-Freunde einen Ausstellungskatalog im Format der alten Original-Kataloge (ca. DIN-A5 quer). Der "neue" Katalog erhielt die Bezeichnung 21/D (als sehr später Nachfolger des letzten ROKAL-Kataloges 20/D von Juni 1969). Dieser Katalog von 2008 als auch bis 2010 vier folgende Kataloge der ROKAL-Freunde Lobberich wurden von ROKAL-Freund Stefan Mayer ("rokalisti") redaktionell bearbeitet und vom Heimatverein Lobberland e.V. (Ralf Schmeink) herausgegeben.

Diese Kataloge wurden inzwischen mit freundlicher Genehmigung des damaligen Herausgebers und redaktionellen Leiters als PDF veröffentlicht. [Ich bitte den eingedruckten Hinweis zur Nutzungsbeschränkung zu beachten! Die Urheberrechte liegen weiterhin beim Herausgeber und den beteiligten Autoren.]

Die fünf "neuen" ROKAL-Kataloge der ROKAL-Freunde Lobberich haben folgende Themenschwerpunkte ...

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Katalog 21/D - Der Ausstellungskatalog zum ROKAL-Jubiläum 2008 in Grefrath

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Katalog 22/D - Die Unternehmensgeschichte und Produkte der ROKAL GmbH

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Katalog 23/D - Eine Nachlese zur ROKAL-Ausstellung 2008 in Grefrath

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Katalog 24/D - Wartung, Pflege und Reparatur von ROKAL-Loks

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Katalog 25/D - Reprint von alten ROKAL-Betriebsanweisungen


Ich wünsche allen ROKAL-Freunden viel Spaß beim Schmökern ...

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ROKAL ist "maßstäblich"! ;)

Die ROKAL-Modelleisenbahnen wurden ab 1948 für Gleise der Spur 12 mm produziert. Erst ab dem zweiten Produktionsjahr nannte man den Modellmaßstab "TT-Spur". Nominell beträgt der TT-Maßstab 1 : 120. Tatsächlich sind jedoch fast alle ROKAL-Modelle in einem "größeren" Maßstab von durchschnittlich 1 : 105 realisiert. Die Oldtimer-Lok T3 ist sogar ca. 1 : 90 groß. Der Grund ist die Größe der damals verfügbaren Antriebselektromotoren, die es anfangs in einer kleineren Variante einfach nicht gab. Der später angebotene Schienenbus VT 95 mit Beiwagen trifft den Nennmaßstab 1 : 120 dagegen recht genau.

Mit diesen Abweichungen vom "richtigen" TT-Maßstab ergeben sich Einschränkungen für die Kombination von ROKAL-Modellen und -Zubehör mit dem älteren als auch neuzeitlichen Rollmaterial und Zubehör anderer TT-Hersteller, insbesondere den TT-Produkten ostdeutscher Hersteller. ROKAL-TT und bspw. Auhagen-Gebäudemodelle im "exakten" TT-Maßstab und mit ostdeutscher Architektur "beißen sich". Eine solche Kombination auf einer ROKAL-Anlage wirkt m.E. historisch niemals stimmig und die Maßstabsunterschiede fallen an vielen Punkten auf. Auhagen-Gebäude würde ich auf einer ROKAL-Modellbahn nicht nur deshalb verwenden, weil sie "gerade da sind" und preiswert zu haben waren.

Man muss sich letztlich auch entscheiden, in welchem Maßstab die spätere "Bevölkerung" einer Modellbahn gewählt werden soll. H0-Figuren werden kaum zu Auhagen-TT-Gebäuden passen, TT-Figuren weniger zu ROKAL-TT. Rechnet man bei ROKAL mit 100 : 1, dann wäre die klassische TT-Figur (Höhe ca. 15 mm) nur noch 1,5 m groß, also eher zu klein. Eine typische H0-Figur (Höhe ca. 19 mm) wäre im ROKAL-Universum immer noch 1,90 m groß. So gesehen ist es passender, auf einer ROKAL-Bahn eine H0-Figur zu verwenden.

Auf einer "authentischen" ROKAL-Anlage gehören für mich - weil ich das aus meiner Jugendzeit so gewohnt bin - "alte" FALLER-Gebäude aus den 1960er Jahren im damals "verniedlichten" H0-Maßstab und alte H0-Preiserlein mit runder "Grundplatte". Richards Modulanlage ist für diese "Philosophie" ein gutes Beispiel. Dort wirkt alles sehr stimmig ...

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[Fotos: Stephan Albertsen]​


Die ROKAL-Anlage "Waldkirch" wurde dagegen mit maßstäblichen TT-Gebäuden und TT-Figuren bestückt. Auch diese Ausstattung wirkt recht stimmig, sofern man sie nicht mit H0-Figuren und Faller-Gebäudemodellen mischt ...

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[Fotos: Stephan Albertsen]​


Eine gemischte Gebäudeverwendung von Faller-H0 und Auhagen-TT "funktioniert" nicht! Bei einem Auhagen-Bahnhof kommen drei Geschosse exakt so hoch wie bei einem Faller-Bahnhof zwei Geschosse. Bei der Kombination von Zubehör - Figuren (gibt's genug in TT) und Automodelle (in TT sind kaum Westmodelle verfügbar) - bleibt immer ein Kampf mit dem passenden Maßstab. Mit der Gebäudewahl muss man sich letztendlich für "echtes TT" (Auhagen) oder "verniedlichtes H0" (Historisches von Faller) als Anlagenmaßstab entscheiden. ROKAL-TT liegt nämlich ziemlich genau dazwischen ...

Als "Bahnhofsempfehlung" möchte ich hier den Faller-Bahnhof "Altenstein" nennen. Vor einem langen Bahnsteig würden die Faller-Bahnhöfe "Lindental" (mit passendem Stellwerk!), "Neustadt/Goch" oder gar der Kibri-Bahnhof "Kehl" passen. Den Bahnhof "Kehl" bekommt man manchmal preisgünstig als gebrauchtes und gebautes Modell im Internet-Auktionshaus. Man könnte ihn ggf. kürzen durch Weglassen des siebenstöckigen Hochhauses.

Eine Modellbahn bildet jedoch immer nur einen ganz kleinen Teil der großen Realität ab. Das kann auch allein der Bahnhofsbereich einer Großstadt sein. Die ROKAL-Modulanlage mit dem Bahnhof Lindental ist hierfür ein Beispiel. Letztendlich ist es doch auch egal, ob der Modellzug enge Kreise um einen kleinen oder um einen großen Bahnhof dreht. Da hinkt halt jede Realitätstreue! ;)

Sogar N-Gebäudemodelle eignen sich für eine Verwendung auf ROKAL-Modellbahnen. Beispiele sind die ROKAL-Heimanlage "Neustein" ...

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... und die ROKAL-Anlage aus der Werkstatt von Manfred R. Lünenschloss (beide auf der Total ROKAL 2016 fotografiert) ...

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[Fotos: Jürgen Herzog]​


Fazit: Zu ROKAL passt vieles. Es müssen aber die Proportionen im Auge des Modellbahn-Betrachters stimmen.

K_E_B :winker:
 
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Das Bild mit der E10 und dem D-Zugwagen zeigt leider die unterschiedlichen Maßstäbe innerhalb des Programmes ganz gut.

Rechnet man bei ROKAL mit 100 : 1
Und damit landet man beim klassischen Architekturmodellmaßstab. Für den bekommt man alles mögliche an Figuren und Autos hinterhergeworfen, allerdings in weiss, den Pinsel muss man dann nochmal zücken. Dafür sind die Preise extrem niedrig (im Vergleich zu Modellbahnzbehör).
 
Mmmhh - "Liebe macht blind" scheint zu stimmen. Anders kann ich mir nicht erklären, das du die Anlagen mit den N-Gebäuden stimmig findest. Mir springt sofort in's Auge, das da nur Zwerge wohnen können.

Gebäudemäßig sollte das H0/TT Programm von Auhagen passen - ist auch 1:100. Und die Architekturfiguren in 1:100 gibt's bei Preiser auch bemalt.
 
Von "stimmig" habe ich im Zusammenhang mit der Verwendung von N-Gebäudemodellen nichts geschrieben, nur von "für eine Verwendung geeignet". Die beiden im Beispiel gezeigten Modellbahnen ("Neustein" (Scrollen!) und Werksanlage) wurden historisch authentisch belassen bzw. renoviert, daher wird daran auch nix geändert. Solche historischen Modellbahnen werden auf der Total ROKAL 2018 zu sehen sein, die Anlage "Waldkirch" mit neuer Landschaftsgestaltung dieses Wochenende auf der Rail 2018 in Houten/NL. So etwas darf man mögen, muss es aber nicht ...

K_E_B :winker:

PS. Schön, dass Euch die vielen Anlagendetails und die tollen Bilder von Stephan Albertsen (Ali TT) so gut gefallen! :gut:
 
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Kleine Notiz am Rande, weil es weniger die Firma Rokal sondern Zeuke betrifft.
Es waren nicht nur die Firma Rokal und das Versandhaus Quelle, welche Erzeugnisse von Zeuke und BTTB vertrieben haben. Eine renommierte Westdeutsche Firma, welche auch heute noch existiert, hat von Mitte der 60er bis in die 70er Jahre einen Artikel der Firma Zeuke im Katalog gehabt. Ihr kennt ihn als Zeuke-Produkt alle, als BRAWA-Artikel vermutlich die wenigsten. Vertrieben wurde er in einer anderen Verpackung, welche im Design nicht wesentlich anders als die Originale war, allerdings fehlte die Herstellerangabe und es prangte das BAWA-Logo auf den Seiten.
Der D-Mark Preis betrug anfänglich etwa 4, später 5 DM.
Und selbst der Nachfolger, das flache Tastenpult vom BTTB hat es noch in den Katalog geschafft, ob es letztendlich verkauft wurde und wie die Verpackung aussah, weiß ich leider nicht.

Ich hab’s letzte Woche bei Kleinanzeigen entdeckt, ein Rokalbahner aus Mainfranken hat’s verkauft. Außen und innen wie neu, die Kupferkontakte glänzen noch.
 

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