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Frage? Transitzüge Berlin

Ergänzend zu den Tfz für den Transitverkehr. Alle hatten Indusi.
Wozu das? Die Transitzüge über Gerstungen und Probstzella fuhren im Bereich der DR praktisch auf Strecken ohne entsprechende Ausrüstung. Die DR hatte die Forderung nach Zugbeeinflussung sicher nicht gestellt. Bei den Zügen über Helmstedt kam der Wunsch nach Indusi von der DB.
 
1988 war der ICE Experimental in Berlin zu Besuch, selbst ist er nicht gefahren, nur geschleppt, über DR Gleise gekommen.
Ich weiß nur nicht ob noch andere DB Maschinen mal zu Besuch waren.
Einen regulären Einsatz von DB Loks auf DR Gebiet gab es meines Wissens aber nicht.

...ja, hinten rechts.😉
Bin mir nicht sicher, glaube aber das 218 mit waren zur Stromversorgung.
 
Hallo zusammen, hier noch einige Anmerkungen zum Thema aus Zeiten der Dieseltraktion. Die Transitzüge zwischen BRD und Berlin (West) kamen über die Grenzübergänge Schwanheide / Büchen aus / in Richtung Hamburg in die DDR. Diese Züge mit den Nummern 33x waren durchgehend vom / bis Abstellbahnhof Rummelsburg bis Hamburg mit DR-Lok bespannt. Über Marienborn / Helmstedt fuhren die Züge aus der westlichen BRD mit 24x´er und 34x´er Zugnummern. Diese Züge wurden von / bis Helmstedt mit DR-Tfz befördert. Aus dem Südwesten der Bundesrepublik fuhren Transitzüge mit 35x´er Zugnummern bis Gerstungen mit Lokomotiven der BR 216 der DB, ab 1989 wurde bereits in Bebra auf DR 132 umgespannt. Für den Grenzübergang Probstzella / Ludwigstadt brachten DB-Ellok Züge mit 30x Nummerung bis Probstzella und im DB-Bahnhof Hof wurde für die Einreise über Gutenfürst auf DR Lok umgespannt. Angehängt noch zwei Bilder vom D 354 Berlin-Stadtbahn nach Saarbrücken in den 1980´er Jahren.D 354 198x Sundhausen 1.jpgD 354 198x Sundhausen 2.jpg
 
Ein Filmchen mit dem ICE Experimental:
@https://www.youtube.com/watch?v=06qEQKDyh1U
(Bitte den Link herauskopieren)
 
Der DB Triebwagen 420 wurde auch teilweise bei der Waggon Union in West Berlin gebaut und musste dem entsprechend in den Westen überführt werden.
 
...die, die mit mir auf Weiterbildung waren (Weißenfels und Neustrelitz) waren echte Westberliner und kamen teilweise mit ihren eigenen Autos...
Imho waren die auch bei der DR angestellt. Für die S-Bahn verfuhr man im Westen Berlins auch so, sah aber wegen des herunter gewirtschafteten Streckennetzes und den zurückgehenden Einnahmen irgendwann davon ab.
 
Zur Situation der Eisenbahn in West-Berlin: 1945 legten die drei alliierten Siegermächte im Potsdamer Abkommen fest, dass der Eisenbahnverkehr in ganz Berlin von der Deutschen Reichsbahn durchzuführen sei, und daraus folgend, auch die Betriebsrechte (nicht jedoch das Eigentumsrecht) in West-Berlin ausschließlich bei der Reichsbahn lagen - und das bis 1994, bei der S-Bahn bis 1984 (dann BVG). Das ist übrigens auch der Grund dafür, dass die Reichs(!)-Bahn in der DDR nie umbenannt wurde, z.B. in Staatsbahn der DDR, weil man befürchtete, dann die Betriebsrechte in West-Berlin zu verlieren. Immerhin war das eine wichtige Devisenquelle gewesen.

Das führte dann auch zu dem Kuriosum, dass Eisenbahner mit festen Wohnsitz in West-Berlin in der DDR sozialversichert waren, also bei der SVK. So gab es eben auch in West-Berlin nur für Reichsbahner Polikliniken. Gleichsam war die Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft nur im FDGB möglich.

Allerdings arbeiteten auch Eisenbahner mit festem Wohnsitz in der DDR in West-Berlin. Diese hatten einen Passierschein und reisten stets über eine gesonderte Kontrollstelle im Bahnhof Friedrichstraße nach West-Berlin aus. Das waren natürlich nur zuverlässige "Genossen", die Mitglied der SED und verheiratet waren und möglichst Kinder hatten. Sie erhielten auch ein tägliches Handgeld in West-Mark, um sich mal 'ne Bockwurst zu kaufen, was natürlich niemand tat. Stattdessen sparte man das Geld, um sich meist mit Elektronikwaren aus dem Westen zu versorgen.

Die Deutsche Bundesbahn hatte in West-Berlin nur ein Repräsentationsbüro - warum auch immer. Betriebsrechte besaß sie nie. Man kann sagen, dass die Reichsbahn in West-Berlin ein reiner DDR-Betrieb war: es galten dessen Dienstvorschriften und es fuhr auch nur dessen Rollmaterial. Bundesbahn-Lokomotiven erreichten bis 1990 nie West-Berlin. Transitzüge durch West-Berlin hatten als Start- und Zielpunkt stets Friedrichstraße in Ost-Berlin.

Zu den Interzonenzügen nach Westdeutschland: Während für Bundesbahnlokomotiven spätestens in den DDR-Grenzbahnhöfen Schluss war, fuhren umgekehrt Reichsbahnlokomotiven mit deren Personal bis Bebra und bis Hamburg. Zumindest bis zum Transitabkommen. Ob das danach auch noch so war, weiß ich nicht.
 
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Für Bebra weiß ich das nicht. Aber nach Hamburg war dann irgendwann Schluss (in den 70ern?). Ich kenne aus den 80er Jahren nur noch den Lokwechsel in Büchen.
Die eigentliche Frage ließe sich also mit einem kurzen „Nein“ beantworten.

Das Wagenmaterial war -je nach Zug- DB oder DR komplett oder gemischt. Zumindest der Ost-West-Express auch mit französischen u. polnischen Wagen.
 
Transitzüge

bis jetzt hat noch keiner geschrieben, was eigentlich Transitzüge waren bzw. was darunter zu verstehen ist.
Kann da einer mal helfen?

m.E. unterlag der Eisenbahnverkehr , sowohl Güter- als auch Personenverkehr dem Viermächteabkommen v. 1971,
was aber nichts anderes bedeutete als das, was im allg. internationalen Bahnverkehr üblich war, z.B Verplombung von Güterwagen oder Personenkontrollen an den Grenzen;
Denn für die Alliierten waren wir nicht zwei souveräne Staaten, sondern ein besetztes Deutschland, egal ob die einen für alle handeln wollten, oder die anderen zu den "drei großen U's "gehören wollten;

mfg
fp

ps. für die später Geborenen : drei großen U's = USA - UdSSR - Unsere DDR :rolleyes:
 
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Transitzüge

bis jetzt hat noch keiner geschrieben, was eigentlich Transitzüge waren bzw. was darunter zu verstehen ist.
Kann da einer mal helfen?
Transitzüge waren alle Zugverbindungen zwischen Westdeutschland und West-Berlin, die das Gebiet der DDR ohne Fahrplanhalt durchfuhren (mit Ausnahme der Grenzbahnhöfe). Das bedeutete, dass man de jure als Fahrgast nicht in die DDR einreiste - ähnlich wie bei den Transitautobahnen.
 
Transitzüge waren im Unterschied zu den Interzonenzügen die, welche ohne planmäßigen Halt in der DDR nach Westberlin durchfuhren.

Irgendwer hat mal erzählt, daß schon eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 40km/h als „offene Grenze“ galt und daher unbedingt zu vermeiden war.

Übrigens war die Staatliche Bahnsufsicht der DDR auch für die Anschlussbahnen in Westberlin zuständig.

Die Interzonenzüge verbanden irgendwelche Städte zwischen Ost und West und waren bis kurz vor der Grenze allgemein nutzbar.

Grüße Ralf
 
Für Bebra weiß ich das nicht. Aber nach Hamburg war dann irgendwann Schluss (in den 70ern?). Ich kenne aus den 80er Jahren nur noch den Lokwechsel in Büchen.
Die eigentliche Frage ließe sich also mit einem kurzen „Nein“ beantworten.
Bebra wurde von DR-Lokomotiven und -Personal angefahren. Es gibt zahlreiche Fotos von Reichsbahn-01er im Bw Bebra.
 
Transitzüge waren im Unterschied zu den Interzonenzügen die, welche ohne planmäßigen Halt in der DDR nach Westberlin durchfuhren.

Irgendwer hat mal erzählt, daß schon eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 40km/h als „offene Grenze“ galt und daher unbedingt zu vermeiden war.

Übrigens war die Staatliche Bahnsufsicht der DDR auch für die Anschlussbahnen in Westberlin zuständig.

Die Interzonenzüge verbanden irgendwelche Städte zwischen Ost und West und waren bis kurz vor der Grenze allgemein nutzbar.

Grüße Ralf
Den Begriff "Interzonenzug" nutzte die Reichsbahn ab den 70er Jahren nicht mehr, er war sogar verpönt, da man ja auf die Eigenstaatlichkeit der DDR großen Wert legte und dieser Begriff ein einheitliches Deutschland implizierte, das unter Ulbricht ja immer noch als politisches Ziel offizielle Doktrin war. Die DDR-Verfassung definierte bis 1974 ja das Land noch als "deutsche Nation", während unter Honecker die DDR nur noch als "sozialistischer Staat" firmierte. Ab dato "verlor" ja auch die Hymne ihren Text.

Jene Züge, die man einst als Interzonenzüge bezeichnete, waren im Kursbuch der DR nun als "internationale Züge" vermerkt. Die Bundesbahn hat den Begriff jedoch weiter genutzt.
 
Nachtrag zum Thema "Eisenbahn in West-Berlin": Es gab da noch eine bemerkenswerte Kuriosität, nämlich Friedrich Kittlaus. Kittlaus war West-Berliner, jedoch bis 1974(!) Direktor der Berliner S-Bahn (also in Ost- und West-Berlin) und in dieser Funktion zugleich Vizepräsident der Rbd Berlin. Sein Dienstsitz war Ost-Berlin. Er war bis 1945 Mitglied der NSdAP und später der SEW (Sozialistische Einheitspartei Westberlin).
 
Bebra wurde von DR-Lokomotiven und -Personal angefahren. Es gibt zahlreiche Fotos von Reichsbahn-01er im Bw Bebra.
Aber nur bis 1973. Danach war (fast) bis 1990 in Gerstungen Ende für die DR. Fast, da ab 1988 oder 89 einzelne Züge wieder bis Bebra bespannt wurden: Fahrzeitverlängerung im Netz der DR ohne Verlängerung der Reisezeit, Leistung/Energieversorgung der Ölquirle begrenzt bzw. überhaupt der Bestand an Br 216.
 
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Nachtrag zum Thema "Eisenbahn in West-Berlin": Es gab da noch eine bemerkenswerte Kuriosität, nämlich Friedrich Kittlaus. Kittlaus war West-Berliner, jedoch bis 1974(!) Direktor der Berliner S-Bahn (also in Ost- und West-Berlin) und in dieser Funktion zugleich Vizepräsident der Rbd Berlin. Sein Dienstsitz war Ost-Berlin. Er war bis 1945 Mitglied der NSdAP und später der SEW (Sozialistische Einheitspartei Westberlin).

Bei diesen Sätzen kommen mir Äußerungen alter Eisenbahner in Erinnerung, welche sinngemäß lauteten:
"Die Bahn (DR Ost) ist ein Staat im Staate".

Gruß
Gerd
 
„Den Begriff "Interzonenzug" nutzte die Reichsbahn ab den 70er Jahren nicht mehr, er war sogar verpönt, …“
In Eisenhüttenstadt stand das noch ewig an der Aufsichtsbude - incl. Wagenreihung.
Offenbar nahmen nicht alle den Duft des letzten Pfurzes aus dem ZK gleichermassen wichtig.

Bisweilen wurden diese Züge auch Mumienexpress genannt, da sie vielfach von Rentnern genutzt wurden, die ja in den Westen fahren durften.

Grüße Ralf
 
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Ich kann auch noch was dazu beitragen.
Hatte einen Kollegen aus Westberlin, der bei der S-Bahn gelernt und sie auch gefahren hat.
Er mußte zur Lehre jeden Tag nach Betriebsbahnhof Schöneweide, hatte einen extra Pass dafür.
Am Wochenende kam er auch, aber nur in die Disco.
Ist dann später zur Feuerwehr West gewechselt, wo ich Ihn dann kennen lernte nach der Wende.
 
...

Allerdings arbeiteten auch Eisenbahner mit festem Wohnsitz in der DDR in West-Berlin. Diese hatten einen Passierschein und reisten stets über eine gesonderte Kontrollstelle im Bahnhof Friedrichstraße nach West-Berlin aus. ...
Kleine Ergänzung: Griebnitzsee wurde auch genutzt. Drehscheibe Online Foren :: 04 - Historisches Forum :: Dienstpendel der DR in West-Berlin
...Bundesbahn-Lokomotiven erreichten bis 1990 nie West-Berlin. Transitzüge durch West-Berlin hatten als Start- und Zielpunkt stets Friedrichstraße in Ost-Berlin.

...
Kleine Ergänzung: Bundesbahn-Lokomotiven erreichten bis 1990 nie aus eigener Kraft West-Berlin

mfg tommy
 
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Dann konnte man auch manchmal einen Halbspeisewagen der DB im Zugverband entdecken.
Hierzu gibt es auch ein Bild im Netz, kommt am Ende des Beitrages.😉

Bei meiner Recherche zu Zügen die über meine "Hausstrecke" --> Magdeburger Schiene fuhren habe ich alle möglichen Quellen durchforstet.
Bspw zu den internationalen Zügen (natürlich das schöne Buch internationale Schnellzüge) habe ich einige Dinge im Netz gefunden.
Transitzug D346:
D 346 Berlin-Friedrichstraße - Werder (Havel) - Helmstedt - Köln
(für den Binnenverkehr gesperrt)
Fahrplanjahr 1985, Fahrplan und Wagenreihung siehe hier:
Jetzt die Wagennummern 258 Am und 259 ARmh beachten... dazu hier das Bild (Wagennummern schauen 😉)
Zum Schluss noch ein Bild des Zuges in Richtung Helmstedt durch den Magdeburger Hbf auf den Güterzuggleisen, also ohne Bahnsteigkontakt.
 
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