@Per
Ganz so schlimm ist es noch nicht
.
Die DSB kaufte 1939/40 im großen Stil Waggons von den dänischen Privatbahnen an, um die Landesversorgung aufrecht zu halten. Auch wenn die Deutschen erst am 9. April 1940 in Dänemark einmarschiert sind, hatte sich die Versorgungslage schon seit 1939 massiv verschlechtert. Insbesondere war die Versorgung mit Importkohle und Öl/Benzin massiv gestört.
So wurde binnen kurzer Zeit u.a. in Jütland (Raum Herning) die Braunkohlenförderung hoch gefahren, die eigentlich total unwirtschaftlich war. So wurden 1935 gerade mal ca. 7.000t Braunkohle in Dänemark gefördert. Bis 1945 steigerte man die Produktion 2.264.000 t pro Jahr. Für die Verteilung benötigte man entsprechende Transportmittel. So übernahm die DSB neben den PTR/PT (196 St.; DWV Musterblatt A10) auch PUR/PU (68 St.; DWV Musterblatt A6), PER/PE (68 St.; DWV Musterblatt A1) sowie für den Obst- und Gemüsetransport IE (15 St.; DWV Musterblatt A2).
Diese Waggons kamen alle über den dänischen Geschäftsmann Albert Svendsen in den Jahren 1919/20 nach Dänemark. Er verkaufte sie an die dänischen Privatbahnen.
Die Behelfskesselwagen waren alle in Hafenstädten stationiert, um das wenige importierte Öl staatlich kontrolliert zu verteilen.
Und nach dem 2. WK war die Situation nicht besser. Die Importkohle war zwar wieder zu bekommen, aber die Preise waren sehr hoch für das relativ arme Land. Die Braunkohleförderung fand 1958/59/60 ihren Höhepunkt mit jährlich ca. 3.500.000 t.
Die Landwirtschaft spielte für die wirtschaftliche Entwicklung in Nachkriegs-Dänemark eine bedeutende Rolle. Ein gewisser Wohlstand wurde mit den Agrarexporten erreicht. Für eine funktionierende Landwirtschaft benötigt Dünger. Um von Importen unabhängig zu sein, baute man eine eigene Industrie auf. Die Bauern erhielten den Dünger per Bahn. Das erfolgte in s.g. Blockzügen, die aus den Waggons der PTR/PT gebildet wurden.
Ich finde die Geschichten, die hinter den Vorbildern von Modellen stehen, spannend.
Und vielleicht hat findet Tillig auch den Mut, die V36 mal als Rangiertraktor 1 der DSB aufzulegen. Die gedeckten
Güterwagen der IE-Reihe würden sich auch noch anbieten. Sicher alles immer mit Kompromissen behaften, aber das ist bei Brawa, Märklin, Roco usw. auch.
Eine Basis für einen dänischen
Bahnhof gibt in TT. Das leider abgerissene Bahnhofsgebäude von Højer hat sehr starke Ähnlichkeit mit Auhagens Bahnhof Wittenburg (spiegelverkehrt). Leider fehlt mir bis heute noch der Gleisplan. Davor könnte man einen schwarz lackierte Barkas B1000 als Krankenwagen parken. So einer lief tatsächlich bei Zonen-Redningskorps.
In 22 Jahren bin ich Rentner, vielleicht ist es dann mein Projekt für die neu gewonnene Freizeit...