Ach Mika, ich hätte wissen sollen, daß ich mich hier auf eine Diskussion über Haarspalterei bzw. des Kaisers Bart eingelassen habe, bei der ich nur verlieren kann. Aber da muß ich jetzt durch.
Ich bezog mich auf das Beispiel IEx-Wagen und andere Exoten, nicht auf gängige Volumenmodelle. Bei letzteren gehe ich mit Ralf. Die sollten die Basis für eine Konstruktion sein und auch weitgehend genau wiedergegeben werden.
Das gilt hoffentlich nicht für
Güterwagen. Da wird auch fast jedes Mal ein Fass aufgemacht, wenn
beim Schwerölwagen irgendeine Kleinigkeit nicht stimmt. Wer ist aktiv daran beteiligt, solche Kompromisse bei Güterwagen zu nennen?
Ich kann mich nicht erinnern, irgendwelche Güterwagenfässer aufgemacht zu haben und halte mich da in der Öffentlichkeit zurück. Ich habe aber durchaus mal darauf aufmerksam gemacht, daß man auf der einen Seite vergleichsweise kleine Abweichungen, die für manche schon K.o.-Kriterien sind, auf der einen Seite bemängelt, auf der anderen Seite auf bestimmte Güterwagen aber sicher nicht verzichten. Das ist nicht konsequent. Güterwagen interessieren hier im
TT-Board ohnehin kaum, weder im positiven noch im negativen Sinne.
Hab jetzt erst gesehen, daß Du ja sogar einen Beitrag von mir verlinkt hast. Da ging es nicht um ein Güterwagenfaß sondern um Namen, die sich im Tillig-Sprachgebrauch eingebürgert haben genau wie Y-Wagen und Bromberg und G 10 für
Wagen, die die Namen auch nicht verdienen. Und man sollte auch nicht alles bierernst nehmen und auf die Goldwage legen.
Dann reichen wirklich zwei Grundmodelle:
- zweiachsiger Wagen: ohne Aufbau = Flachwagen, mit kastenförmigen Aufbau je nach Bedruckung Personenwagen oder gedeckter Güterwagen
- vierachsiger Wagen: wie oben
- Sonderaufbauten für Kesselwagen u.ä., die auf den Rahmen von 1. oder 2. gesetzt werden
Das reicht nach Birgers Aussagen für die Mehrheit der Kundschaft.
Wenn das eine Extrem aus Kostengründen nicht geht, muß nicht automatisch das andere Extrem richtig sein. Obwohl, man würde in der Tat einiges sparen. Vielleicht sollte man das mal so weiter geben.
Zu dieser ganzen Detailgenauigkeit fällt mir noch eine Geschichte ein. Ich war mal vor wenigen Wochen in irgend einem Modellbahnladen in Thüringen. Da stand in einer Vitrine die Roco BR 01.5 und die gleiche Lok von Piko. Davor stand noch ein Herr, der wie sich herausstellte ein Kritiker war. Wir kamen ins Gespräch und er fragte mich, ob mir an der Roco 01.5 im Vergleich zur Piko-Lok was auffällt? Ich habe geguckt, aber mir fiel nichts auf. Da fing er an vom Leder zu ziehen, daß die ja völlig falsch wäre, weil… Führerhauswand zu weit vorn oder hinten (hab mir das nicht gemerkt), irgendwas saß am Kessel falsch, mit den Waschluken war was etc. Da fiel mir die TT-Board-Diskussion um die 35.10 wieder ein und die neue Ausgabe in TT stand ebenfalls in der Vitrine. Da habe ich dem dann die gleiche Frage gestellt, ob ihm an der 35.10 in TT etwas auffällt und habe jetzt erwartet, daß wie aus der Pistole geschossen kommt… Aber nix. Dem ist nichts aufgefallen und das war ein Experte. Das Gespräch fing mit den Worten an, daß die Hersteller in dem Fall Roco unbelehrbar sind … und die 01.5 ja völlig falsch ist, genau wie der Uacs aus gleichem Hause...
Viele Grüße
Birger