Wenn das jemand mit dem Memorydraht hinbekommt, wäre ich schwer beeindruckt. Ich selbst wollte mal vor vielen Jahren, ich war damals in Spur N unterwegs, eine Lady damit ausrüsten, habe aber nach vielen Wochen des Herumexperimentierens letztlich aufgegeben (und dann das Problem elektromagnetisch gelöst).
Es waren schlicht zu viele Probleme gleichzeitig zu lösen. Die enorme Wärmeentwicklung des Drahtes selbst war nur das offensichtliche Problem, aber längst nicht das einzige. Der durch den Draht fließende Strom mußte begrenzt werden. Da der Strombedarf relativ hoch ist, mußte der Vorwiderstand niederohmig sein. Damit war der Vorwiderstand die nächste Wärmequelle. Dann sollte nach erfolgter Kontraktion des Drahtes sinnvollerweise ein Gleichgewicht angestrebt werden, also ein Dauerstrom, der den Draht auf der Temperatur hält, ohne ihn nennenswert wärmer werden zu lassen. Bei offenen Anwedungen wie Signal- oder Schrankenantrieben ist das durch die kühlende Wirkung der Umgebungsluft relativ leicht zu erreichen, in einem relativ kleinen geschlossenen Raum ist das deutlich schwieriger.
Der Draht braucht eine Feder, die ihn nach dem Abschalten wieder auf Ausgangslänge streckt. Die Anpassung dieser Feder war die nächste Hürde. Im offenen System kann man leicht durch Hebelveränderung die Federkraft anpassen. In einem Lokgehäuse dagegen wird das schwierig. Und dann muß das Gehäuse (oder eine Vorrichtung im Inneren) die Kraft von Memorydraht plus vorgespannter Feder auch aufnehmen können.
Letztlich waren das einfach zu viele Probleme, was mich dazu veranlasste, zu kapitulieren.
Gruß Jens