Die späteren Genex-Kataloge und das ANgebot des Intershops boten eine gute Orientierung, welche Westfahrzeuge gelegentlich mit DDR-Kennzeichen zu erwarten waren. Und die 3. Umschlagseite der KFT war auch ein guter Anhalt, da dort die KTA die bei Typprüfungen ermittelten technischen Daten nebst einigen Bildern der Fahrzeuge veröffentlichte, und das waren dann oft die, die in einer größeren Stückzahl in die DDR eingeführt wurden. Aus dem persönlichen Umfeld kann ich noch zwei weitere Exoten aus dem DDR-Alltag beisteuern. Die Eltern eines Klassenkameraden hatten gelegentlich ältere amerikanische Fahrzeuge, woher, das wollte er uns nicht verraten. Jedenfalls wurde er gelegentlich mit einem Pontiac Firebird mit DDR-Kennzeichen von der Schule abgeholt. Ich bin in Bernau zur Schule gegangen. Die an unsere Schule angrenzende Nachbarschule hatte Russisch-Spezialklassen, und für eine ganze Weile wurden dort jeden morgen zwei Kinder von Männern im Anzug abgegeben, deren fahrbarer Untersatz ein schwarzer Volvo 360 war (Wirklich ein 360, also das Stufenheck zum kleinen Volvo, nicht ein damals bei der Regierung üblicher 200er oder 700er.) Man munkelte, dass die Kinder in der Waldsiedlung bei Wandlitz lebten.
Wenn ich in Berlin war, bin ich am Hotel Metropol in der Friedrichstraße gern mal auf das oberste Deck des Parkhauses gegangen. Da war die Verkaufsausstellung für KFZ des Intershops. Preise standen an den Fahrzeugen, aber wie teuer die waren, weiß ich jetzt nicht mehr. Fahrzeuge, an die ich mich erinnere, waren Fiat Uno, Ford Orion, Renault 9 und 11 sowie die Yamaha XJ600. Ein ehemaliger Schulkamerad hatte später auch genau so eine Yamaha.
Das alles ändert aber nichts daran, dass man für eine typische DDR-Straße 70 Prozent Trabant, 20 Prozent Wartburg und neun Prozent Fahrzeuge aus dem restlichen RGW braucht. (Pi mal Daumen)
Beste Grüße
Jörg