Heute habe ich mal eine Wanderung gemacht, wo ich noch niemals vorher in meiner Heimatstadt war. Ich bin auf dem kürzesten (800 m langen) Weg vom Schießhäuschen in Plaue (im April 1945 sinnloserweise von US-Truppen zerstört) zum Ripperschen Hölzchen gewandert. Ok, bevor es gar so kryptisch wird, ich bin auf dem Bahndamm hinter Plaue auf der Strecke Arnstadt-Ilmenau gewandert. Da der von Anfang an für zwei Gleise ausgelegt war, aber immer nur eines drauf lag, gibt es rechts und links des Gleiskörpers genug Platz zum Wandern und da eh kein Zug kommen kann, gibt es auch keinen Ärger. Als ordentlicher Bürger hat man sich das aber bisher irgendwie nur nie getraut. Ich hatte von dem hohen Damm völlig neue Ansichten meiner Heimat und Züge fahren da ja nicht mehr, bis in Angelroda das Viadukt wieder steht. Jedoch habe ich nun keine Sorgen mehr, dass die Strecke nach Ilmenau eingestellt werden könnte. Es wird punktuell am Schotterbett gearbeitet und, was noch wichtiger ist, es liegen bereits neue Schienen auf den alten B70-Beton-Schwellen. Im Bereich der Marienbrücke hinter Plaue wurden auch die dort noch vorhandenen letzten Holzschwellen entfernt und durch neue Beton-Schwellen ersetzt. Es geht also wohl weiter. Die alten Schienen liegen zerteilt am Anfang des Dammes oberhalb des Kinderrodelbergs "zwischen den Gleisen" (gemeint ist eine kleine Wiese zwischen den Trassen nach Ilmenau und Suhl, welche sich in Plaue trennen).
Der Termin für die Wiederinbetriebnahme der Strecke wird nun auch wieder optimistischer gesehen. Der Termin vom Herbst 2013 ist vorerst vom Tisch. Jetzt geht man in der lokalen Presse vom 16. Mai 2013 für die Wiedereinsetzung des Angelrodaer Viadukts aus. Hoffentlich klappt das.
PS: Die B70-Betonschwellen sehen verdammt alt aus. Gab es die zu DR-Zeiten?