Mich beeindrucken da auch keine Leute von vor 50 Jahren,
Den Rest des zitierten Satzes hättest Du Dir auch sparen können, besonders dann, wenn Du den Beitrag nicht gründlich gelesen hast.
Die Leute von vor 50 Jahren sollten Dich aber beeindrucken, denn mit dieser Messung wurde belegt, dass die zum Stillstand führenden Kontaktunterbrechungen recht kurz sind. Deshalb lassen sich ja die decoder der neuesten Generation überhaupt puffern. Bei älteren decodern hing das -undokumentiert- vom Hersteller (Programm) ab. Deswegen lässt sich je nach Stromverbrauch des Motors schon ab 1000µF
Puffer bei verschmutzten Gleisen eine Wirkung nachweisen. Ein 1000µF-Kondensator, der von 15V auf 5V ( darunter schaltet jeder decoder ab! ) immer decoder und Motor zusammen puffert, schafft bei 100mA Motorstrom ca 0,1sec. Das funktioniert eben auch bei Langsamfahrt, wo eine Schwungmasse fast nichts bringt. Aber wie ich schrieb, für die Köf auf der 15°-Kreuzung, also für eine Pufferung über ~0,5sec, die von vielen als wünschenswert angesehen wird, reicht das nicht.
Deshalb kann man von den Kondensatoren keine zu großen Effekte erwarten. Außerdem muss man sie beim Programmieren der decoder ausschalten, denn sonst funktioniert das Programmieren nicht mehr.
Was den 'decoder-Alzheimer' betrifft - das ist ein irreführender Begriff.
Bei Ansprechen der internen Betriebsspannungsüberwachung, und das muss ein höherer Wert sein als die Abschaltung des decoders beim 'brown-out', werden üblicherweise die Richtung, Geschwindigkeit und Zustände der Funktionsausgänge ins EEprom geschrieben. Deshalb hat jeder decoder auch noch einen kleinen Elko drauf.
Diese Werte behält der decoder bei Spannungswiederkehr bei, bis eine interne Zeit abgelaufen ist, innerhalb der er einen Befehl erwartet. Wenn der nicht kommt, dann schaltet er die Endstufe auf Null. Bei manchen decodern kann man das sehr schön beobachten, wenn man die Loks bei Vorwärtsfahrt vom Gleis nimmt, dann die Richtung ändert und die Lok wieder aufsetzt. Dann ruckt die erst mal in die alte Richtung weiter, bevor sie den neuen Befehl erhält.
Bei älteren decodern kam es vor, dass sie trotz Pufferung an der Betriebsspannungsversorgung sofort stehen blieben, wenn der Gleiskontakt verloren ging, weil ein ausbleibendes Digitalsignal das Abschalten der Endstufe bewirkte. Das lag an der Programmierung. Explizit habe ich so einen Effekt an einem alten ESU-decoder gehabt.
Weil der Kondensator also immer decoder und Motor versorgen muss, darf man von den üblichen Elkos keine Wunderdinge erwarten. Und die 5,5V-'Goldcaps' in Serie haben im günstigsten Fall einen Innenwiderstand von ~50 Ohm bei 3 Stück. Mehr als 100mA Motorstrom können die auch nicht über spürbar längere Zeit puffern. Und die Exemplarstreuungen sind sehr hoch.
Und zum Schluss:
Das hier schreibt kein Herr Schlauschlau, der sich das aus den Datenblättern zusammenreimt, sondern einer, der mit diesen Pufferverfahren schon vor zehn Jahren experimentiert und seine Schlüsse aus den Ergebnissen gezogen hat