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Stephan's kleine Anlage

Wow, was für eine schmucke Anlage mit sooo viel Leben und so authentisch, sehr sehr schön. :fasziniert: Wenn ich so sehe, was manch Anderer hier so fabriziert und für hohe Modellbaukunst ausgibt. :respekt:

Micha
 
Hätte nicht ein einziger Widerstand im gemeinsamen 'Rück'leiter genügt?
Jein,
als Schutz beim Einbauen ja. Später im Betrieb aber nicht, falls denn mal mehr als eine LED eingeschaltet werden soll (z.B. Zug nach X über Y). Dann wären 2 oder mehr LEDs hinter einem Widerstand, was über kurz oder lang auch LEDs zerstören kann. Und schaltet man dann später doch noch vor jede LED einen Widerstand (z.B. direkt am Dekoderausgang), gehen die LEDs zwar auch nicht mehr kaputt, aber die Helligkeit ist abhängig von der Anzahl der aktiven LEDs.
 
Je nach Strom werden die LEDs vielleicht nicht kaputt gehen, aber unterschiedlich hell leuchten, einfach deshalb weil die Flussspannungen aufgrund der Toleranzen unterschiedlich hoch sind. Durch die Kennlinie der LEDs kann sich der Strom von zwei hinter einem Widerstand parallel geschalteten LEDs und damit deren Helligkeit deutlich unterscheiden.

Beispielhaft mal Daten einer Osram KW EELP41.RU, das ich auf die Schnelle mal im Internet bei Mouser gesucht habe (bei den meisten Händlern erfährt man ja leider nicht den Hersteller und bekommt auch kein Datenblatt, deshalb diese LED als Beispiel):

VF @5mA: typ. 2,75V, min. 2.6V, max.3V
In Diagramm des Forward Current (IF vs. VF) liegt der Strom der typischen Diode (VF=2.75V) über den Bereich von 2.6 bis 3V zwischen knapp 2 und ungefähr 15mA.
D.h. wenn du 2 LEDs, deren Flussspannung nur um vielleicht 100mV toleriert, parallel schaltest, wird die mit der niedrigeren Flussspannung deutlich heller leuchten, weil der Strom durch diese im Vergleich zur anderen deutlich höher ist. Die IF vs. VF Kennlinie der beiden Dioden ist ja sozusagen auf der VF Achse zueinander verschoben.
 
Zuletzt bearbeitet:
D.h. wenn du 2 LEDs, deren Flussspannung nur um vielleicht 100mV toleriert, parallel schaltest, wird die mit der niedrigeren Flussspannung deutlich heller leuchten, weil der Strom durch diese im Vergleich zur anderen deutlich höher ist.
Aha.
Also meine persönlichen Erfahrungen, bezogen auf weiße SMD- LEDs verschiedenster Baugröße, also vor allem
Bastler- LEDs, die Du im Beutel zu 100 Stck bekommst.
Die Flußspannungsdifferenz bei z.B. 2 mA Strom durch die LEDs ist so gering, daß Du keinen Unterschied
im Strom und in der Helligkeit feststellen kannst.
Ich betreibe für Waggonbeleuchtung 15 gleiche LEDs direkt parallel ohne jede Probleme.
Und ich betreibe meine LEDs bei so geringen Strömen (max 2 ..3.mA, das selbst, wenn mal ein Strom 10% bis 20% steigt,
kein LED- Tot zu erwarten ist.
Die Werte, die Du aus dem Datenblatt herausliest, sind Extremwerte bei den verschiedensten extremen Bedingungen,
abe kaum im Normalbetrieb. Miß mal in der Praxis.

Grüße Wolfgang
 
Heute soll nun die Beschreibung vom Bau meines Kinos folgen. Das ganze Thema zog sich über ca. 4 Jahre, begonnen bei ersten Tests der Elektronik bis zum Aufbau des Kinos auf der Anlage. Als Display habe ich ein 2,4" Display genutzt und im ersten Versuch getestet, dies von einem ESP32 Board aus anzusteuern. Das hat aber nicht so gut funktioniert, weshalb ich dann auf einen Rasperry Pi Zero umgestiegen bin. Der erste Aufbau erfolgte dann erst einmal auf einem Breadboard.
IMG_20191030_124720.jpg
Das TFT ist über SPI an den RaspPi angeschlossen. Ton gibt es über einen kleinen Verstärker aus dem Audioausgang des RaspPi. Dadurch ist aber kein PWM Ausgang mehr frei, um noch LEDs gedimmt ansteuern zu können. Deshalb wird über I2C noch ein Arduino Nano angesteuert, an den alle LEDs angeschlossen sind. Die Ansteuerung des Kinos erfolgt über einen Eingang, der dann den kompletten Ablauf des Kinos startet:
  • Einschalten der Beleuchtung neben der Leinwand und im Bauwagen
  • Langsames Dimmen des Lichts
  • Abspielen des Film
  • Licht wieder einschalten
Als Filme habe ich zur Epoche der Anlage passende Trailer von Filmen verwendet, die auf das für das Display passende Format herunterskaliert wurden. Auf der SD-Karte liegen mehrere dieser Filme, die beim Start zufällig ausgewählt werden.

Nachdem der Testaufbau gezeigt hat, dass es funktionieren kann, folgte als Nächstes das Zeichnen der Schaltung und dessen Aufbau auf einer Lochrasterplatine.
Cinema Control A03.png

IMG_20191110_204036.jpg
Danach lag die Schaltung erst einmal mehrere Jahre im Schrank, bevor es mit der Softwareentwicklung und dem Einbau auf der Anlage weiterging.

Zur Leinwand (TFT-Display) gehört natürlich noch ein Bauwagen für den Projektor und Filmvorführer und auch im Bereich der Leinwand sind noch ein paar LEDs für die Beleuchtung vor und nach dem Film angebracht. Das Display hat eine relativ große Platine, weshalb die Abdeckung leider etwas größer werden musste. Diese Abdeckung habe ich aus Karton zugeschnitten und das Display dort eingesetzt. Damit es wie ein provisorisches Freilichtkino aussieht, wurden um diese Abdeckung Hölzer geklebt, sodass es hoffentlich so aussieht, als wenn die Leinwand daran befestigt wäre.

PXL_20230212_175619015.jpg

Bei meinem ersten Versuch hatte ich die Abdeckung aus schwarzem Karton ausgeschnitten. Das sieht zwar im Dunkeln ganz gut aus. Bei Tag ist das Problem aber, dass das Display schwarz ist, sodass es dann mehr einem Fernseher als einem Kino ähnelt. Der Versuch, das LED Backlight dauernd anzulassen, war leider auch nicht so erfolgreich. Problematisch ist dabei auch, dass diese billigen Displays sehr stark vom Blickwinkel abhängig sind. Die Lösung des Problems war eine dünne Lage Tempotaschentuch (nur eine der drei oder vier Lagen, aus denen so ein Taschentuch besteht). Diese habe ich mit Weißleim auf das Display geklebt. Dadurch wird das Bild zwar deutlich unschärfer, das Display ist nun aber auch bei Tag hell und die Abhängigkeit vom Blickwinkel ist fast weg. Insgesamt hat es dadurch aber auch eher den Bildeindruck einer einfachen Leinwand und sieht nicht mehr so nach Display aus. Den Rahmen habe ich dann passend zum beklebten Display noch einmal aus grauem Karton neu gemacht.

PXL_20230218_181239879.jpg

Den Bauwagen habe ich aus Balsaholz und Resten aus der Bastelkiste selbst gebaut. Fahrwerk ist ein PKW Anhänger aus einem Auhagenset, der Rest aus Balsa. Auf dem Projektor sitzt eine LED, die passend zur Helligkeit des Displays angesteuert wird.
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Hier noch zwei Bilder des fertigen Kinos. Auf den Bildern sieht das Displaybild übrigens deutlich bläulicher aus, als in echt.

PXL_20230220_114701940.jpg
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Falls es interessiert, angehängt auch der Sourcecode für den RaspPi und den Arduino.
 

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