Heute soll nun die Beschreibung vom Bau meines Kinos folgen. Das ganze Thema zog sich über ca. 4 Jahre, begonnen bei ersten Tests der Elektronik bis zum Aufbau des Kinos auf der Anlage. Als Display habe ich ein 2,4" Display genutzt und im ersten Versuch getestet, dies von einem ESP32 Board aus anzusteuern. Das hat aber nicht so gut funktioniert, weshalb ich dann auf einen Rasperry Pi Zero umgestiegen bin. Der erste Aufbau erfolgte dann erst einmal auf einem Breadboard.

Das TFT ist über SPI an den RaspPi angeschlossen. Ton gibt es über einen kleinen Verstärker aus dem Audioausgang des RaspPi. Dadurch ist aber kein PWM Ausgang mehr frei, um noch LEDs gedimmt ansteuern zu können. Deshalb wird über I2C noch ein Arduino Nano angesteuert, an den alle LEDs angeschlossen sind. Die Ansteuerung des Kinos erfolgt über einen Eingang, der dann den kompletten Ablauf des Kinos startet:
- Einschalten der Beleuchtung neben der Leinwand und im Bauwagen
- Langsames Dimmen des Lichts
- Abspielen des Film
- Licht wieder einschalten
Als Filme habe ich zur Epoche der Anlage passende Trailer von Filmen verwendet, die auf das für das Display passende Format herunterskaliert wurden. Auf der SD-Karte liegen mehrere dieser Filme, die beim Start zufällig ausgewählt werden.
Nachdem der Testaufbau gezeigt hat, dass es funktionieren kann, folgte als Nächstes das Zeichnen der Schaltung und dessen Aufbau auf einer Lochrasterplatine.

Danach lag die Schaltung erst einmal mehrere Jahre im Schrank, bevor es mit der Softwareentwicklung und dem Einbau auf der Anlage weiterging.
Zur Leinwand (TFT-Display) gehört natürlich noch ein Bauwagen für den Projektor und Filmvorführer und auch im Bereich der Leinwand sind noch ein paar LEDs für die Beleuchtung vor und nach dem Film angebracht. Das Display hat eine relativ große Platine, weshalb die Abdeckung leider etwas größer werden musste. Diese Abdeckung habe ich aus Karton zugeschnitten und das Display dort eingesetzt. Damit es wie ein provisorisches Freilichtkino aussieht, wurden um diese Abdeckung Hölzer geklebt, sodass es hoffentlich so aussieht, als wenn die Leinwand daran befestigt wäre.
Bei meinem ersten Versuch hatte ich die Abdeckung aus schwarzem Karton ausgeschnitten. Das sieht zwar im Dunkeln ganz gut aus. Bei Tag ist das Problem aber, dass das Display schwarz ist, sodass es dann mehr einem Fernseher als einem Kino ähnelt. Der Versuch, das LED Backlight dauernd anzulassen, war leider auch nicht so erfolgreich. Problematisch ist dabei auch, dass diese billigen Displays sehr stark vom Blickwinkel abhängig sind. Die Lösung des Problems war eine dünne Lage Tempotaschentuch (nur eine der drei oder vier Lagen, aus denen so ein Taschentuch besteht). Diese habe ich mit Weißleim auf das Display geklebt. Dadurch wird das Bild zwar deutlich unschärfer, das Display ist nun aber auch bei Tag hell und die Abhängigkeit vom Blickwinkel ist fast weg. Insgesamt hat es dadurch aber auch eher den Bildeindruck einer einfachen Leinwand und sieht nicht mehr so nach Display aus. Den Rahmen habe ich dann passend zum beklebten Display noch einmal aus grauem Karton neu gemacht.
Den Bauwagen habe ich aus Balsaholz und Resten aus der Bastelkiste selbst gebaut. Fahrwerk ist ein PKW Anhänger aus einem Auhagenset, der Rest aus Balsa. Auf dem Projektor sitzt eine LED, die passend zur Helligkeit des Displays angesteuert wird.
Hier noch zwei Bilder des fertigen Kinos. Auf den Bildern sieht das Displaybild übrigens deutlich bläulicher aus, als in echt.
Falls es interessiert, angehängt auch der Sourcecode für den RaspPi und den Arduino.