• Hallo TT-Modellbahner, schön, dass du zu uns gefunden hast.
    Um alle Funktionen nutzen zu können, empfehlen wir dir, dich anzumelden. Denn vieles, was das Board zu bieten hat, ist ausschließlich angemeldeten Nutzern vorbehalten. Du benötigst nur eine gültige E-Mail-Adresse und schon kannst du dich registrieren.
    Deine Mailadresse wird für nichts Anderes verwendet als zur Kommunikation zwischen uns.
    Die Crew des TT-Boardes

Klarheiten beseitigt: Wendezugsteuerung der BR 119?

... Die einzigen ZWS-Loks bei der DR waren die 112.1 und die an die DB verliehenen 143 nach dem Umbau für die S-Bahn.

Eine ZWS-Lady kann man an den senkrecht stehenden Scheibenwischern erkennen und es sind ja auch einige 143er auf DB-KWS umgerüstet worden. Ich hab jetzt mal gekramt und tatsächlich ein Bild einer 112.1 gefunden, 1994 aber noch DR dran mit ZWS. Wie wird denn so ein x-Wagenzug gesteuert? Über KWS oder ZWS? Die meisten Ladies jedenfalls haben ihre ZWS so 1997/98 rum bekommen u.A. 143 002 und 112 005.
 
Für den Wendezugbetrieb gibt es keine Belege. Vermutlich war man froh, wenn die Loks so liefen. Schon zu DR Zeiten hatte man ja Verluste durch Brände im Maschinenraum zu verzeichnen, dies und die allgemein recht hohe Schadanfälligkeit in Verbindung mit Steuerwagenmangel, ließ den Verzicht auf Wendezugexperimente wohl ratsam erscheinen.
 
Der Umbau der 119er- in dem Fall 219er- auf ZWS erfolgte um 1994. Quelle ist das Video von Rio Grande zur Baureihe. Und nur mal so- wenn es die Wendezugsteuerung schon zu DR- Zeiten gegeben hätte, warum dann das zeitraubende Umsetzen der Loks im Bahnhof Lauscha auf ihrer Stammstrecke Probstzella- Sonneberg ?
 
119 und der Wendezug

Hm - eines will mir bei der ganzen Geschichte nicht in den Kopf: Im Sonneberger Netz, dass ja bekanntlich der 119 nahezu allein gehörte, gab es 2 Spitzkehren (Rauenstein und Lauscha), in denen planmäßig x-Mal am Tag umgesetzt wurde.
Welchen Grund will man neben den Spitzkehren noch für einen sinnvollen Wendezugbetrieb nennen? Klar - Steuerwagen und Reisezugwagen mit Steuerleitung waren in der DDR knapp, aber zumindest für die Personenzüge wäre eine begrenzte Anzahl z.B. wendezugfähiger E5 nach Beginn der Lieferung der DBmq / DBmu sicher aufzutreiben gewesen, wenn wir die Eilzüge Sonneberg - Leipzig mal außen vor lassen.

Für mich bleiben da nur 2 mögliche Antworten:
1. die 119 hatte in Wirklichkeit keine Wendezugeinrichtung
oder
2. die Wendezugeinrichtung der 119 war für den planmäßigen Zugverkehr völlig unbrauchbar - da könnte auch der Hang der 119 zur Selbstpyromanie eine Rolle gespielt haben. (Wie lange dauert es, bis man einen Brand auf einer unbesetzten, schiebenden mitbekommt?)

Mit sind auch keine Fotos bekannt (nicht nur aus dem Sonneberger Netz), wo im Rahmen der 119-er Erprobung wenigstens mal der Versuch unternommen worden wäre, damit mal einen Wendezug zu fahren.

FD851

PS: @ reko dampfer - o.k. - Du warst schneller...
 
Och, ich glaub, wenn die Möglichkeit dagewesen wäre, hätte sich die DR schon was einfallen lassen. Auf anderen Stecken hat das mit den Wendezügen ja auch funktioniert. Zwischen Magdeburg und Marienborn sind die Wendezüge auch mit Packesel gefahren. Aber egal- hätte wäre wenn. Selbst auf der klassischen 119er Strecke Magdeburg- Oebisfelde, mit Wendezügen betriebenen, gibt es keine Leistung, die hier bei Ausfall einer 110er oder 118er oder gar planmäßig mit 119 im Wendezugdienst betrieben wurde.
 
@FD851
Vielleicht weil beim Talwärts fahrenden Zug die Lok an der Spitze sein mußte?

@152 032-9
Reko-Vierachser als Steuerwagen?
 
@ 132217, schwer ot:

Mir ist schon klar, dass heute die meisten Lokomotiven der BR 143 mit ZWS ausgestattet sind. Ich bezog mich mit dem zitierten Posting auf Jans Beitrag mit der Jahreszahl 1993, dem vermuteten Umbau der BR 219 auf ZWS bereits 1993 und der DR-DV 939 Tr. Die Bemerkungen zu den ZWS-tauglichen Fahrzeugen bei (nicht: von) der DR sind somit im Zusammenhang mit dem Jahr 1993 zu sehen!
Ich hab jetzt mal gekramt und tatsächlich ein Bild einer 112.1 gefunden, 1994 aber noch DR dran mit ZWS.
Alles andere hätte mich gewundert, denn die BR 112.1 (egal ob DR oder DB) hatte ZWS von Beginn an.
Wie wird denn so ein x-Wagenzug gesteuert? Über KWS oder ZWS?
Ausschließlich ZWS, denn ansonsten hätte es nicht die Umbauten der BR 141 für die S-Bahn Nürnberg geben müssen. Auch der Einsatz der BR 111 bei der S-Bahn im Ruhrgebiet hätte nicht sein müssen, wenn KWS und damit der Einsatz der BR 141 möglich gewesen wäre.
Die meisten Ladies jedenfalls haben ihre ZWS so 1997/98 rum bekommen u.A. 143 002 und 112 005.
Die ersten dürften die ZWS um 1992 bekommen haben einschließlich der Produktfarben für die S-Bahn (oranger Bauchstreifen mit Absatz). Einsatzorte waren die S-Bahn in Nürnberg und im Rhein-Ruhr-Gebiet. Diese Lokomotiven hatten noch das DR-Logo und waren nur an die DB "vermietet".

ontopic:
Der Umbau der BR 219 auf ZWS erfolgte erst um 1997, die Versuchsfahrten fanden mit einer or-219 mit or Dachschrägen (219 021 - ?) und einem By-Steuerwagen statt. Erstere gab es 1994 noch nicht.
 
OT:
Dann begann das ZWS Zeitalter bei der Bundesbahn ja schon 1978 mit Lieferung der x-Baumusterwagen.

Ergänzung "Steilstrecke": Ich weiß es auch nicht, kann ja aber mal in meine Höchstlastenübersicht der Rbd Erfurt rein schauen ob da war drin steht.
 
Nein, das gesamte Lauschaer Netz ist normal geneigt, selbst die T3 der ersten Züge zogen ihre Züge nach Lauscha hinauf und es gibt genug Bilder, bei denen Dampfloks mit Schornstein zum Tal laufen, bei der Fahrt von Lauscha nach Ernstthal wurde sogar sehr gern rückwärts und damit Tender zum Berg gefahren, um im Lauschensteintunnel vor dem Qualm der Lok zu sein.
Gerade noch mal die Neigungen nachgeschlagen:
Steinach-Lauscha größte Neigung 1:37
Lauscha-Ernstthal größte Neigung 1:30
Lichte-Ernstthal größte Neigung 1:31

Hinterlandbahn (Sonneberg-Eisfeld)
größte Neigung 1:36

gruss Andreas
 
Nochmal zur Vielfachsteuerung bei der BR119 der DR:
In meinem Sammelwerk "Das war die DR" (GeraMond-Verlag) habe ich gerade ein Bild gefunden, wo 119-Vorspann zusehen ist an einem Interregio mit ca. 12 Wagen (Aufnahmeort, -datum: Humboldthafen Berlin 1991)
Allerdings steht im Bilduntertitel:
"Zwei Lokomotiven der Baureihe 119 ziehen den Zug nach Hamburg über das Wasser des Humboldthafens in Berlin (1991). Es musste mit Vorspann-Lokomotive für die Stromversorgung der Klimaanlage in der 1. Klasse und des Bistrowagens gefahren werden."

Kann ich mal so einfach das Bild abfotografieren und hier einstellen ???
 
Die Antwort steht doch schon in der Bildunterschrift: "Vorspannlok", also nicht Doppeltraktion.
Die Vielfachsteuerung hat mit der Heizleitung/Zugsammelschiene nicht unmittelbar etwas zu tun.

MfG
 
Im IR Verkehr nach der Wende liefen 119 planmäßig als Päärchen, diese wurden allerdings fest zusammengestellt. Hier dürfte die Vielfachsteuerung zum Einsatz gekommen sein.
Hintergrund war der hohe Sromverbrauch des IR. Die 132 war damals mangels Blindleistungskompensation noch nicht vor IR/IC einsatzfähig. Später setzte man dan auch 218er Päärchen ein.
 
Hallo!

Ich habe mal ein wenig im Netz gesucht, um vielleicht etwas Licht ins Dunkel zu bringen. Ist nicht wirklich einfach, aber der Tenor scheint zu sein Dose ja, Wendezugsteuerung (zu DR-Zeiten) nein.

http://drehscheibe-online.ist-im-web.de/forum/read.php?17,1396522,1396522#msg-1396522
http://drehscheibe-online.ist-im-web.de/forum/read.php?17,1177107,1177107#msg-1177107
http://de.wikipedia.org/wiki/DR_Baureihe_119
http://drehscheibe-online.ist-im-web.de/forum/read.php?31,3956511,3956511#msg-3956511

Hat irgendjemand schon einem von einem Wendezugeinsatz der 119 zu DR-Zeiten etwas Verläßliches gehört oder gesehen? Ich zumindest nicht, was ja für die Theorie spricht.

Wenn es solche Einsätze ohnehin nicht gab, dürfte die Marschrichtung für den Vorbildorientierten Modellbahner doch klar sein, oder? :fasziniert:

db
 
Meine Höchstlastenübersicht sagt mir eine Steigung von 37Promille max. auf der Strecke und dort durfte eine 119 max. 300t, eine 118.6 max. 320t und wenn Sie dort gefahren wäre, eine 132 max. 400t. Die 95er steht da leider nicht mehr mit dabei, dafür 01 (durfte da gar nichts ziehen), 41er, 44er, 50/52er, 101er, 102er, 105/106er, 110er, 112er, 115er(!), 118.1/118.2er, 120er und die 131er. Die Übersicht ist von 1983 mal noch dazu.
 
Steuerwagen

@ db1201037,
danke für die Links - vielleicht habe ich jetzt den Grund...

Der wäre dann in den Steuerwagen zu suchen. Bekanntlich gab es bei der DR Steuerwagen mit Pult
1. für den E-Betrieb und
2. für den V-Betrieb und Heizkesselsteuerung.
Wegen der E-Hz der 119 passt evtl. der V-Steuerwagen nicht. Die 119 hätte dann also eines "eigenstädigen Steuerwagens" für V-Betrieb mit E-Heizung bedurft....

Vielleicht ist das jetzt zu viel Glaskugel, aber vielleicht ist es das auch tatsächlich...

FD851
 
Heute will ich mich zum ersten Mal in eine Disskusion einmischen.Im EK-Buch der BR119 ist ein Brief an die Hauptverwaltung Maschinenwirtschaft der DR abgelichtet in dem steht,bis 119 080 ist vollständig für Vielfachsteuerung ausgerüstet,119081 bis 119 100 ist bis auf Vielfachdose ausgerüstet und ab 119101 keine Vielfachsteuerung. Der Brief hat Datum vom 08.11.1985. Die Strecken Eisfeld-Sonneberg und Sonneberg-Probstzella waren keine Steilstrecken.Die Baureihe 119 hat niemals eine Steilstreckenzulassung bekommen,weil die Handbremse in ihrer Bremswirkung viel zu gering war. Sie wirkte nur auf ein Rad des jeweiligen Drehgestells.Bei der Baureihe 118 wirkte die Handbremse im Gegensatz dazu auf alle Räder und dadurch konnte die Lok im Notfall im Gefälle gesichert werden.
 
Aber Vielfachsteuerung ist nicht gleich Wendezugsteuerung und umgedreht, siehe Beispiel 243.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei den mir bekannten Loks mit Vielfachsteuerung ist es möglich diese auch von einem geeigneten Wendezugsteuerwagen zu bedienen. Eine Vielfachsteuerung verlangt die Möglichkeit der Überwachung/Steuerung der zu steuernden Lokomotive von der steuernden Lok. Des weiteren müssen die Leistungsregelungen beider Maschinen zusammenarbeiten. Das ist etwas mehr als eine "normale" "Nur"-Wendezugsteuerung kann.
 
Zurück
Oben