ThWilken schrieb:
Hi,
zum Gleisplan fiel bereits das Wort "langweilig". Insbesondere beim linken Bahnhofskopf würde ich dem zustimmen. Der besteht im Wesentlichen nur aus den beiden sich kreuzenden Weichenstraßen. Wenn Du einen Zug darüber schicken willst, machst Du unter Umständen den ganzen Bahnhofskopf zu für weitere Fahrstraßen.
Hm, das stimmt schon. Ursprünglich sollte ja auch dort eine niveaufreie Kreuzungsmöglichkeit eingebaut werden (wie auf der rechten Seite). Nur, würde das nicht eher eine "Berg-und-Tal-Bahn" ergeben? Und sieht soetwas dann gut aus? Ich meine beim Vorbild gibt es das bei Einfahrten in größeren Bahnhöfe möglichweiser ja auch, aber dort fällt es aufgrund der Längenentwicklung nicht so sehr auf.
Was könnte man sonst noch tun, damit dieser Teil nicht so "langweilig" wirkt?
Die vielfach genannte Orientierung am Vorbild ist zwar ganz gut und schön, aber ein typischer Modellbahner will vielleicht etwas mehr als die Praxis in der Regel bietet, und zwar ein Mehr an Fahrmöglichkeiten zwischen die Bahnsteig- und Streckengleisen und vielleicht dabei auch ein Mehr an gleichzeitigen Fahrmöglichkeiten.
Stimmt. Außerdem kommt noch einfakt hinzu: Die notwendigen Hochbauten und ortsfesten Anlagen. In den wenigsten Fällen sind diese handelsüblich. Und das dann alles vollkommen selbstbauen???
Der eigentliche Bau wäre vielleicht nicht mal das problematischste. Aber dazu braucht man entsprechende Unterlagen, Baupläne, jede Menge Fotos etc. pp.
Als ich die Gleisanlagen des heimischen Bahnhofs vor einigen Jahren mal in N nachgebaut habe, bekam ich immer wieder zu hören, dass das zwar schön und gut sei, aber da die Hochbauten nur aus weitgehend ähnlichen umgewandelten Bausatz-Modellen bestanden war es eben halt doch nicht Trebbichau :-(. Dabei hatte ich den (Anlagen-)Bahnhof nicht mal Trebbichau genannt.
Was mir fraglich erscheint sind die Gleisübergänge innerhalb der Bahnsteigbereiche (zwischen a und b), wozu sollen die gut sein?
Ich gehe mal jetzt davon aus, dass Du den Bf Gößnitz nicht kennst? In genau diesem Bf findest du nämlich solche Gleisverbindungen in Bahnhofsmitte. Der Grund für diese ungewöhnliche Anordnung ist der:
Für den Bahnhof stand seinerzeit nicht viel Tiefe zur Verfügung, dafür aber umso mehr Länge. Nun ist Gößnitz aber nicht gerade ein x-beliebiger kleiner Zwischenbahnhof. Hier kreuzen sich die Strecken Leipzig - Zwickau bzw. Plauen/V. und Glauchau-Gera. beides bis in die DR-Zeit hinein mehr oder weniger wichtige Hauptstrecken. Da neben mehreren Güterverkehrsgleisen nur noch Platz für zwei Bahnsteiggleise war / ist, wurde ein einzelner ellenlanger Bahnsteig angelegt. Zwei Bahnsteiggleise alleine würden aber dort nicht ausgereicht haben (heute inzwischen wohl nun doch). Daher wurden die Bahnsteiggleise quasi jeweils halbiert (daher auch die außergewöhnliche Länge) ud in der Mitte Gleisverbindungen zu den benachbarten Gleisen angelegt.
Dadurch ist es möglich, dass an einer Bahnsteigseite jeweils zwei komplette Reisezüge (räumlich) hintereinander Platz finden können und der hintere Zug vor dem davorstehenden zuerst ausfahren kann!
Wenn ich hier von kompletten Reisezügen schreibe, meine ich da nicht etwa nur so ein kurzes Personenzüglein aus drei vier Donnerbüchsen. Nein, es finden richtig ausgewachsene Züge dort Platz. Der Regional-Express Leipzig - Zwickau - Leipzig besteht z.B. aus mindestens 5 bis 6 Vierachsern (wenn nicht gar mehr, hab das nicht mehr so genau in Erinnerung) gezogen von (vor ca 4, 5 Jahren) einem U-Boot.
Vor ein paar Jahren war es in Gößnitz z.B. so:
Zunächst fährt aus Richtung Gera (von Westen, Einfahrt aber aus Norden) der RE bzw. die RB nach Glauchau ganz normal am Bahnsteiggleis West ein und hält in der nördlichen Bahnsteighälfte vor der mittigen Gleisverbindung. Dieser Zug wartet nun die Kreuzung mit de´m RE / RB Leipzig - Zwickau ab.
Wenig später läuft RE Leipzig - Zwickau in den Bahnhof ebenfalls am Bahnsteiggleis West (!) ein. Da aber das nördliche Ende bereits vom Zug Gera - Glauchau besetzt ist, fährt der Leipziger Zug zunächst über das neben Bahnsteiggleis West liegende Gleis in den Bahnhof ein, bis zur mittigen Gleisverbindung. Erst hier schwenkt er zum eigentlichen Bahnsteiggleis ein und kommt dann am südlichen Bahnsteigende zum Halten.Ind er Regel fährt der Zwickauer (vordere) Zug zuerst aus. Ich habe aber auch erlebt, dass zuerst der Glauchauer Zug rausgelassen wurde. Dies ist aber nur über die mittige Gleisverbindung möglich.
Auf der gegenüberliegenden Bahnsteigseite spielte sich dasselbe Geschehen in umgekehrter Richtung ab.
Nicht selten waren im Bf Gößnitz drei oder manchmal sogar 4 Reisezüge gleichzeitig im Bahnhof.
Diese ungewöhnliche Betriebssituation wollen wir halt auf unserer Anlage nachgestalten, zumal uns der Platz nun einmal dafür zur Verfügung steht.
p.s. Schau Dir z.B. mal den Gleisplan von Leipzig-Leutzsch an. Dort gibt es zwar nicht so viele Bahnsteiggleise, aber dafür ausgesprochen viele Fahrmöglichkeiten, so daß es fast schon an Verschwendung grenzt.
Den Leutzscher Gleisplan haben wir beim Suchen auch gefunden. Würde uns auch zusagen, wenn ... ja wenn es die Leipziger S-Bahn-Fahrzeuge ( die blau / gelben) zu einem volkstümlichen Preis geben würde.
Gruss Hannes