Seit Sonnabend, also gestern bin ich nicht nur von den Fotos sondern nun auch direkt vom Modell fasziniert.
Analog reicht mir erst einmal immer noch, wobei mir das Feature der Führerstandbeleuchtung eigentlich gefallen würde.
Vielleicht gibt es da ja mal eine Lösung in Draht.
In Details ist das für mich derzeit die GöTTin der TT Modellloks, unübertroffen was man so entdeckt.
Ausgepackt wurde die Lok am späten Nachmittag und erst mal 10 Minuten gefahren
Dann 2 Stunden Vorbildstudie in der Literatur mit Modell in der Hand und vergleichen ... vergleichen.
Meien Bibliothek brachte mir 3 Bücher passed dazu und reichten mir auch aus.
Klar kann da ein Doppelstockzug ran. (weil gefragt wurde)
Donnerbüchsen, Rekowagen, was somzur zeit passt, Güterzügen mit Packwagen und ohne.
Beste Bilder, gerade auch in Farbe schön stimmig sind im EK Buch zu den Neubaulokomotiven zu finden.
Dirk Endisch ist ebenfalls gut dabei vom Transpressverlag zu den Neubau-Loks mit gleichem Thema und natürlich das Buch vom Herdam Verlag zur BR 83 naturgemäß reichlich bebildert.
Ich musste eben in allem sehr genau hinschauen.
doch nun ...
... was entdeckte ich da?
Einen leicht krummen Umlauf auf der Heizerseite mehr vorn .
Die Steuerung auf der Heizerseite zeigte auch leicht schräg nach oben.
Der Zylinder stand irgendwie etwas höher wenn man von vorne die Lok betrachtete. Nicht viel, aber es reichte um den Umlauf über dem Zylinder nach oben zu drücken.
Stahllineal ran, alles bestätigt, kein Knick in der Optik.
Was nun, zurückschicken das heiße Teil oder doch selber ... ganz großes ?
Letzteres Überwog.
Ich hab das Teil gut zerlegt, nur halb aber es reichte für den ganzen Abend.
Ich musste an die Zylinder ran, weil der auf der Heizerseite schief stand bzw. irgendwie höher angebaut war. Nur ein paar Zehntel, aber das drückte dem Umlauf mit Wasserkasten unschön hoch.
Ich dachte mir, irgendetwas ist da nicht richtig eingerastet. Runterdrücken ging mit viel Kraft aber es kam wieder hoch.
Das Ganze ist nicht für zitternde dicke Finger, aber es geht, mit Mut, viel Mut.
Führerhaus und Kessel geht ja noch schnell. Dann Lötkolben raus und erst mal zwei Drähte ab.
Überall sind Schrauben versteckt, ich glaube 24 Stück insgesamt.
Sozusagen 24 Karat Piko geschraubtes Gold. (die BR 81 in TT, erste Lok hatte 5 Schrauben ;-) )
Nun weiter mit dem Zerlegen des Modells.
Auch unter der Platine eine Schraube, also musste diese raus.
Dann ging der Umlauf runter. Vorne an der Pufferbohle ist er auch noch eingerastet.
Zwei Klebungen der Steuerung mussten gelöst werden.
Ein paar microkleine Steckerchen muss man auch abziehen, Nerventeststufe 5 heißt echt nichts für schwache Nerven.
Dafür entdeckt man in der Konstruktion so viele Details noch weiter.
Die Steuerung ist so elastisch, dass ich den Zylinder nach dem Lösen der oberen Schraube abbekam und zur Seite etwas wegziehen konnte.
Darin war ein Spahn von ... ? ... was weiß ich.
Der hat den Zylinder innen hochgedrückt und beim Anschrauben wurden dann da etwas von der Plaste breit gequetscht was aber nicht reichte um den Zylinder in die richtige Position zu bringen.
Den Zylinder habe ich von innen mit feinsten Messerchen geglättet und wieder richtig montiert. Alles 3 x wiederholt dann saß es passend. Dabei war er aber immer an der Steuerung dran geblieben.
Nun den verzogenen Umlauf , vorderer Bereich mit sensiblem Druck und moderater Kraft gerichtet.
Das muss man sich erst mal trauen.
Alles wieder montiert, reicht nicht, noch mal das Ganze ... bis es ging.
Nun sitzt alles gerade die Klebestellen wieder verklebt.
Umtausch gespart kann mich morgen/heute nach dem Schlafen weiter erfreuen am Modell.
Einen Aufstiegstritt an der Pufferbohle hab ich verbogen. Gerichtet und gut, mit etwas Kleber zur Sicherheit fixiert.
Klar ist das nicht schön, das man ein Modell mit Macke bekommt aber hier ging es ja mit etwas Mut noch gut aus. Klar ist das nicht richtig das selbst zu machen. Aber es machte Spaß und man lernt auch mal was dazu und entdeckt gleich die Tücken und Raffinessen des neuen Modells.
Zurück zu senden am nächsten Tag wäre ja immer noch möglich. Man darf halt nichts richtig weiter dazu kaputt machen.
Dann noch paar Probemeter auf dem Gleis und ein Vergleich mit anderen Loks.
Sogar die 65 ist deutlich grober dagegen.
Die 94 stand gerade daneben und die ist echt noch ganz gut dazu.
Wahnsinn was man so entdeckt wenn das Teil erst mal zerlegt ist.
Die ganzen Rohre sind ja extra angeklebt. Selbst im unsichtbaren Bereich hinter den Wasserkästen oder unter dem Kessel vorn bzw. unter der Rauchkammer hat man alles nachgebildet an der Pumpenverrohrung. Kleinste Details am Rahmen graviert.
Der Aschekasten, das sieht doch kein Mensch ?
Alle Griffe frei stehend, selbst die 4 auf dem Mischvorwärmer.
Sogar die Griffe unter den Puffern waren nie so gut. Sonst muss ich die immer anbauen. ich denke in dem fall auch an
Wagen etc, eben alle Modelle.
Die Kesselarmaturen im Führerhaus.... passend angesetzt zur Verrohrung und den Stellstangen außen.
Stellhebel zum öffnen der Wasserkastendeckel, extra angesetzt.
Sandfallrohre, Stromleitungen, Bremsgestänge, sogar am
Drehgestell ganz fein mit Bremsbacken bis dicht ans Rad.
Kohlenachbildung sehr schön umgesetzt und die Füllung vom Kohlenkasten "auf schon etwas losgefahren" aber noch gut voll.
Und fahren ... tut sie auch gut.
Licht, gefällt mir, Rotlicht , naja, brauch ich eigentlich nicht so aber gefällt mir echt.
Alle Details angesetzt und geklebt. Ich möchte da nicht arbeiten.
Es ist für mich das Übermodell. Da sind manch andere Hersteller Jahre hinterher.
Der Kessel ist aus Metall, die Windleitbleche auch.
Klar das Manches im Modell etwas dicker ist als beim Vorbild , z.B. die Stützen der Windleitbleche, Lampen (Funktion gegen Vorbildmaß) aber ich finde nichts, das mir nicht doch super gefällt.
Für mich, Modell des Jahres 2021, 2022, 2023 .... bis mal was Besseres kommt.
Frage ist dann, nur wer soll das machen?
Eins muss ich noch anmerken.
Super kleine Verpackung für eine großartige Lok.
Woanders ist das irgendwie andersrum, große Kiste ... und was kommt dann?
Wenig Zurüstteile die man eigentlich wohl nur für die Vitrine braucht. Mal sehen was geht mit anbauen?
Eine feine Nebenbahnlok für mich, die ich vor Jahren nie in Großserie erwartet hätte.
Kommt die in Ep 3 kauf ich die Nächste.
Herr Wilfer, ihr Team hat ganze Arbeit geleistet. Das gefällt mir richtig gut.
Ich sage danke zu dem Team der Entwickler und jeder Arbeiterin und jedem Arbeiter im Werk in China die diese Fummelei erledigen, damit ich mich daran erfreue. Danke nach Chashan.