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Modelltest BR 84 von KITTLER , das Modell

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Beim letzten Stammtisch in Dresden konnte ich nun endlich auch die 84 aus dem Hause KITTLER bewundern . Eigentlich dachte ich ja , es würden sich ein paar potentielle Kunden zu der einen oder anderen Meinungen hinreisen lassen und einer würde den entsprechenden Thread eröffnen , da das aber nich der Fall is und mich das Thema doch sehr interessiert , möchte ich das nun eben tun . Eigenartiger Weise is es um diese Modell erstaunlich ruhig ...
Ich möchte an dieser Stelle auch mal den Rat eines lieben Mitboarders aufgreifen und somit versuchen , meine Gedanken zum Modell nich so unvermittelt und direkt an den Mann zu bringen . Also beginne ich ( hier kommt der angesprochene Rat ins Spiel ) mit den Worten :
Was mir aufgefallen is :

Die nüchterne Betrachtung :
Erstmal is es natürlich immer schön , wenn ein neues Modell den Markt erblickt . Und ich meine ein wirklich neues , nich irgend eine –zigste Überarbeitung eines schon seit langen lieferbaren Modells . Um so mehr , da sicher nich nur bei mir die 84 eine absolute Wunschlok is . Und als 84 is das angebotene Modell ohne Frage spontan zu erkennen . Wenn man allerdings genauer hinschaut , kann man doch einige Kompromisse an der Lok entdecken .
Zum Beispiel hat die 84 h3 drei verschieden große Gegengewichte ( ein kleines auf der A&E-Achse , ein etwas größeres auf der B&D-Achse und ein großes auf der Treibachse ) , auf deren korrekte Darstellung wurde genau so verzichtet , wie auf die Nachbildung eines versetzten Gegengewichts der Treibachse . Das Kolbenschutzrohr für den dritten Zylinder sucht man ebenfalls vergeblich ( obwohl die dritte Steuerung unter dem Kessel angedeutet wurde ) und die Sandfallrohre waren selbst bei der Auslieferung mit Sicherheit nich derart kerzengerade , diese sollten mehr der Form des Kessels folgen .
Die vorderen Dachlüftereinsätze sind zu groß , diese sollten nur etwa halb so groß sein , wie die hinteren .
Auf dem Führerhausdach hingegen kann man zahlreiche Nieten erkennen , die am Original nich zu sehen sind . Dafür vermisse ich die Haken darauf . Zwei kleine Handläufe vor und hinter dem Führerhaus und auf den seitlichen Wasserkästen fehlen wiederum . Die Partie unterhalb der Führerhaustür entspricht nich dem Original , da sollte ein relativ großer , offener Tritt zu erkennen sein . Der seitliche Handlauf unterhalb der Führerhausfenster is um einiges zu kurz , dieser sollte über die gesamte Breite der beiden Fenster reichen .
Und zuletzt , gaaaanz wichtig ( jedenfalls für mich ) : Die Lok wurde im hinteren Bereich schmaler , so daß die Heckwand der Lok sichtlich schmaler war als deren Gesamtbreite im mittleren Bereich der Wasserkästen . Und das sollte ( auch im Modell ) deutlich erkennbar sein .
Als optischen Höhepunkt empfinde ich nach wie vor die Steuerung samt Kuppelstangen , die mir ( wie schon bei der 95 ) sehr gut gefallen . Auch der Steuerungsträger ist gelungen .

Meine persönliche Meinung :
Die Proportionen der Lok sind gut getroffen , der Kessel sieht mächtig aus und das Fahrwerk macht einen kompakten Eindruck . Die Laufradbremsen stellen bei dieser Baureihe ein wichtiges optisches Detail dar , daß meiner Meinung nach etwas besser hätte rausgearbeitet werden können . Den Radkranz auf der Teibachse kann man nur bedingt als Kritikpunkt durchgeh’n lassen , der kann laut Aussage von Herrn Kittler auf Wunsch entfernt werden . Und obwohl es bei der von mir bestaunten Lok schon vom Besitzer selbst erledigt wurde , gehe ich mal davon aus , daß auch der Hersteller das erledigen würde .
Ob die Ausführung mit geschlossenem Blech unterhalb der RKT und mit großem Kohlekastenaufsatz eine besonders glückliche Wahl is , kann ich schlecht beurteilen , jedenfalls fuhr die Lok wesentlich länger ohne diese Merkmale . Als sie diese Details dann ( in den letzten Betriebsjahren ) hatte , bekam sie auch noch ein kleines Dach über dem Führerhausfenster und hatte die Glocke nich mehr vor , sondern hinter der Esse . ( Soweit kann ich es meinen Unterlagen entnehmen , ich lasse mich aber auch gern eines Besseren belehren . )
Letzter Wermutstropfen , der Lack war in jeder Hinsicht unzureichend ! Selbst meine 94 aus dem Hause JAGO sieht da besser aus , und die stellt den qualitativen Tiefpunkt meiner Sammlung dar .

Zum Fahrverhalten kann ich leider wenig sagen . Nur einmal in Dresden hab ich das Modell auf Gleisen erleben dürfen , dabei war die 84 deutlich lauter als meine 95 , welche ja auf dem gleichen Fahrwerk aufbau’n . Wenn auch deutlich hörbar , so sollte die Lok so doch wenigstens sehr sicher unterwegs sein . Und nach dem Einfahren klingt sie bestimmt etwas weniger aufdringlich .

Insgesamt ist diese Modell schon eine Bereicherung für unsere Spur und wird somit ihre Fans finden . Technisch weiß sie doch zu überzeugen , auch wenn sie etwas deutlichere Geräusche entwickelt und ( wie im Hause KITTLER üblich - was mich weniger stört ) unbeleuchtet daher kommt . Sicher fallen die meisten von mir angesprochenen Punkte nur Bastlern wie mir auf , da ich mich nun mal eingehend mit dieser Baureihe beschäftigt habe , anderen wird das meiste davon sicherlich egal sein . Mir selbst sind die gebotenen Kompromisse im Verhältnis zum geforderten Preis zu groß . Letztendlich is somit mein Interesse an einer 84 aus Sebnitz noch einmal immens gestiegen , denn viele der angesprochenen Punkte lassen sich auf dem Wege der Entwicklung genauso gut anders/besser/richtiger machen .
Warten wir’s ab ...


Fotos werden bei Gelegenheit gern nachgereicht ( die sind leider verloren gegangen ) , oder einer der Besitzer macht ein paar aussagekräftige .
 
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