Neben Reutte modellbahnerisch am interessantesten finde ich drei dänische Stationen, die die Funktion des Anschlussbahnhofs "in gleicher Flucht" heute nicht mehr haben, aber mit dieser Funktion zum Glück Dank Erik V. Pedersen (
www.evp.dk) gut im Netz dokumentiert sind:
4) ->
Farum war ein Zwischenbahnhof an der privaten "Slangerupbanen", die vom Kopenhagener S-Bahnhof København L. nach Slangerup führte. Mittlerweile ist Farum Endbahnhof der ins Kopenhagener S-Bahnnetz integrierten Strecke. 1948 wurde die København - Slangerup Banen (KSB) verstaatlicht. Die DSB führte umhehend einen Vorortverkehr mit Wendezügen (Diesel-Schlepptriebwagen mit Steuerwagen) auf der Strecke København L.-Farum ein. Ab Farum verkehrten die alten KSB-Garnituren - ebenfalls Wendezüge mit zwei Steuerwagen und mittig stehender Diesellok - weiter auf dem restlichen Streckenstück bis Slangerup. Dafür wurde in Farum ->
ein zusätzliches Kopfbahnsteiggleis mit direkter Einfahrt aus Richtung Slangerup errichtet. Die Verkehre auf der Gesamtstrecke wurden also in Farum gebrochen. Auf beiden Streckenteilen gab es weiterhin Güterverkehr. Der Betrieb auf dem Streckenast Farum-Slangerup wurde aber nach nur sechs Jahren eingestellt, ->
die Strecke abgebrochen. Im Sinne dieses Postings waren diese sechs Jahre aber betrieblich die interessantesten... Mehr dazu und weitere Unterseiten zur KSB gibt es ->
hier zu sehen.
5) ->
Gilleleje war Endbahnhof zweier Privatbahnen, der Gribskovbanen (GDS) und der Helsingør-Hornbæk-Gilleleje Banen (HHGB). Mittlerweile gehören beide zusammen und bilden mit weiteren Bahnen die
"Lokalbanen A/S". Der Bahnhof Gilleleje hat dabei eine ->
erhebliche Spurplan-Vereinfachung erfahren, es gibt aber nach wie vor neben den beiden Kreuzungsgleisen ein Kopfbahnsteiggleis für Züge aus Richtung Hillerød (vormals Strecke der GDS).
6) In ->
Hadsund Nord trafen sich und endeten die Aalborg-Hadsund-Jernbane (AHJ) und die Randers-Hadsund-Jernbane (RHJ). Für letztere hatte ich weiter oben schonmal die Kreuzungsstation Lem trb. gezeigt. Der Spurplan von Hadsund ist dem von Reutte in Tirol sehr ähnlich, allerdings war hier keine der Strecken elektrifiziert
. Beide sind heute stillgelegt und abgebaut.
Solche Anschlussbahnhöfe in gleicher Flucht gab es auch mit Spurwechsel. Der Bahnhof
Zell im Wiesental im Südschwarzwald ist mit Zudrücken eines Auges hier einzuordnen. Dort endet die normalspurige, elektrifizierte, heute von der SBB bediente Wiesentalbahn, und es schloss die Schmalspurbahn Zell-Todtnau an. Wobei die Abfahrtstelle des meterspurigen "Todtnauerlis" auf der "Rückseite" des Regelspurbahnhofs und abgetrennt durch Ladestraße und Güterschuppen lag, weshalb ich für die Aufnahme ins Register hier ein Auge zudrücken muss. Umso besser und exemplarisch umgesetzt war das Prinzip aber im Bahnhof ->
Waterhouses (GB), wo die Abfahrtstellen der Regelspurbahn von Leek und der 762mm-schmalspurigen Light Railway (=Kleinbahn) nach Hulme End jeweils eine Seite des einzigen Inselbahnsteigs belegten.