Passen zur Modellankündigung von
@Busch_Modell , ein kleines BMW/EMW-Spezial
Auf sowjetischen Befehl nahm das Eisenacher BMW-Werk die Produktion der BMW 321, 326 und 327 wieder auf. 1946 wurde das Werk Teil der AWTOWELO AG. 1947 begann man auch Basis des BMW 326 den BMW 340 zu entwickeln. 1949 wurde der neue BMW 340 in Brüssel vorgestellt. Die Serienproduktion startete im Oktober 1949. Von 1949 bis 1951 wurden ca. 8000 Fahrzeuge gebaut. 1951 wurde der Motor überarbeitet und leistete statt 55 nun 57 PS. Ab Juni 1952 hatte der DDR das Sagen im Eisenacher Werk. Im Juli 1952 fand der Markenwechsel statt. BMW München passte es nicht, dass der Autohersteller aus der DDR ihr Logo "missbrauchte". In der DDR hatte man Angst, dass Exporterlöse nicht mehr in der DDR ankommen. Bei Fahrzeugen für den "großen Bruder" hat man die BMW-Logos weiter genutzt. Exportmärkte im Westen waren Belgien, Luxemburg, Niederlande, Dänemark, Finnland, Norwegen, Schweiz, Griechenland und die BRD. Die westlichen Exportfahrzeuge waren überwiegend zweifarbig lackiert und hatten bessere technischen Komponenten verbaut.
Eine schwedische Verkaufsanzeige aus meiner Sammlung. Interessant, dass der EMW beworben wird, aber der Vertrieb über den schwedischen BMW-Importeur lief. BMW München konnte erst 1952 etwas vergleichbares (BMW 501 "Barockengel") liefern.
Für den Osten reichte eine einfarbige Lackierung. Typisch waren schwarz, grau, weiß, lindgrün, rot und hellblau. Ca. 10% der Produktion blieben in der DDR. Für "Otto-Normalo" war das Fahrzeug unerschwinglich. So kostete das Fahrzeug 1952 15.000,- Mark. Das monatliche Durchschnittseinkommen in der DDR lag damals bei ca. 375,- Mark. Ein paar Ausnahmen wird es bestimmt gegeben haben. Mein Großonkel hatte zu dieser Zeit einem EMW 327. Die DDR hatte ihn ein paar Privilegien eingeräumt, andernfalls hätte er als anerkannter Arzt die DDR verlassen.
Die meisten Fahrzeuge in der DDR gingen an Behörden, Parteien, volkseigene Unternehmen oder waren als Taxe unterwegs.
Zur VoPo zum Beispiel.
Und wenn man hier mal auf die Kennzeichen schaut, dann dominiert der Berliner Raum. So dürfte das auch schon damals gewesen sein.
Insgesamt wurden bis 1955 21.070 Fahrzeuge gebaut und zwar aufgeteilt in:
18.672 Limousinen
843 Lieferwagen
659 Sonderfahrgestelle für Fremdaufbauer (z.B. Leichenwagen, Pritsche usw.)
532 Krankenwagen
364 Kombis
Ursprünglich waren noch weitere Werksvarianten des Eisenachers, wie zwei Cabriolets (1x zweisitzig, 1x viersitzig), geplant. Insgesamt sollten es 8 Varianten werden.
BMW 340 in schicker Exportlackierung
Und hier haben wir einen Norweger (Lizenz nach CC BY-NC-SA 4.0 bzw. PDM 1.0 / Anno Glomdalsmuseet).