Im Oktober 2021 (# 6019) vom PS.Depot LKW + Bus in Einbeck berichtet. Da mich vom vergangenen WE ein Termin in die Region führte, habe ich die Chance für einen erneuten Besuch dort genutzt. Ein Grund war u.a. der erweiterte Platz. Seit diesem Jahr steht eine weitere Halle in dem Industriepark für das "schwere Blech" zur Verfügung. Geöffnet hat das PS.Depot LKW + Bus samt der Lanz-Wirtschaft in diesem Jahr noch bis Ende Oktober jeweils Samstag und Sonntag. Der PS.Speicher und die restlichen PS.Depots stehen weiterhin auf meiner ToDo-Liste...
Fangen wir mal mit zwei Dreirädern aus Frankreich an.
Hersteller war die Firma New Map und das Modell heißt Solyto.
Auch in Dtl. gab es Dreiräder. Schauen wir zunächst mal nach Hamburg zur Firma Vidal & Sohn:
Tempo Boy und A400. Gerade der A400 würde sich als schönes TT-Modell anbieten. Deckt er doch mindestens 2 Epochen ab und passt nach Ost und West.
Nachdem die Verkaufszahlen der Dreiräder zurück gingen, setzte man in Hamburg auf vierrädrige Fahrzeuge, wie diesen Tempo Wiking.
Oder den größeren Tempo Matador. Dieser ist der Vorgänger des bekannten TT-Modells. Dieses Fahrzeug ist ein Kleinbus für den schwedischen Markt, wo bis 1967 noch Linksverkehr herrschte. Der Fahrer saß allerdings auch schon immer links.
Man könnte meinen hier haben wir das bekannte TT-Modell. Es ist jedoch ein Tempo Rapid, der den Tempo Wiking ersetzte und unterhalb des Tempo Matador angeordnet war.
Der MB L206 gehört auch noch in die Geschichte der Hamburger Transporter und hatte seinen Ursprung bei Vidal & Sohn. 1965 wurde Vidal & Sohn von Hanomag übernommen. 1969 fusionierten Hanomag und Henschel und bereits 1970 erfolgte die Übernahme durch die Stuttgarter.
Wechseln wir jetzt aber an die Weser:
Unter der Federführung von Carl F.W. Borgward wurden bei Goliath Dreiräder wie dieser F400 gebaut. Der Unterschied gegenüber Tempo war, dass diese Dreiräder heckangetrieben waren.
Nach dem 2. WK folgte der Goliath GD750 - hier als seltener Sattelschlepper.
Hier noch drei Exemplare aus der Transporter-Ära von Borgward. Der letzte war mal ein Eisverkaufswagen.
Eine Konkurrent von Borgward in der damaligen Zeit war Opel:
Hier mal zwei schöne Biltze aus der Zeit.
Und ein Blitz aus Brandenburger Fertigung.
Ein seltener Opel Kapitän mit Miessen-Aufbau. Von den Kennleuchten auf dem Dach lief der Krankenwagen in Dänemark oder Schweden.
Und weiter geht es mit Ford:
Einen Ford Consul als Krankenwagen bekommt man auch nicht aller Tage zu Gesicht.
Ein schönes Haifischmaul von Ford.
Ein Ford Eifel mit Hilfsschleppachse und Treibgasantrieb aus einem dunklen Kapitel Deutschlands.
Noch etwas älter ist dieses Snowmobil aus Basis des Model T. Den Umbausatz hatte ein Ford-Händler in den USA entwickelt und sich diesen sowie den Namen Snowmobil patentrechtlich schützen lassen.
Zur Abwechslung mal zwei Italiener:
Eine putzige DL auf Basis des FIAT 600 Multipla.
Fiat 850T in der Luxusausführung mit Doppelscheinwerfern.
Frankreich hat noch etwas zu bieten:
Renault Goélette R 2164 mit einem 3.000 l Tank
Renault AHS
Peugeot Q3A
So macht Urlaub Spaß - Citroén Coccinelle III Le Bastard von 1954 - unter dem Kleid steckt ein Citroén H
Einen komischen Humor haben auch die Briten bzw. die Fans ihres Fahrzeugmodell:
Mini Mini-Sattelzug mit mini Mini
Lustiges Dreirad aus UK - ein Reliant TW9 als Microabschleppfahrzeug
Zwei Abschleppwagen: Zu dem linken von braucht man nichts mehr zu sagen. Der rechte ist ein Einzelstück auf Basis des Saab 96. Die "Urbasis" ist von 1964. Irgendwann ist der Umbau von einem 2-Takt Saab auf einen 4-Takt Saab (mit neuer Front) und der Umbau zum Abschleppwagen erfolgt. Der Motor stammt von Ford. Ab 1967 verbaute Saab die 4-Takt-Motoren aus Köln. Bei dem Abschlepper scheint der größere Ford-Motor aus dem Sportcoupé Sonett III verbaut worden zu sein.
Für die schweren Fälle: Faun L7Z Abschleppwagen mit Schwesterfahrzeug am Haken
Zwei Fahrzeuge aus der Sammlung des verstorbenen Emil Bölling, die komplett in Einbeck zu bewundern ist. Büssing 8000 & die kleine Hanomag-Zugmaschine vom Typ ST55 in der markanten Bölling-Lackierung.
Ganz schweres Kaliber: Kaelble KDV 833 Muldenkipper
Schlichter Brot- und Butter-LKW: MB L311
Klein aber oho: der Unimog 401 mit Ganzstahlfahrerhaus. Dieses wurde von Westfalia zugeliefert. Spitzname: Froschauge
Hier werden doch gleich Erinnerungen wach: Durfte ich so einen MB L508 doch beim Bund als Fahrschulwagen für den 1300L bewegen.
Ein Dickschiff von der Britischen Rheinarmee: Scammel Crusader - davon wurden nur 74 Fahrzeuge als Linkslenker gebaut. Dieser ist von 1976. Leider etwas verbastelt (Hochdach, schnelle Achsübersetzung, Ballastpritsche usw.)
Prototyp des RMA Amphi-Ranger 2800 SR. Gebaut wurden sie in Rheinau und wurde hauptsächlich an Wartungsunternehmen für Pipelines geliefert. Zwei Fahrzeuge liefen bei der Polizei in Hessen, ein Fahrzeug beim WSA in Saarbrücken und zwei gebrauchte Fahrzeuge wurden (werden?) bei der Wattrettung in Cuxhaven eingesetzt.
Selbst der kleine Kramer Tremo steht schon im Museum. Die Tremo-Baureihe hat Multicar von Kramer "geerbt" und lebt heute als Multicar M29 weiter im Programm der Thüringer.
Und selbst vor der VoPo ist man in Einbeck nicht sicher...